Rekordjahr in Paris: Tourismusboom und seine Schattenseiten

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Mit weltberühmten Sehenswürdigkeiten wie dem Eiffelturm und dem Louvre bleibt Paris ein Magnet für Touristen. Doch der intensive Besucherstrom stellt die Metropole vor große Prüfungen hinsichtlich ihrer Infrastruktur und Wohnqualität.

Paris, die Stadt der Liebe, ist auch 2025 unangefochten das Epizentrum des internationalen Tourismus. Mit ikonischen Sehenswürdigkeiten wie dem Eiffelturm, dem Louvre und der Basilika Sacré-Cœur zieht die Metropole jährlich Millionen Besucher an. Doch Massentourismus bringt Herausforderungen mit sich: steigende Mietpreise, überfüllte Straßen und eine überlastete Infrastruktur. Gleichzeitig arbeitet Paris an nachhaltigen Konzepten und Projekten wie der "Nouvelle Renaissance" des Louvre, um die Balance zwischen Rekorderfolgen und Lebensqualität zu finden.

Die hohe Tourismusdichte, besonders in Vierteln wie Montmartre, sorgt für Unmut bei den Bewohnern, die ihre Stadt kaum wiedererkennen. Ab Juni 2025 sollen neue Regeln wie Eintrittsgebühren und innovative Maßnahmen die Besucherströme lenken. Doch während Paris mit den Schattenseiten des Erfolgs kämpft, bleibt die Magie der Stadt ungebrochen. Projekte wie die Bronze-Färbung des Eiffelturms oder die Restaurierung von Notre-Dame zeigen, dass Paris bereit ist, sich neu zu erfinden.

Aktuelle Touristenzahlen in Paris 2025: Rekordjahr für die Stadt der Liebe erwartet

Die aktuellen Touristenzahlen für Paris sind beeindruckend: Im Jahr 2024 kamen rund 48,7 Millionen Besucher in die französische Hauptstadt, und für 2025 wird erwartet, dass diese Zahl die Marke von 50 Millionen überschreiten wird. Dabei entfielen etwa 21,8 Millionen der Besucher auf internationale Touristen.

Besonders bemerkenswert ist die hohe Zahl an Übernachtungen mit 175 Millionen, wovon mehr als die Hälfte (53 %) von internationalen Gästen stammt, wie aus den Daten der Handels- und Industriekammer CCI Paris (Chambre de Commerce et d'Industrie de Paris Île-de-France) hervorgeht.

Der Tourismus trägt wesentlich zur Wirtschaft bei: Allein im Jahr 2024 wurden durch den internationalen Tourismus Einnahmen von 71 Milliarden Euro generiert, was ein Anstieg von 12 % im Vergleich zu 2023 war. Die Branche schafft zudem über 291.000 Arbeitsplätze in Unterkunft und Gastronomie in der Region, wie im Paris Playbook berichtet wird.

Die meistbesuchten Sehenswürdigkeiten in Paris

Die berühmtesten Attraktionen wie der Eiffelturm, das Louvre-Museum und Notre-Dame de Paris ziehen Millionen von Gästen aus aller Welt an. Der Eiffelturm wurde allein 2024 von 6,3 Millionen Menschen besucht. Im Louvre, dem meistbesuchten Museum der Welt, verzeichnete man im gleichen Jahr 8,9 Millionen Besucher, während die kürzlich wiedereröffnete Kathedrale Notre-Dame bereits im ersten Halbjahr 2025 mehr als 6 Millionen Menschen willkommen hieß. Ein genauerer Blick auf die größten Anziehungspunkte in der "Stadt der Liebe":

