Gefährliche Sicherheitslücken bei WLAN-Routern entdeckt: Diese Geräte schnell tauschen

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Dein WLAN-Router sollte gut gesichert sein, um deine Daten zu schützen. Die Firma Zyxel warnt jedoch vor kritischen Sicherheitslücken bei einigen ihrer Modelle und rät zu einer drastischen Maßnahme.

WLAN-Router können zum Einfallstor für Cyberkriminelle werden. Die Firma Zyxel meldet derzeit drei kritische Sicherheitslücken bei einer Reihe ihrer Router. Da die betroffenen Modelle aber schon älter sind, hilft laut Hersteller nur eine Maßnahme: wegschmeißen.

Über die Sicherheitslücken der Zyxel-Router können sich Dritte nicht nur Zugang zum Netzwerk verschaffen, sondern auch Kontrolle über das Gerät erlangen und unerwünschte Befehle ausführen. 

Router-Hersteller warnt vor Sicherheitslücke: Diese Geräte sollten Kunden entsorgen

Sicherheitsdienstleister VulnCheck hat den Hersteller auf die potenzielle Gefahr hingewiesen und eine Liste der betroffenen Router veröffentlicht.

Inzwischen hat Zyxel bestätigt, dass folgende Modelle nicht mehr den aktuellen Sicherheitsstandards entsprechen:

  • VMG1312-B10A
  • VMG1312-B10B
  • VMG1312-B10E
  • VMG3312-B10A
  • VMG3313-B10A
  • VMG3926-B10B
  • VMG4325-B10A
  • VMG4380-B10A
  • VMG8324-B10A
  • VMG8924-B10A
  • SBG3300
  • SBG3500

Trotz fehlender Updates: Betroffene Zyxel-Router noch immer im Handel

Doch wieso liefert Zyxel kein Sicherheitsupdate? Die meisten der genannten Router sind schon mehr als zehn Jahre alt. Die Geräte hätten schon seit Jahren "End of Life"- Status, also das Ende ihrer Lebensdauer erreicht. Daher wird es kein Update mehr geben. Der Hersteller rät Kunden daher, ihren Router durch ein neueres Modell zu ersetzen. Es wird zusätzlich empfohlen, den Fernzugriff ("Remote Access") auf das Gerät zu deaktivieren und regelmäßig das WLAN-Passwort zu ändern.

Wie die Experten von VulnCheck bemerkten, werden die veralteten WLAN-Router zum Teil noch online verkauft. Wer nach günstiger Hardware sucht, sollte daher unbedingt prüfen, seit wann der Router im Umlauf ist und ob noch Sicherheitsupdates geliefert werden. 

Was passiert, wenn mein Router von Dritten angegriffen wird?

Laut dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) kann folgendes, passieren, wenn dein Router nicht ausreichend gesichert ist:

    • Datenklau: Angreifer können sensible Daten wie Passwörter, E-Mails und Kreditkarteninformationen ausspähen.
    • Missbrauch der Telefonleitung: Angreifer können teure Auslandsgespräche führen und kostenpflichtige Hotlines benutzen - zahlen müssen dafür die Opfer.
    • Missbrauch des Internetzugangs: Angreifer können über das Netzwerk illegale Inhalte abrufen und verbreiten. Der Router kann zudem an ein sogenanntes Bot-Netz angeschlossen werden. Ein solches Netzwerk verbirgt die Identität der Angreifer und wird für Spam-Nachrichten und Cyberangriffe genutzt.
    • Überwachen der Webaktivitäten: Der Internetverkehr im Netzwerk - egal über welches Gerät und in welchem Browser - wird über den Router protokolliert. Angreifer können daher nicht nur Daten, sondern auch Infos über besuchte Webseiten und Dienste abfangen.
    • Installation von Schadsoftware: Angreifer können den Netzwerk-Zugang nutzen, um Malware zu installieren. Oft dient dies als erster Schritt für weitere Cyberangriffe.
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