Massentourismus bringt Europas Traumziele an den Rand der Belastbarkeit. Von teuren Strände in Griechenland über Zugangsbeschränkungen in den Dolomiten bis hin zu Protesten auf Mallorca – erfahre, wie Länder ihre Natur und Kultur schützen wollen.
Massentourismus hat Europas beliebteste Reiseziele fest im Griff – und die Geduld der Einheimischen ist längst erschöpft. Die Bwohner von Mallorca fühlen von den 13,5 Millionen Touristen jährlich überrannt, in Hallstatt diskutiert man über Obergrenzen, und in Venedig wird Eintritt verlangt. Die Botschaft ist klar: Urlauber sind nicht überall willkommen.
Doch es gibt Hoffnung: Länder wie Spanien, Griechenland und Italien setzen auf innovative Ideen, um ihre Kultur und Natur zu schützen. Von teuren Maßnahmen wie Bettensteuern und Eintrittsgeldern bis hin zu smarter Technologie wie Apps und GPS-Systemen – die Strategien könnten die Zukunft des Reisens verändern.
Drastische Maßnahmen gegen Massentourismus: Wenn Urlauber nicht mehr willkommen sind
Du willst wissen, wie sich Urlaubsparadiese wie Santorini, die Dolomiten oder der Brienzersee anpassen? Hier erfährst du, welche Maßnahmen bereits umgesetzt werden – und was dich als Reisender 2025 erwartet. Ob du selbst betroffen bist oder einfach nur neugierig, wie sich dein nächstes Reiseziel verändert: Diese Strategien sind nicht nur für Urlauber spannend, sondern auch für alle, die wissen wollen, wie Tourismus in Zukunft aussehen könnte.
Seit der Jahrtausendwende hat sich der Tourismus in Europa dynamisch entwickelt. Länder wie Spanien, Italien, Griechenland und Österreich haben kontinuierlich wachsende Besucherzahlen verzeichnet, was die Wirtschaft belebte, aber gleichzeitig die natürlichen und kulturellen Ressourcen vieler Destinationen stark beanspruchte.
Während Spanien mit seinen Küsten und kulturellen Highlights jährlich über 85 Millionen Besucher anzieht, kämpfen Städte wie Venedig mit den Auswirkungen des unkontrollierten Tourismus. Griechenland, das seit der Finanzkrise einen touristischen Aufschwung erlebt, sieht sich vor allem auf den Inseln mit Überlastung konfrontiert. Österreich und die Schweiz spüren ebenfalls die wachsenden Touristenströme, während Skandinavien mit nachhaltigen Ansätzen versucht, die Balance zwischen Wachstum und Umweltschutz zu finden.
Tourismusentwicklung nach Ländern
Spanien
Spanien hat sich seit 2000 zu einem der meistbesuchten Länder der Welt entwickelt. Mit einem Anstieg von 46,4 Millionen Touristen im Jahr 2000 auf über 85 Millionen in den letzten Jahren ist das Land ein Paradebeispiel für die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus.
Doch dieser Erfolg hat auch eine Kehrseite: Regionen wie Mallorca und Barcelona kämpfen mit überfüllten Straßen, Umweltproblemen und steigenden Lebenshaltungskosten für Einheimische. Die spanische Regierung hat darauf mit Maßnahmen wie einer erhöhten Bettensteuer und strengeren Ferienwohnungsregeln reagiert. Nachhaltige Tourismuskonzepte und eine Entzerrung der Saison bleiben jedoch zentrale Herausforderungen.
Die meistbesuchten Orte in Spanien sind nicht nur touristische Highlights, sondern auch stark von Massentourismus betroffen.
Mallorca (Strände und Partymeilen)
Barcelona (Sagrada Família und Altstadt)
Ibiza (Nachtleben und Strände)
Kanarische Inseln (Lanzarote und Teneriffa)
Costa del Sol (Strandhotspots)
Italien
Italien hat sich als kulturelles Zentrum Europas etabliert und zieht Millionen von Touristen an. Die historischen Städte wie Venedig, Rom und Florenz stehen im Fokus, sind jedoch durch den massenhaften Tourismus stark belastet.