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  • Der Eiffelturm bleibt das Wahrzeichen von Paris und zieht jährlich Millionen von Besuchern an. 2024 erreichte die Besucherzahl rund 6,3 Millionen. Neu ist eine geplante Farbveränderung – der Turm wird bis Ende 2025 in einem bronze-goldenen Ton gestrichen, um an die Ursprungsfarbe anzuknüpfen. Besondere Veranstaltungen wie die "Journées Européennes du Patrimoine" ermöglichen exklusive Führungen.
  • Mit rund 8,9 Millionen Besuchern im Jahr 2024 bleibt das Louvre-Museum das meistbesuchte Museum der Welt. Ein spezielles Projekt namens "Nouvelle Renaissance du Louvre" wurde 2025 vorgestellt, um die Infrastruktur zu modernisieren und den Besucherfluss effizient zu gestalten. Die Mona Lisa bleibt die Hauptattraktion, trotz anhaltender Überfüllung.
  • Die Basilika Sacré-Cœur in Montmartre empfängt jährlich über 11 Millionen Besucher und feiert 2025 den 140. Jahrestag der "Anbetung ohne Unterbrechung". Der Innenraum bleibt frei zugänglich, jedoch wird ab Juni 2025 eine Gebühr für den Zugang zur Kuppel eingeführt, um den Andrang zu regulieren.
  • Seit ihrer Wiedereröffnung im Dezember 2024 hat Notre-Dame bis Juni 2025 über 6 Millionen Besucher empfangen. Die Restaurierungsarbeiten an der berühmten Holzkonstruktion der "Forêt" sind nahezu abgeschlossen, und die Türme sollen 2025 erneut zugänglich sein.
  • Das Musée d'Orsay verzeichnete 2024 etwa 4,95 Millionen Besucher. 2025 steht eine Ausstellung zu Christian Krohg und eine Retrospektive zu Pierre-Auguste Renoir im Fokus. Zudem werden interaktive Erlebnisse wie Virtual-Reality-Touren angeboten, um jüngere Zielgruppen anzusprechen.
  • Das Schloss Versailles zieht jährlich über 8 Millionen Besucher an. 2025 werden neue Ausstellungen wie die "Büste von Louis XIV" präsentiert. Die Gärten sind besonders im Sommer ein Highlight mit musikalischen Abenden und Feuerwerken.
  • Montmartre empfängt mehr als 11 Millionen Besucher jährlich, was zu einer Überfüllung der engen Gassen führt. Ab Juni 2025 wird eine Eintrittsgebühr für die Place du Tertre eingeführt, um den Touristenandrang zu regulieren. Die Künstler beklagen jedoch den Verlust von Freiflächen.
  • Nicht zu vergessen: Disneyland Paris bleibt mit 14,8 Millionen Besuchern jährlich ebenfalls ein Top-Ziel, wie die Paris Tourism Statistics zeigen.

Für bestimmte Hotspots in Paris lassen sich Besucherzahlen nicht seriös ermitteln. Der Arc de Triomphe etwas lockt mit seiner atemberaubenden Aussicht auf die Champs-Élysées jährlich Millionen an. 2025 können Besucher während der "Journées du Patrimoine" an kreativen Workshops teilnehmen. Die ewige Flamme am Grab des unbekannten Soldaten bleibt ein zentrales Symbol des Denkmals. Auch der Tuileriengarten ist nicht nur ein Erholungsort, sondern auch Schauplatz der "Vasque Olympique", die 2025 für Besucher zugänglich ist. Im Sommer wird die traditionelle "Fête des Tuileries" veranstaltet, die jährlich Zehntausende anzieht. Die Opéra Garnier bietet neben Opernaufführungen auch Führungen durch ihre prächtigen Säle. 2025 wird das 150-jährige Jubiläum des Gebäudes mit speziellen Veranstaltungen und Restaurierungen gefeiert. Virtuelle Erlebnisse sollen neue Zielgruppen anziehen.

Massentourismus: Fluch und Segen zugleich

Doch die Überfüllung solche Orte hat nicht nur Auswirkungen auf die Qualität des Besuchserlebnisses, sondern auch auf die Infrastruktur und die Anwohner. Die hohe Tourismusdichte von 418.280 Übernachtungen pro Quadratkilometer macht Paris zur am dichtesten besuchten Stadt Europas. Besonders Viertel wie Montmartre, in dem sich die charmante Place du Tertre und die Basilika Sacré-Cœur befinden, sind vom Ansturm betroffen. Jährlich besuchen über 11 Millionen Touristen das Viertel, was zu einer Überlastung der engen Straßen führt. Ab Juni 2025 soll eine Eintrittsgebühr helfen, den Besucherandrang besser zu regulieren. Während die Besucherzahlen die lokale Wirtschaft beleben, sorgen sie gleichzeitig für Unmut unter den Einheimischen, die sich zunehmend aus ihren eigenen Vierteln verdrängt fühlen.

