Acht weitere Sicherheits-Apps erreichten alle die Benotung "gut", sind aber kostenpflichtig (Preis pro Jahr für eine Einzelplatz-Lizenz). Die Lizenzkosten liegen bei den preisgünstigsten bei 10 Euro, und zwar sind das die Apps von Eset: Mobile Security und Bitdefender: Mobile Security für Android. Mit 40 Euro am teuersten ist die App von F-Secure Mobile Security.
Außerdem kamen weitere fünf kostenpflichtige Apps in den Test:
- G Data: Mobile Security, Preis: 16 Euro*
- Trend Micro: Mobile Security for Android, Preis 20 Euro*
- McAfee: Mobile Security, Preis: 25 Euro*
- Avira: Antivirus Security Pro, Preis: 35 Euro*
- Norton: Mobile Security für Android, Preis: 30 Euro*
Die Systemfunktion von Google: Play Protect/Chrome ist zwar kostenlos, erreicht aber nur die Note "ausreichend" und ist deshalb von den Testenden nicht empfohlen.
*Preisermittlung durch die Stiftung Warentest
Android-Handys sind die Platzhirsche
Warum keine iOS-Apps im Test waren, erklärt die Stiftung so: Bei diesen Geräten ist die Bedrohungslage deutlich geringer. Für Apple-Smartphones liefert der Hersteller regelmäßig kostenlose Sicherheitsupdates. Dies ist bei Android-Nutzer*innen nicht immer gewährleistet, insbesondere bei älteren Handys. Dadurch entstehen Sicherheitslücken, die die Apps schließen.
Die Testenden verweisen außerdem auf die Bezugsquellen, die sich unterschiedlich aufstellen. Apps für Android lassen sich aus allen möglichen Stores beziehen, viele haben Sicherheitslücken. Apple erlaubt nur die Nutzung von Apps aus seinem Store.
Dazu kommt: Es gibt deutlich mehr Android-Geräte als Apple. Faktisch gibt es nur noch diese zwei Betriebssysteme im Mobil-Telefon-Geschäft: Android mit einem Marktanteil von rund 68 % und iOS von Apple-Geräten mit 32 %.
Brauche ich einen Virenscanner auf dem Handy?
Schadsoftware wie Viren oder Trojaner können Daten ausspähen, das Handy "heimlich fernsteuern" oder Daten quasi als Geiseln einsammeln. Besonders unangenehm ist es, wenn du an deine Daten nicht mehr herankommst (Ransomware: Expresszugangs-Software). Damit können Betrüger*innen dich aus deinem eigenen Gerät – oder Teilen davon – aussperren, um dich so zur Zahlung von Lösegeld erpressen. Beim Phishing ("Angeln") ist dein Online-Konto das Ziel: Sie wollen deine Anmeldedaten. Phishing-Mails zielen häufig darauf ab, dass die Nutzer*innen Finanzinformationen, Zugangsdaten oder andere sensible Daten preisgeben.
Und wie gut sind die Apps? Alle elf bieten einen guten oder sehr guten Schutz. Sie erkannten im Test zwischen 99 und 100 % aller Schadprogramme beim Versuch, sie herunterzuladen und zu starten. Einzige Ausnahme: Der Dienst Google Play Protect kam nicht mal auf 80 %. Bei der Phishing-Erkennung waren die Erfolgsquoten etwas geringer. Hier schafften die meisten Apps zwischen 75 % und 86 %. Die Apps haben in jedem Fall auch bei der Phishing-Erkennung die Nase vorn und sind besser als der Samsung-Browser, Chrome von Google oder Apples Safari.
Sind die kostenpflichtigen Apps besser? Nein, sagt die Stiftung Warentest. Komfortabler sind sie manchmal, weil sie mehr Zusatzfunktionen bieten bei Geräteverlust oder zusätzlich den App Lock. Die Handhabung aller Apps ist unkompliziert. Die Programme arbeiten meistens im Hintergrund. Der Bedienungsaufwand ist gering. Ebenso ist der Energieaufwand nicht nennenswert, der Akkulaufzeit stehlen die Apps nur wenige Minuten.
Die besten Antivirenprogramme für den Computer hat Stiftung Warentest ebenfalls unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse findest du hier.
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