Während die Tourismuszahlen von 36,5 Millionen internationalen Besuchern im Jahr 2000 auf über 134 Millionen Urlauberankünfte im Jahr 2023 stiegen, hat Italien Maßnahmen wie Eintrittsgebühren in Venedig eingeführt. Dennoch bleibt die Herausforderung bestehen, den Tourismus nachhaltig zu gestalten und das kulturelle Erbe zu bewahren.
Allerdings führt der Boom auf den Inseln wie Mykonos und Santorini zu Überlastung und Umweltproblemen. Die Regierung reagiert mit Maßnahmen wie Eintrittsgebühren und strengeren Regeln für nachhaltigen Tourismus. Dennoch bleibt die Balance zwischen Wachstum und den Bedürfnissen der Einheimischen eine Herausforderung.
Regionen wie Hallstatt und die Tiroler Alpen sind jedoch zunehmend durch Massentourismus gefährdet. Die Regierung setzt auf nachhaltige Konzepte und eine Regulierung der Besucherzahlen, um die Balance zwischen Naturschutz und Tourismus zu wahren.
Alpine Regionen und kulturelle Städte sind Hauptziele des Massentourismus in Österreich.
Hallstatt (Weltkulturerbe-Dorf)
Salzburg (Altstadt und Festung Hohensalzburg)
Tiroler Alpen (Skigebiete und Zermatt)
Wien (Schloss Schönbrunn und Ringstraße)
Zell am See (Alpenseen und Outdoor-Tourismus)
Schweiz
Die Schweiz nutzt ihre natürlichen Landschaften und alpinen Regionen als touristisches Kapital. Mit über 41,8 Millionen Logiernächten erzielte die Hotellerie 2023 ein Allzeithoch.
Gleichzeitig werden Maßnahmen wie Zutrittsgebühren und Besucherlenkung in stark frequentierten Regionen eingeführt, um die Balance zwischen Nachhaltigkeit und Tourismus zu wahren. Digitale Besucherinformationen sollen dazu beitragen, den Andrang in Hotspots wie dem Brienzersee besser zu steuern.
Die beliebtesten Regionen der Schweiz sind besonders anfällig für Massentourismus.
Zermatt (Matterhorn)
Brienzersee (Holzsteg Iseltwald)
Jungfrauregion (Grindelwald und Lauterbrunnen)
Luzern (Vierwaldstättersee)
Interlaken (Outdoor-Aktivitäten)
Skandinavien
Skandinavien setzt verstärkt auf nachhaltigen Tourismus, um den wachsenden Besucherzahlen gerecht zu werden. Regionen wie die Fjorde Norwegens erreichen jährlich neue Rekorde und sind gleichzeitig durch Massentourismus gefährdet.
Mit innovativen Konzepten wie GPS-gesteuerten Mietwagen und bewusster Besucherlenkung versucht man, die Balance zwischen Umwelt und Tourismus zu finden. Besonders Norwegen und Schweden setzen auf langfristige Strategien, um die Lebensqualität der Einheimischen zu schützen.
Die Natur und kulturellen Highlights Skandinaviens sind stark frequentierte Ziele.
Geirangerfjord (Norwegen)
Stockholm (Gamla Stan und Schärengarten)
Färöer-Inseln (Landschaft und Instagram-Hotspots)
Kopenhagen (Nyhavn und Tivoli)
Lappland (Polarlicht-Tourismus)
Touristenflut in Europa: Die Strategien von Spanien, Italien, Griechenland und Co.
Millionen Reisende strömen jedes Jahr in die schönsten Ecken der Welt – und hinterlassen dabei nicht nur Fußspuren, sondern oft auch Chaos und Frust. Überfüllte Orte reagieren mit Eintrittsgeldern, Regulierung und kreativen Protesten. Doch wie sieht die Zukunft des Tourismus aus, wenn die Geduld der Einheimischen schwindet?