In Montmartre wird der Unmut der Bewohner immer lauter. Béatrice Dunner, eine Übersetzerin, die seit 1976 in Montmartre lebt, kritisiert: "Die sozialistische Stadtverwaltung trifft Entscheidungen, ohne die Anwohner zu konsultieren." Julien Ogeard, Manager eines lokalen Cafés, fügt hinzu, dass die Touristen zwar gut für das Geschäft seien, die Lebensqualität der Einheimischen jedoch stark beeinträchtigt werde. Der Bürgermeister des 18. Arrondissements, Eric Lejoindre, warnte zudem, dass steigende Immobilienpreise die Bewohner aus ihrem Viertel vertreiben könnten.

Auch der Louvre, der 2024 über 8 Millionen Besucher verzeichnete, ist von den Folgen des Overtourism betroffen. Im Juni 2025 traten die Mitarbeiter des Museums in einen Streik, um auf chronische Überfüllung und schlechte Arbeitsbedingungen aufmerksam zu machen. Laurence des Cars, Präsidentin des Louvre, warnte in einer internen Mitteilung, dass die Infrastruktur des Museums dringend modernisiert werden müsse, um den Anforderungen von Millionen Besuchern gerecht zu werden. Präsident Emmanuel Macron versprach eine umfassende Renovierung des Museums bis zum Ende des Jahrzehnts.

Neue Regeln in Paris 2025 – Worauf sich Besucher einstellen müssen

Es gilt also, den Spagat zwischen Wachstum und Nachhaltigkeit zu schaffen. Maßnahmen wie die Regulierung von Ferienwohnungen auf Plattformen wie Airbnb sollen den Wohnungsmarkt entlasten. Gleichzeitig sollen neue Eintrittsgebühren und nachhaltige Tourismuskonzepte nicht nur die Umweltbelastung reduzieren, sondern auch die Lebensqualität der Anwohner verbessern. Frédéric Hocquart, der Tourismusbeauftragte der Stadt, warnt: "Wir müssen den Druck reduzieren, sonst steuern wir auf einen Kollaps zu."

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Die Stadt setzt daher verstärkt auf Maßnahmen wie strengere Regulierungen für Kurzzeitvermietungen und die Förderung alternativer Touristenrouten, um die Belastung in zentralen Gebieten wie Montmartre zu verringern. Gleichzeitig soll durch nachhaltige Tourismuskonzepte die Balance zwischen Wirtschaftswachstum und Lebensqualität gewahrt werden.

Im Jahr 2025 treten neue Regelungen in Kraft, die den Aufenthalt für Besucher angenehmer und gleichzeitig nachhaltiger gestalten sollen. Von Verkehrsbeschränkungen bis hin zu neuen Freizeitmöglichkeiten – diese Änderungen sind ein wichtiger Schritt in Richtung einer lebenswerteren Stadt für Einheimische und Touristen:

Die wichtigsten Änderungen im Überblick:

