Adresse, Zahl der Kinder und aktuelle Kreditraten: Alle diese Daten von Kunden der Online-Vergleichsportale Verivox und Check24 waren bis vor kurzem offen einsehbar. Grund dafür war ein enormes Daten-Leck.
Die Vergleichsportale Verivox und Check24 stehen wegen schwerer Datenlecks im Rampenlicht: Sensible persönliche Daten von Kunden waren bis vor kurzem mühelos zugänglich. Die Sicherheitsmängel traten im Bereich der Kreditvermittlung auf und könnten Millionen von Menschen betreffen. Darüber berichtete unter anderem das Portal Correctiv Anfang dieser Woche.
Einsehbar waren unter anderem Angaben wie Name und Adresse, Einkommen, Kinderanzahl oder das Beschäftigungsverhältnis. Der Chaos Computer Club (CCC) wies auf die Schwachstelle hin, nachdem ein anonymer IT-Spezialist die Lücke entdeckt hatte. Beide Unternehmen haben die Vorfälle auf Anfrage von Correctiv bestätigt und erklärt, dass sie die Sicherheitsmängel sofort behoben hätten. Beide Anbieter schlossen einen unbefugten Zugriff auf die Daten ihrer Nutzer aus.
Datenleck bei Verivox und Check24 - CCC befürchtet Millionen Betroffene
Die Vorfälle werfen Fragen zur Datensicherheit bei großen Anbietern auf und alarmieren Experten, da das Ausmaß der offengelegten Informationen ein Missbrauchsrisiko darstellt. Ein Sprecher des CCC nannte den Fall einen "Super-GAU" und forderte eine verstärkte Überprüfung von Sicherheitsmaßnahmen bei Vergleichsportalen wie Check24. Bisher gibt es jedoch keine Hinweise darauf, dass Daten im Internet verbreitet oder kriminell genutzt wurden.
Besorgniserregend ist vor allem, dass vollständige Datensätze mit sensiblen finanziellen Angaben der Nutzer mit wenigen einfachen Maßnahmen praktisch offen zugänglich waren, sagt CCC-Sprecher Matthias Marx: "Jeder konnte sehen, wo ich lebe, wie viele Kinder ich habe, wo ich arbeite, was ich verdiene, und wie viel Geld ich im Moment für Kredite ausgebe."
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