Die Gemeinde Röttenbach nutzt neue Medien auf vielfältige Weise und verschickt zum Beispiel Nachrichten über Whatsapp auf die Smartphones der Bürger.
Schick ist sie, die neue Webseite Röttenbachs, die seit kurzem online ist. Ein Jahr hat die Gemeinde aus dem Landkreis Erlangen-Höchstadt zusammen mit einem externen Dienstleister daran getüftelt. Das Startbild der Seite liefert Livebilder aus der Gemeinde, die Suchfunktion auf der Homepage wurde verbessert.
Als erste Gemeinde deutschlandweit habe man eine Online-Petition eingeführt, sagt Bürgermeister Ludwig Wahl (FW). Bürger können zu einem Thema online unter
www.roettenbach-erh.de/buergerbeteiligung Unterschriften sammeln. Unterstützen fünf Prozent der Wahlberechtigten die Petition, greift der Gemeinderat das Thema auf. Weitere praktische Hilfsmittel: Gemeinderäume, etwa für Vereine, können online gebucht werden, Schäden direkt an den Bauhof gemeldet und auch auf Probleme mit der Barrierefreiheit kann mit einer Meldung an die Zuständigen hingewiesen werden. Neuerdings wird Whatsapp zusätzlich genutzt. Bürger können sich anmelden und empfangen dann über den Kurznachrichtendienst digitale Post ihrer Gemeinde. Als Chat ist es jedoch nicht gedacht: Eine Antwortfunktion auf die Nachricht ist nicht vorgesehen. Die wichtigsten Fragen dazu beantwortet hier der Bürgermeister.
Sie haben sich entschieden, Bürger auf dem Smartphone erreichen zu wollen. Droht eine Überflutung mit Gemeindenachrichten?Ludwig Wahl: Nein. Über Whatsapp gehen nur die News raus, die von den einzelnen Sachgebieten veröffentlicht werden. Uns geht es darum, die Bürger so schnell und direkt wie möglich zu informieren. Bei Straßenschäden, Wasserrohrbruch, aber auch, um auf Veranstaltungen und Vereinsfeste hinzuweisen. Da muss sich keiner Sorgen machen, dass ständig zehn Whatsapp-Nachrichten rausgehen. Das wird es nicht sein.
Wie viele wurden schon versendet? Seit dem Start am 23. August war es etwa eine Nachricht alle zwei Tage. Unsere Gemeindemitarbeiter veröffentlichen Neuigkeiten aus den Sachgebieten auf unserer Webseite. Diese gehen daraufhin auch bei Whatsapp raus.
Und dann heißt es etwa: "WTF! OsBru2017 Opening! Peace out" - in analoger Sprache in etwa: "Heute wird der Osterbrunnen geschmückt. Viele Grüße"?Nein, nein. Wir verwenden nicht die Sprache, die in den sozialen Medien gängig ist. Wir duzen die Leute hier auch nicht, sondern - wie es sich für ein Rathaus auch gehört - gehen wir mit dem nötigen Respekt mit den Menschen um.
Und das Amtsblatt ist damit dann überflüssig?Das Amtsblatt ist überhaupt nicht überflüssig! Ich denke, man muss in der heutigen Zeit als moderne Verwaltung darauf achten, dass man die Onlinewelt mit der Offlinewelt gut verknüpft. Offline ist für mich das Amtsblatt. Das lesen viele ältere Bürger. Es muss da sein. Ein Amtsblatt - bei uns heißt es Mitteilungsblatt - ist ja noch viel mehr. Es hat auch einen Rechtscharakter, weil eben die amtlichen Bekanntmachungen darin stehen.Über Whatsapp wollen wir den Bürgern auch Videomaterial zur Verfügung stellen.
Spielt Whatsapp im Arbeitsalltag der Gemeindemitarbeiter auch eine Rolle? Also ich selber habe gar kein Whatsapp.
Warum?Ich habe ein Diensthandy und darauf sind natürlich viele Dinge gespeichert, die direkt von unserem Server abgerufen werden, etwa bestimmte Kontakte. Bei denen möchte ich eigentlich nicht, dass Whatsapp darauf zugreifen kann. Was die Mitarbeiter betrifft: Privat sicherlich, aber es ist nicht in die Gemeindearbeit eingebaut.