Gefälschter Käse bei deutschen Discountern? Aldi und Lidl beziehen Stellung

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Deutsche Supermärkte sollen Feta-Käse verkaufen, der nicht den Vorgaben entspricht. Die Forderungen nach schärferen Kontrollen werden lauter.

Mehrere Discounter in Deutschland sollen mutmaßlich gefälschten Feta-Käse verkaufen. Das berichtet die Lebensmittel Zeitung  unter Berufung auf griechische Medienberichte. Bei Kontrollen in den Supermärkten sei festgestellt worden, dass der Käse zweier Hersteller aus der Region Thessalien Kuhmilch enthalte. Dabei schreiben die EU-Regularien vor, dass Feta ausschließlich mit Schafs- oder Ziegenmilch aus Griechenland hergestellt werden darf. Dabei stammt die Milch von Herden, die in bestimmten geografischen Gebieten in Griechenland frei weiden, welche sich durch die große Artenvielfalt und die besonderen Boden- und Klimaverhältnisse auszeichnen. 

Allerdings ist Schaf- und Ziegenmilch in dem südeuropäischen Land derzeit knapp und teuer, da Dürren sowie Brände zu Futtermangel geführt und Überschwemmungen im Herbst die Infrastruktur zerstört haben. Viele Nutztiere sind gestorben und Böden sowie Weiden wurden unbrauchbar.

Fälle von gefälschtem Feta in auch in Deutschland? Supermärkte beziehen Stellung

Aldi und Lidl Deutschland versichern allerdings, ihre Feta-Produkte regelmäßig auf PDO-Konformität (geschützte Ursprungsbezeichnung) zu prüfen. Dabei sei jetzigen Zeitpunkt kein gefälschter Feta unter ihren Produkten festgestellt worden. Im Gegensatz dazu soll es bei Lidl in Frankreich allerdings Fälle gegeben haben, bei denen Käse fälschlicherweise als Feta deklariert wurde. 

Auf dem weltweiten Markt macht Feta-Käse jährlich einen Umsatz von circa 11,5 Milliarden Euro. Der größte Abnehmer des griechischen Käses ist Deutschland, wovon rund ein Drittel hierzulande unter dem Label von Handelsmarken verkauft wird. Der führende Hersteller Patros und der Molkereiriese Lactalis mit der Marke Salakis sind laut der Lebensmittel Zeitung aber nicht in den Vorfall entwickelt. Welche Käsereien verdächtigt werden, gefälschten Feta herzustellen, ist nicht bekannt. Der Skandal hat die Forderungen nach schärferen Kontrollen befeuert. 

Vorschaubild: © grinchh/Adobe Stock (Symobilbild)