Die Entwicklung zeigt, dass der Tourismus in Europa eine der wichtigsten Wirtschaftssäulen ist, jedoch dringend nachhaltige Lösungen benötigt, um die Lebensqualität der Einheimischen zu erhalten und die natürlichen Ressourcen zu schützen.
Spanien: Zwischen Rekorden und Revolte
Spanien, das nach Frankreich zweitbeliebteste Reiseziel der Welt, steuert 2025 auf einen Rekordwert von 100 Millionen Touristen zu. Doch der Frust wächst. Besonders auf Mallorca, wo 13,5 Millionen Touristen auf weniger als eine Million Einwohner treffen, stoßen steigende Preise, Wohnungsnot und Umweltprobleme auf Widerstand.
Am 15. Juni 2025 erreichten die Proteste ihren vorläufigen Höhepunkt: Tausende Demonstrierende kritisierten überfüllte Straßen, steigende Mieten und Umweltprobleme. Die Veranstaltung in Palma wurde von lokalen Gruppen organisiert, um auf die sozialen und ökologischen Folgen hinzuweisen.
Und am vergangenen Wochenende kam es auf der Insel erneut zu Protesten, bei denen hunderte Demonstrierende die Belastungen durch Touristenströme kritisierten – darunter Umweltverschmutzung und überfüllte Straßen. Bereits im vergangenen Jahr (2024) gab es zahlreiche Kundgebungen gegen den steigenden Besucherandrang, der auch 2025 einen neuen Höhepunkt erreichen könnte, da die Zahl der Ferienwohnungen stetig zunimmt.
Falsche Warnschilder und Wegweiser
Barcelona versucht, mit drastischen Maßnahmen gegenzusteuern: Die Übernachtungssteuer wurde auf bis zu 15 Euro erhöht, und bis 2028 soll die Vermietung von Ferienwohnungen ganz eingestellt werden. Doch auch die Bevölkerung nimmt die Dinge selbst in die Hand: Aktivisten auf Mallorca stellten im letzten Jahr falsche Warnschilder an Stränden auf, während Anwohner in Barcelona Wegweiser manipulierten, um Touristen gezielt in die Irre zu führen.
Um den Druck auf beliebte Urlaubsregionen zu mindern, hat die spanische Regierungneue Maßnahmen ergriffen. In Barcelona wurde die Bettensteuer für Touristen verdoppelt, während in den Küstenregionen strengere Regeln für Ferienwohnungen gelten. Ziel ist es, den Wohnungsmarkt für Einheimische zu entlasten und die Anzahl der Touristen zu regulieren. Gleichzeitig setzen Regionen auf gezielte Kampagnen, um weniger frequentierte Ziele im Landesinneren zu fördern.
Dennoch bleiben lokale Proteste an der Tagesordnung. Auf Mallorca und den Kanarischen Inseln gingen Tausende auf die Straßen, um gegen die Folgen des Massentourismus zu demonstrieren. Die Forderungen reichen von strengeren Regulierungen bis hin zu einem kompletten Verbot von Ferienwohnungen auf Plattformen wie Airbnb.
Skandinavien: Appelle, Technologie und ein GPS für Touristen
Auch der Norden Europas kämpft mit den Folgen des Massentourismus. In Norwegen und Island ignorieren Besucher häufig Absperrungen, um gefährliche Fotos in Fjorden oder an Wasserfällen zu schießen. Die Einheimischen beklagen rücksichtsloses Verhalten, während die malerischen Landschaften unter dem Ansturm leiden.
Doch Skandinavier reagieren kreativ: In Dänemark wirbt Kopenhagenmit der Kampagne "Copenpay" für nachhaltiges Reisen. Besucher, die beispielsweise mit dem Zug anreisen oder umweltfreundliche Aktivitäten durchführen, können Rabatte, kostenlose Eintritte oder andere Vorteile an über 90 Attraktionen genießen.
