Kaminofen oder Schwedenofen einbauen oder nachrüsten: Welche Vorteile hat es?
Autor: Evelyn Isaak
Deutschland, Donnerstag, 20. April 2023
Bei der Wahl eines Kaminofens stehen dir verschiedene Modelle zur Verfügung. Es lohnt sich außerdem, vor dem Einbau einen groben Kostenplan im Hinterkopf zu haben.
- Kaminöfen in Deutschland
- Kosten für einen Kaminofen
- Blick auf die Umwelt
- Fazit
Holzöfen können einen ganz besonders gemütlichen Flair in die eigene Wohnung oder das Haus bringen und sie stellen eine Alternative zum Heizen mit Öl oder Gas dar. Möchtest du dir eine solche Feuerungsanlage anschaffen, stellen sich dir sicherlich eine Vielzahl an Fragen, die beispielsweise den Einbau und die Kosten betreffen.
Kosten für einen Kaminofen
Kaminöfen und Kachelöfen gehören in die Kategorie der sogenannten Kleinfeuerungsanlagen. In Deutschland gab es im Jahr 2018 nach Angaben des Umweltbundesamtes etwa 11,2 Millionen solcher Anlagen.
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Kaminöfen werden meist mit Holz, modernere hingegen auch oft mit Holzbriketts oder Holzpellets befeuert. Da solche Feuerungsanlagen meist von geringer Größe sind, werden diese vor allem zum Heizen eines einzelnen Raumes empfohlen. Informierst du dich vor dem Kauf über die verschiedenen Arten der Kaminöfen, wird dir auffallen, dass es ein breites Preisspektrum gibt. Einen einfachen Schwedenofen kannst du beispielsweise bereits ab 150 Euro kaufen, während individualisierte, wasserführende oder verkleidete Öfen bei einem Preis ab 1.000 Euro beginnen. Entscheidest du dich für einen wasserführenden Ofen, kommt auf den Preis des Ofens selbst auch noch jener des Pufferspeichers. Letzterer kostet, je nach Größe, um die 500 Euro.
Darüber hinaus benötigst du einiges an Zubehör für deinen Ofen. Dazu gehören die Kaminplatte, Ofenrohre, das Kaminbesteck sowie eine Holzlagerung. Der Preis beläuft sich hier insgesamt auf 100 bis 250 Euro. Mit einem Preis von etwa 200 Euro musst du für die Aufstell- und Einbaukosten rechnen, wenn dein Ofen an einen bereits funktionstüchtigen Schornstein angeschlossen werden kann. Hast du keinen Schornstein, kann dieser auch nachträglich angebracht werden. Bist du handwerklich geschickt, kannst du das Aufrüsten selbst vornehmen. Dies kostet dich etwa 400 bis 600 Euro. Möchtest du die Arbeit lieber von einer Fachkraft übernehmen lassen, kannst du mit einem Preis von 800 bis 1.000 Euro rechnen. Komplizierter wird der Einbau eines Schornsteins, der im Hausinneren verlaufen soll. Die Kosten steigen hier schnell auf 3.000 bis 4.000 Euro an. Insgesamt richtet sich die Höhe der Kosten einerseits nach den örtlichen Gegebenheiten, andererseits nach den individuellen Wünschen.
Laufende Kosten und der Umweltaspekt
Laufende Kosten gibt es in der Regel für einen Ofen nur wenige. Lediglich ein- bis zweimal im Jahr muss ein*e Schornsteinfeger*in für die vorgeschriebenen Überprüfungen vorbeikommen. Die Preisspanne liegt dabei zwischen 20 und 100 Euro und hängt davon ab, wie häufig der Ofen benutzt wird. Je öfter du den Ofen befeuerst, desto höher liegt der Preis. Andere Wartungen und Reparaturen fallen bei einem Kaminofen kaum an. Wie hoch deine Kosten für das Holz sind, hängt von deinem individuellen Bedarf ab sowie der Leistung des Ofens, seinem Wirkungsgrad und der Betriebsdauer. Nach einer Weile wirst du gut abschätzen können, wie viel Wärme dein Gebäude beziehungsweise der Raum bedarf und kannst demnach die Kosten für das Brennholz gut einkalkulieren. Pro Raummeter kostet geschichtetes Hartholz derzeit etwa 100 Euro; je nach Holzart, Region und Bezugsart kann der Preis jedoch stark variieren.
Mit einem Blick auf den Umweltaspekt zeigt sich: Holzfeuerungsanlagen verursachen im Vergleich zu anderen Heizanlagen nicht nur eine große Menge an Feinstaub, sondern darüber hinaus auch andere Luftschadstoffe. Einige dieser Schadstoffe, die aus einer unvollständigen Verbrennung entstehen, werden sogar als gesundheitsschädlich eingestuft. Einen besonders hohen Schadstoffausstoß haben ältere Feuerungsanlagen. In den letzten Jahren wurden die Öfen jedoch stetig verbessert, sodass moderne Einzelraumfeuerungen deutlich niedrigere Emissionen haben. Des Weiteren muss ein kritischer Blick auf den Rohstoff Holz geworfen werden. Allgemein kann vermutet werden, dass das Heizen mit Holz CO₂-neutral und klimaschonend ist, sofern die verwertete Holzmenge wieder nachwächst, aufgeforstet wird und regional verfügbar ist. Ebenfalls in die Klimabilanz von Brennholz muss eingerechnet werden, dass bei der Holzernte, dem Transport und der Bearbeitung des Holzes immer weitere Emissionen entstehen. Des Weiteren ist nicht jedes Waldgebiet gleichermaßen wieder aufforstbar. Der Gedanke, dass Holz eigentlich CO2-neutral sein müsste, ist ebenfalls zu hinterfragen: Denn bis die neu gepflanzten Bäume diejenigen Mengen an CO₂ wieder aus der Atmosphäre geholt haben, die durch das Verbrennen der Bäume emittiert werden, dauert es Jahrzehnte.