Verbraucherschützer klagen gegen Lidl, Penny und weitere Supermärkte

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Um Kunden zu binden und mehr Informationen über das Einkaufsverhalten der Menschen zu sammeln, setzen immer mehr Supermärkte und Discounter auf eigene Apps. Verbraucherschützer beklagen nun, dass dadurch und dabei gar nicht klar sei, was man eigentlich spare.

Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg ergreift rechtliche Schritte gegen Discounter, die Rabatte bei der Nutzung ihrer Apps versprechen. Dabei käme laut den Verbraucherschützern zu einem Verstoß gegen die Preisangabenverordnung.

Gabriele Bernhardt von der Lebensmittel Zeitung erklärte, dass bereits zwei Anträge auf Unterlassung gegen die Discounter Lidl und Penny eingereicht wurden. Das Hauptproblem sehen die Verbraucherschützer in der fehlenden Transparenz der Preisangaben.

Mangelnde Transparenz bei Einkaufs-Apps?

Preise würden für App-Nutzer beworben, ohne dass klar wäre, welcher Gesamt- oder Grundpreis für den regulären Einkauf gilt. "Das verstößt unserer Auffassung nach eindeutig gegen das Gesetz." Laut Bernhardt müsse bei Werbung in der Filiale, auf Plakaten, am Regal oder im Handzettel immer der Gesamtpreis für den normalen Supermarktkunden angegeben werden, also ohne die Nutzung einer App. Da sich die Werbung an alle Kunden richtet, müsse auch der allgemeingültige Preis angegeben werden.

"Wir erhalten aktuell viele Beschwerden von Verbrauchern, die sich über eine mangelnde Preistransparenz in der Werbung mit App-Preisen beklagen." Ein Vertreter von Penny teilte laut tagesschau.de auf Anfrage mit: "Uns liegt noch keine Klageschrift vor. Daher können wir uns als Penny derzeit zu den konkreten Inhalten nicht äußern." Lidl kommentiere laufende Verfahren grundsätzlich nicht. Ein weiteres Verfahren gegen den Discounter Netto befinde sich in Vorbereitung, während juristische Schritte gegen die Handelskette Rewe ebenfalls in Betracht gezogen werden, hieß es von Seiten der Verbraucherschützer.

Anfang des Jahres hat sich bei den Rabatten einiges getan: Nachdem Rewe bei Payback ausgestiegen war, setzt das Unternehmen nun gemeinsam mit Penny auf eine eigene App. Doch auch mit dieser scheint es die bekannten Probleme zu geben.  Die Edeka-Gruppe ist hingegen den umgekehrten Weg gegangen und ist seit Anfang 2025 Partner von Payback. Allerdings kommt dies nicht bei allen Kunden und Kundinnen an - vor allem, weil nicht alle Märkte auch am Programm beteiligt sind. Ein Betroffener sprach dementsprechend gar von "Menschenverachtung"

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Vorschaubild: © Karl-Josef Hildenbrand/dpa