Auf den Färöer-Inseln wird ein anderer Ansatz verfolgt – Mietwagen mit GPS-Systemen lotsen Touristen gezielt an weniger bekannte Orte, um die Natur-Hotspots zu entlasten. Einzige Bedingung: Das Auto entscheidet, wohin es geht.
Nachhaltigkeits-Strategie zeigt Wirkung
In Norwegen und Schweden setzt man auf nachhaltigen Tourismus, um den Ansturm in beliebten Regionen wie den Fjorden oder Stockholm zu regulieren. Besonders in Norwegen sind kreative Ansätze wie GPS-gesteuerte Mietwagen auf den Färöer-Inseln im Einsatz, die Touristen gezielt an weniger bekannte Orte führen.
Schweden legt großen Wert auf die Integration der lokalen Bevölkerung in die Tourismusentwicklung. Umfragen zeigen, dass die Mehrheit der Schweden eine positive Einstellung gegenüber Reisenden hat. "Unsere Strategie der Nachhaltigkeit zeigt Wirkung", erklärt Visit Sweden.
In Finnland, insbesondere in Rovaniemi, wurden Maßnahmen ergriffen, um den Wohnungsmarkt vor den Auswirkungen des Tourismus zu schützen. Hier versucht man, ein Gleichgewicht zwischen Besucherzahlen und Lebensqualität der Einheimischen zu finden.
Griechenland: Luxusinseln und teure Strände
Auf den griechischen Inseln Mykonos und Santorini spitzt sich die Lage zu. Kreuzfahrtschiffe bringen täglich Tausende Besucher, die oft nur für ein paar Stunden bleiben, während die Infrastruktur am Limit ist. Mittlerweile müssen Kreuzfahrttouristen 20 Euro Eintritt zahlen – eine Maßnahme, die zwar Einnahmen generiert, aber das Grundproblem kaum löst.
Noch gravierender ist die Preisentwicklung: Mykonos ist so teuer geworden, dass sich kaum ein Grieche einen Aufenthalt leisten kann. Gleichzeitig verschwinden öffentliche Strände, weil sie von Strandbars und Liegen belegt werden. Behörden greifen nun härter durch, um sicherzustellen, dass mindestens die Hälfte der Strände frei zugänglich bleibt.
Nun sorgen verstärkte Kontrollen seit einigen Wochen dafür, dass Strände für die Öffentlichkeit zugänglich bleiben. Diese Maßnahme richtet sich gegen die zunehmende Privatisierung von Strandflächen, da mittlerweile viele Strände von Bars und Liegen beansprucht werden.
Österreich: Hallstatt – Zwischen Idylle und Überforderung
Hallstatt, das idyllische Weltkulturerbe-Dorf, steht mehr denn je im Zentrum der Diskussionen um Massentourismus. Mit über einer Million Touristen pro Jahr und nur 750 Einwohnern spürt die Gemeinde die Belastung durch den Besucheransturm besonders stark. Bürgermeister Alexander Scheutz beschreibt es als "eine tägliche Herausforderung", die Infrastruktur des kleinen Ortes mit den Massen in Einklang zu bringen. Bereits vor Jahren wurde ein Slot-System für Reisebusse eingeführt, das eine Vorausbuchung und eine Mindestverweildauer von 2,5 Stunden vorschreibt.
Die wirtschaftlichen Vorteile des Tourismus sind jedoch nicht von der Hand zu weisen. Die Einnahmen aus Parkgebühren, Eintrittsgeldern und Bus-Maut fließen in soziale Projekte wie kostenlose Kinderbetreuung, leistbare Seniorenverpflegung und Unterstützung für die Bergrettung. "Wir versuchen, den Ort trotz des Besucherandrangs lebenswert zu halten", sagt Scheutz. Gleichzeitig wird über eine Obergrenze für Touristen diskutiert, um die Balance zwischen Wirtschaft und Lebensqualität zu wahren.
