Studie analysiert über zwei Millionen Spam-Anrufe: Kostenfalle, Werbung, Gewinnspiele besonders häufig
Clever Dialer hat in einer neuen Studie über zwei Millionen Spam-Anrufe analysiert, die im Jahr 2019 in Deutschland eingingen. Das geht aus einem Pressebericht des Unternehmens hervor. Im Zuge der Studie wurde zudem die nervigste Nummer des letzten Jahres gekürt.
Die häufigste Spam-Art sind der Studie zufolge Kostenfallen - etwa jeder vierte (26 Prozent) solcher Anrufe zielt demnach darauf ab, Verbraucher in überteuerte Abzocke zu verwickeln. Mit 24 Prozent und damit knapp hinter den Kostenfallen befinden sich Gewinnspiele. Dabei werden Verbraucher häufig in Abo-Fallen gelockt, da ein vermeintlicher Gewinn nur in Kombination mit einem solchen Abonnement angeboten wird. Knapp jeder zehnte Spam-Anruf ist ein sogenannter "Ping-Call". Hierbei lassen Telefonbetrüger zunächst nur kurz anklingeln, um die betroffenen Menschen zu einem Rückruf zu bewegen. Dadurch fallen dann meist sehr hohe Kosten an. Nicht ganz so dramatisch, dafür aber sicherlich nervtötend, verhält es sich mit Werbe- und Verkaufsanrufen. Die restlichen Kategorien von Spam-Anrufen setzen sich aus Telefonaten zu Dienstleistungsangeboten und Umfragen als auch von Inkasso-Unternehmen zusammen.
Kundenbewertungen zu Spam-Anrufen: Nerv-Alarm bei "030"-Vorwahl
Laut Clever Dialer gibt es drei Methoden, die über 90 Prozent der Verbraucher als besonders negativ bewerten: Die Kostenfalle steht mit 98 Prozent negativer Bewertungen an der Spitze, dicht gefolgt von Verkaufsanrufen und Ping-Calls. Und: Auch die Vorwahlen der Spam-Nummern wurden einem Ranking unterzogen. Demzufolge wurde jeder siebte Anruf unter der Berliner Vorwahl "030" getätigt - damit steht die Landeshauptstadt auf Platz eins der Spam-Regionen. Die Vorwahlen "040" (Hamburg) und "069" (Frankfurt) belegen die Plätze zwei und drei.
Vorsicht am Mittwoch, Wochenende eher ruhig
90 Prozent aller Spam-Anrufe werden unter der Woche getätigt - somit müssen Verbraucher am Wochenende eher nicht damit rechnen, einem Telefonbetrüger zum Opfer zu fallen. Denn nur circa drei Prozent der Anrufe gingen an einem Sonntag ein. Die Studie kommt außerdem zu dem Schluss, dass es einen Tag gibt, an dem Spam-Anrufe besonders häufig eingehen: Jedes fünfte Telefonat wurde 2019 an einem Mittwoch getätigt. Aber auch Dienstag und Donnerstag waren beliebte Spam-Tage - Montag und Freitag hingegen verliefen deutlich ruhiger.
Da ein Großteil der Spam-Anrufe von Callcentern ausgeht, ist die tägliche Zeitspanne solcher Telefonate sehr groß - wer Pech hat, wird bereits um acht Uhr morgens in nervige Gespräche verwickelt. Die Top Spam-Zeit liegt zwischen zehn und elf Uhr. Immerhin: Gegen Abend fällt die Anzahl der Anrufe deutlich geringer aus, sodass ab 18 Uhr nur noch ein kleines Risiko besteht, Betrugsmaschen am Telefon zum Opfer zu fallen.
Top drei der nervigsten Telefonnummern 2019
Ein Großteil der Spam-Anrufe (85 Prozent) kommt übrigens aus Deutschland. Kommen Telefonate doch einmal aus dem Ausland, so geschieht das meist aus Österreich, der Schweiz oder Großbritannien.
Im Rahmen der neuen Studie wurden über zwei Millionen Anrufe analysiert. Clever Dialer hat im Zuge der Datenerhebung die drei nervigsten Spam-Nummern gekürt. Hinter allen drei Nummern verbergen sich zweifelhafte Anliegen, durch die Verbraucher von einem Stromanbieterwechsel überzeugt werden sollen. Vor diesen drei Nummern ist besondere Vorsicht geboten:
- Platz 1: +49 4321 7833993
- Platz 2: +49 177 9748631
- Platz 3: +49 30 255598409
Übrigens: Nutzer können auch selbst etwas gegen die ungewollten Spam-Anrufe unternehmen - bei der Bundesnetzagentur können Beschwerden gegen verdächtige Nummern eingereicht werden. Die Behörde kann daraufhin Nummern sperren lassen und Strafen aussprechen. Wie Sie sich am besten gegen unerlaubte Werbeanrufe schützen und wo Sie Beschwerde einreichen können, lesen Sie hier.
Hallo inFranken, vielen Dank für Euren Beitrag. Ich darf noch erwähnen, dass Clever Dialer ein fränkisches Unternehmen ist und wir in Nürnberg sitzen.