  • Strengere Regeln für Airbnb und Kurzzeitvermietungen: Seit  1. Januar 2025 gelten in Paris neue Vorschriften für Plattformen wie Airbnb. Hauptwohnsitze dürfen nur noch maximal 120 Tage pro Jahr vermietet werden, und Vermieter sind verpflichtet, eine Registrierungsnummer zu beantragen. Ziel dieser Maßnahme ist es, den Wohnungsmarkt zu entlasten und die Verdrängung von Einheimischen aus beliebten Vierteln wie Montmartre zu verhindern.
  • Einheitliche Nahverkehrstarife: Paris hat das komplizierte Zonentarifsystem für den öffentlichen Nahverkehr abgeschafft. Seit 2025 gibt es nur noch zwei Ticketarten: ein Standardticket für die Métro, RER, Busse und Straßenbahnen sowie ein preisgünstiges Abonnement für Vielfahrer. Diese Neuerung erleichtert Touristen den Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln und reduziert die Verwirrung über verschiedene Tarifzonen. Gleichzeitig profitieren auch Pendler aus den Vororten von einem günstigeren und sozialeren Tarifsystem.
  • Baden in der Seine unter strengen Auflagen: Zum ersten Mal seit über 100 Jahren ist das Baden in der Seine wieder erlaubt – allerdings nur an drei ausgewiesenen Badestellen. Besucher müssen sich an strenge Auflagen halten, darunter festgelegte Badezeiten und Hygienevorschriften. Diese neuen Badestellen sind ein Highlight für Touristen und ein Symbol für die erfolgreiche Reinigung des Flusses. Verstöße, wie Schwimmen außerhalb der erlaubten Zonen, können jedoch zu Geldstrafen führen.
  • Zone à Trafic Limité (ZTL): Die Pariser Innenstadt wurde durch die Zone à Trafic Limité für den Durchgangsverkehr gesperrt. Autos dürfen in den zentralen Arrondissements nur noch mit spezieller Genehmigung fahren. Ziel dieser Regelung ist es, den Verkehr zu reduzieren, die Luftqualität zu verbessern und die Straßen sicherer für Fußgänger und Radfahrer zu machen. Besucher, die mit dem Auto anreisen, sollten sich vorab informieren, um mögliche Strafen zu vermeiden.
  • Verschärftes Rauchverbot: Seit Juli 2025 ist das Rauchen an öffentlichen Orten wie Parks, Stränden und Bushaltestellen verboten, insbesondere in der Nähe von Kindern. Verstöße gegen dieses neue Rauchverbot können mit Bußgeldern von bis zu 135 Euro geahndet werden. Diese Regelung soll die Luftqualität verbessern und sensible Bereiche wie Spielplätze und Schulumgebungen schützen.

Die Seine in Paris ist 2025 deutlich sauberer geworden, was sich in der Rückkehr zahlreicher Fischarten und Muschelarten zeigt. Sogar Schwimmen im Fluss wird wieder populär und zieht Tausende an.

"Stadt der Lichter", "Stadt der Liebe" oder Lutèce?

Paris wird oft als "Stadt der Liebe" bezeichnet, da sie durch ihre romantische Atmosphäre, literarische Werke und berühmte Liebesgeschichten weltweit als Symbol der Romantik gilt. Geläufig ist abre auch der Name "Stadt der Lichter" (Ville Lumière). Er stammt aus dem 17. Jahrhundert, als Paris als erste Stadt Straßenlaternen einführte, steht aber auch für die intellektuelle Strahlkraft der Aufklärung. Das sind aber nicht die einzigen Titel, unter denen die Hauptstadt Frankreichs bekannt ist: "Paname" ist ein umgangssprachlicher Spitzname, der vermutlich vom Panama-Kanal-Skandal oder vom Panama-Hut inspiriert wurde und in der Pariser Popkultur verankert ist; "Lutèce" erinnert an die antike gallo-römische Stadt Lutetia und wird poetisch für die historische Bedeutung von Paris verwendet; "Pantruche", ein historischer Slangname, hebt die volkstümliche Seite der Stadt hervor.

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Als "Capitale de la Mode" (Hauptstadt der Mode) repräsentiert die Metropole das Zentrum der Haute Couture und Luxusmode, als "Capitale de l’Art" betont man ihre zentrale Rolle in der Kunstgeschichte und ihre berühmten Museen. Die aktuelle Einwohnerzahl von Paris beträgt übrigens aktuell (2025) 2.087.577 für die Stadt Paris selbst. Unter Berücksichtigung der gesamten Metropolregion Paris (Île-de-France) leben etwa 12,45 Millionen Menschen in diesem Ballungsraum.

Schon gewusst? Ab Oktober 2025 erweitert Air France das Angebot von Nürnberg nach Paris-Charles de Gaulle, was die Anbindung an das internationale Drehkreuz weiter verbessert. Mit bis zu 48 wöchentlichen Flügen profitieren vor allem Messebesucher und Geschäftsreisende von der neuen Verbindung. Ein detailgetreuer Nachbau des Eiffelturms wurde kürzlich im Elsass errichtet und zeigt beeindruckende Präzisionsarbeit mit Zehntausenden Bauteilen.

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Vorschaubild: © Aurelien Morissard/AP/dpa