Eine Giftspinne, deren Biss gefährlich werden kann, ist in Deutschland bislang selten anzutreffen. Hauptsächlich findet sich die Braune Einsiedlerspinne in den USA - doch durch den Klimawandel finden untypische Tiere auch nach Deutschland.
- Welche Giftspinnen können zur Gefahr werden?
- Wie verhältst du dich, wenn du dieser Giftspinne begegnest?
- Welche Symptome hast du bei einem Biss?
- Wie reagierst du bei einer auftretenden Wunde richtig?
Viele Menschen ekeln sich vor Spinnen oder erschrecken sich, wenn sie ein Exemplar an der Wand entdecken. Doch die meisten Arten sind harmlos. Seit einiger Zeit wird hierzulande immer öfter eine Giftspinne gesichtet, deren Biss ernsthafte gesundheitliche Folgen haben kann: die Braune Einsiedlerspinne. Beheimatet ist sie eigentlich in den USA, vorallem im Mittleren Westen. Allerdings finden "untypische" Tiere aufgrund des Klimawandels auch immer wieder nach Deutschland. Auf eine Begegnung solltest du gut vorbereitet sein.
Welche Giftspinne gilt als gefährlich?
Grundsätzlich musst du keine Panik haben, wenn du auf eine Spinne triffst, denn die meisten Arten sind friedlich. Dennoch solltest du ab jetzt genauer hinsehen, wenn du eine Spinne entdeckst. Immer häufiger wird in Deutschland die Braune Einsiedlerspinne gesichtet. Der lateinische Name lautet Loxosceles reclusa. Außerdem ist auch die Braune Violinspinne (Loxosceles rufescens) immer öfter in unseren Breitengraden unterwegs. Beide Arten haben eine bräunliche Färbung und sind relativ klein. Sie werden nur ca. 0,7 mm bis höchstens 20 mm groß.
Spinnen werden oft fälschlicherweise als Insekten betitelt. Sie haben zwar eine gewisse Ähnlichkeit mit der Spezies, jedoch verfügen sie nicht über die typischen Fühler und Flügel, wie sie bei Fliegen oder Schmetterlingen zu finden sind. Die Loxosceles-Spinnen sind ursprünglich in Südamerika beheimatet. Durch die fortschreitende Globalisierung gelangen sie über den See- oder Luftweg auf andere Kontinente. Weil in Deutschland aufgrund des Klimawandels die Temperaturen kontinuierlich ansteigen und folglich die Winter relativ mild sind, finden die Spinnen hierzulande gute Bedingungen, um zu überleben.
Sie lieben eine warme Umgebung und gelangen deshalb in die Wohnungen, sobald es draußen kälter wird. Erfahrungsgemäß sitzen die Tiere nicht an Wänden, sondern verstecken sich in Schubladen und Schränken. Dort halten sie sich gerne zwischen Textilien, Kleidungsstücken oder Bettwäsche auf und bleiben daher zunächst unbemerkt. Um eine Einnistung der Spinnenart zu verhindern, solltest du dunkle Winkel sauber halten. Hierfür sind in der Regel keine Spezialreiniger notwendig. Bettwäsche oder Kleidungsstücke solltest du vor dem Gebrauch sicherheitshalber kräftig ausschütteln. Bemerkst du eine Loxosceles reclusa zwischen deiner Wäsche, versuche nicht, sie mit den Händen einzufangen. Hilfreich sind spezielle Fallen oder Repellentien, welche die Tiere anlocken.
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Wie solltest du dich verhalten, wenn eine Giftspinne zubeißt?
Weil sich die Loxosceles gerne versteckt, liegt die eigentliche Problematik in der direkten Begegnung. Denn die kleinen Tiere sind nicht aggressiv, fühlen sie sich jedoch bedroht, beißen sie blitzschnell zu. Greifst du in die Schublade, kann es zu einer Verletzung kommen. Zunächst besteht die Möglichkeit, dass du den Biss überhaupt nicht bemerkst, da er mit einem Mückenstich vergleichbar ist. Erst nach mehreren Stunden kommt es zu Auffälligkeiten. Häufig werden Kopfschmerzen, Übelkeit und Krämpfe beobachtet. Muskelschmerzen zählen ebenfalls zu den Symptomen. Das Gift kann schlimme Folgen für die Betroffenen haben, die unter Umständen sogar tödlich enden.
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Besonders vorsichtig sollten Menschen mit einer Immunschwäche sein. Auch Kinder und Senior*innen sind gefährdet. Relativ gesunde Menschen im mittleren Alter kämpfen ebenfalls manchmal mit schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen, die sogar das Herz in Mitleidenschaft ziehen können. Häufig kommt es tragischerweise zu falsch gestellten Diagnosen. Eine gezielte Behandlung ist schwierig, weil es bis dato noch kein wirksames Gegenmittel gibt. Dennoch solltest du dich unverzüglich von einem Arzt oder einer Ärztin untersuchen lassen.