Nicht alle Bewohner sind mit den bisherigen Maßnahmen zufrieden. Kritiker beklagen, dass der öffentliche Raum von Touristen "okkupiert" werde, wie Friedrich Idam von der Bürgerliste Hallstatt betont. Der Dorfmarkt wurde aus dem Zentrum an einen abgelegeneren Ort verlegt, um den Einwohnern zumindest einen kleinen Rückzugsort zu bieten. In Hallstatt wird derzeit intensiv beraten, wie viele Touristen der Ort langfristig verträgt und welche weiteren Maßnahmen nötig sind, um den Ansturm zu regulieren.
Schweiz: Brienzersee und nachhaltige Tourismusmodelle
Auch die Schweiz steht vor der Herausforderung, den Massentourismus in beliebten Regionen wie dem Brienzersee zu regulieren. In der kleinen Gemeinde Iseltwald, bekannt durch eine koreanische Netflix-Serie, wurde ein Drehkreuz eingeführt, das den Zugang zum berühmten Holzsteg nur gegen eine Gebühr von fünf Franken erlaubt. Die Einnahmen fließen vollständig in die Instandhaltung und Reinigung des Stegs sowie in die Finanzierung von Aufsichtspersonal. "Es ist ein notwendiger Schritt, um den Ort sauber und sicher zu halten", erklärt eine Sprecherin der Gemeinde.
In den Alpenregionen setzt man zunehmend auf Ranger-Programme und digitale Besucherlenkung. So kommen Apps zum Einsatz, die Touristen über alternative Wege und weniger frequentierte Ziele informieren. Besonders erfolgreich ist ein Pilotprojekt in Graubünden, das Wanderer gezielt in Gebiete mit geringerer Auslastung leitet. "Wir wollen eine Balance zwischen Naturschutz und touristischer Nutzung schaffen", erklärt ein Vertreter von Schweiz Tourismus. Die App wurde bereits von über 100.000 Nutzern heruntergeladen und soll künftig landesweit ausgerollt werden.
Neben technologischen Lösungen wird in der Schweiz auch auf Dialog mit der Bevölkerung gesetzt. In Iseltwald beispielsweise arbeiten Gemeindevertreter eng mit den Anwohnern zusammen, um deren Anliegen in die Tourismusstrategie zu integrieren. Die Einführung von Besucherobergrenzen ist ebenfalls im Gespräch, insbesondere für Tagesausflügler, die oft keine Übernachtungen buchen und nur wenig zur lokalen Wirtschaft beitragen. "Wir müssen die Qualität des Tourismus über die Quantität stellen", lautet das Fazit der Gemeindeversammlung.
Italien: 75 Prozent der Touristen auf 4 Prozent der Fläche
Von Venedig bis zu den Dolomiten ringt Italien mit dem Massentourismus. In Venedig wird 2025 erneut eine Eintritt für Tagesbesucher eingeführt, wobei die Gebühren auf bis zu 10 Euro verdoppelt wurden. Die Maßnahme soll den Tourismus nachhaltiger gestalten und Einnahmen für den Erhalt der Stadt generieren. Dennoch bleiben vollen Gassen und gereizte Anwohner ein massives Problen in der Lagunenstadt.
Am Comer See plant die Stadt Como unter ihrem Bürgermeister Rapinese eine Gebühr für Tagesbesucher, um die Belastungen durch Touristenströme zu reduzieren. Diese Diskussion wurde Anfang 2025 ins Rollen gebracht, um den Massentourismus besser zu regulieren. Auch einige beliebte Orte in den Dolomiten wie der Pragser Wildsee sind für den Individualverkehr gesperrt, es sei denn, eine Parkplatzreservierung liegt vor.
Zudem haben Naturattraktionen wie die Drei Zinnen ein Online-Ticketsystem eingeführt, um Besucherzahlen zu begrenzen und die Umwelt zu schützen .Die Drei Zinnen gehören zum UNESCO-Weltnaturerbe und zu den bekanntesten Wahrzeichen Südtirols und locken jährlich tausende Wanderer und Kletterer an.
Maut für Influencer?
Neben den bestehenden Maßnahmen zur Regulierung des Tourismus sorgt in den Dolomiten eine Diskussion um eine 5-Euro-Maut für Influencer und Selfie-Touristen, für Schlagzeilen. Besonders beliebte Fotospots wie der Seceda-Aussichtspunkt sind von Touristen überlaufen, welche die empfindliche Natur durch Müll und unpassende Ausrüstung belasten. "Es geht nicht um Profit, sondern um den Schutz unserer Heimat", betont ein Sprecher der lokalen Grundbesitzer, die diese Gebühr einführen wollen. Kritiker sehen in der Idee jedoch eine Diskriminierung bestimmter Besuchergruppen und fordern stattdessen stärkere Kontrollen oder gezielte Umweltbildungsprogramme.
Im Jahr 2024 führten mehrere Reiseziele wie Sardinien und die Kanarischen Inseln Obergrenzen für Besucher und Online-Buchungssysteme ein. Solche Maßnahmen sollen auch 2025 fortgeführt werden, da die negativen Folgen des Massentourismus weiterhin eine Herausforderung darstellen. Zuletzt warnten Taucher und Umweltschützer verstärkt vor Schäden am Gardasee, die durch invasive Arten wie Quagga-Muscheln entstehen. Diese Bedrohung belastet die Natur und könnte langfristig auch den Tourismus in der Region gefährden.
Tourismusministerin Daniela Santanchè betont, dass sich 75 Prozent der Touristen auf nur vier Prozent der Landesfläche konzentrieren – ein maßgebliches Problem. Während manche Orte überlaufen sind, klagen andere über ausbleibende Besucher. So etwa am Gardasee, wo Händler in diesem Sommer über leere Terrassen und schlechte Buchungszahlen berichteten.
Von Skandinavien bis Südeuropa – überall zeichnen sich ähnliche Muster ab. Eintrittsgelder, strengere Regeln und kreative Lösungen sind erste Schritte, doch die Frage bleibt: Wie viel Tourismus kann ein Ort vertragen, bevor die Balance zwischen Gästen und Einheimischen endgültig kippt?
Immehin: Der Reisetrend „Destination Dupes 2025“ bietet spannende Alternativen zu überlaufenen Zielen, indem er weniger bekannte Orte wie Triest statt Venedig oder Tignes anstelle von Chamonix in den Fokus rückt. Diese neuen Ziele sind nicht nur kostengünstiger, sondern fördern auch die Nachhaltigkeit und bieten authentische Reiseerlebnisse abseits der Touristenmassen. Dabei zeigt sich, dass die Deutschen immer mehr Wert auf gemeinsame Erlebnisse und neue Eindrücke legen, was den Trend hin zu erschwinglichen und flexiblen Optionen verstärkt. Selbst in beliebten Regionen wie Südeuropa oder dem Balkan können Länder wie Albanien und Montenegro mit bis zu 52 Prozent niedrigeren Kosten als in Deutschland punkten.
Im Sommer 2025 reichten über 10.000 Hotels eine Sammelklage gegen Booking.com ein, um Schadenersatz für jahrelange Bestpreisklauseln zu fordern. Diese kartellrechtswidrigen Regelungen haben sich massiv auf die Preisgestaltung und den Wettbewerb ausgewirkt.
*Hinweis: In der Redaktion sind wir immer auf der Suche nach nützlichen Produkten für unsere Leser. Es handelt sich bei den in diesem Artikel bereitgestellten und mit einem Piktogramm beziehungsweise einem Einkaufswagen-Symbol, einem Ticket-Symbol, einem Hotel-/Reise-Symbol oder Sternchen gekennzeichneten Links um sogenannte Affiliate-Links/Werbelinks. Wenn du auf einen dieser Links klickst bzw. darüber einkaufst, bekommen wir eine Provision vom Händler oder Dienstleister. Für dich ändert sich dadurch nichts am Preis. Unsere redaktionelle Berichterstattung ist grundsätzlich unabhängig vom Bestehen oder der Höhe einer Provision.