Top-Virenscanner fürs Handy: Das ist die beste App laut Stiftung Warentest

3 Min

Stiftung Warentest hat verschiedene Sicherheitsapps für Android getestet. Welche Virenscanner für das Smartphone konnte überzeugen?

Der Punkt Sicherheit ist bei Handy und Smartphones im Vergleich zu den Notebooks und PCs noch etwas unterentwickelt. Da wir immer mehr Alltagsaufgaben - von vertraulichen Chats bis hin zu Bankgeschäften - mobil erledigen, finden sich allerdings immer mehr sensible Daten auf unserem Handy. Daher ist es durchaus sinnvoll, dein Android-Handy mit einem Virenscanner zu sichern. 

Stiftung Warentest hat 11 Virenscanner für Android getestet. Das Ergebnis zeigt, dass viele Programme überzeugen können. Der Clou ist: Den Testsieger bekommst du sogar kostenlos. Alle Ergebnisse und Details kannst du kostenpflichtig auf der Webseite "test.de" einsehen. 

Virenscanner für Android: Das sind laut Stiftung Warentest die besten Apps

Testsieger ist die App von Sophos: Intercept X. Sie erreichte als einzige die Gesamtnote "sehr gut". Die Testenden der Stiftung Warentest fassen die Vorteile so zusammen: Sie schützt hervorragend vor Schadsoftware und Phishing-Angriffen, sie ist einfach zu bedienen, belastet den Akku kaum und ist obendrein mit einem Passwortmanager bestückt. Und diese App ist auch noch kostenlos. Eine starke Leistung, die das britische Unternehmen Sophos da abliefert. 

  • Testsieger
  • Sophos: Intercept X für Mobile
  • Qualitätsurteil: "sehr gut" (1,5)
  • Preis: kostenlos

Zusätzlich waren zwei Sicherheits-Apps für Android im Test, die ebenfalls kostenlos sind. Sie erreichten aber nur die Testnote "gut", sind also fast eine halbe Note schlechter.

  • Avast: Mobile Security für Android
  • Qualitätsurteil: "gut" (1,9)
  • Preis: kostenlos
  • AVG: Free Antivirus für Android
  • Qualitätsurteil: "gut" (1,9)
  • Preis: kostenlos

Acht weitere Sicherheits-Apps erreichten alle die Benotung "gut", sind aber kostenpflichtig (Preis pro Jahr für eine Einzelplatz-Lizenz). Die Lizenzkosten liegen bei den preisgünstigsten bei 10 Euro, und zwar sind das die Apps von Eset: Mobile Security und Bitdefender: Mobile Security für Android. Mit 40 Euro am teuersten ist die App von F-Secure Mobile Security.

Außerdem kamen weitere fünf kostenpflichtige Apps in den Test:

  • G Data: Mobile Security, Preis: 16 Euro*
  • Trend Micro: Mobile Security for Android, Preis 20 Euro*
  • McAfee: Mobile Security, Preis: 25 Euro*
  • Avira: Antivirus Security Pro, Preis: 35 Euro*
  • Norton: Mobile Security für Android, Preis: 30 Euro*

Die Systemfunktion von Google: Play Protect/Chrome ist zwar kostenlos, erreicht aber nur die Note "ausreichend" und ist deshalb von den Testenden nicht empfohlen.

*Preisermittlung durch die Stiftung Warentest 

Android-Handys sind die Platzhirsche

Warum keine iOS-Apps im Test waren, erklärt die Stiftung so: Bei diesen Geräten ist die Bedrohungslage deutlich geringer. Für Apple-Smartphones liefert der Hersteller regelmäßig kostenlose Sicherheitsupdates. Dies ist bei Android-Nutzer*innen nicht immer gewährleistet, insbesondere bei älteren Handys. Dadurch entstehen Sicherheitslücken, die die Apps schließen.

Die Testenden verweisen außerdem auf die Bezugsquellen, die sich unterschiedlich aufstellen. Apps für Android lassen sich aus allen möglichen Stores beziehen, viele haben Sicherheitslücken. Apple erlaubt nur die Nutzung von Apps aus seinem Store.  

Dazu kommt: Es gibt deutlich mehr Android-Geräte als Apple. Faktisch gibt es nur noch diese zwei Betriebssysteme im Mobil-Telefon-Geschäft: Android mit einem Marktanteil von rund 68 % und iOS von Apple-Geräten mit 32 %.

Brauche ich einen Virenscanner auf dem Handy?

Schadsoftware wie Viren oder Trojaner können Daten ausspähen, das Handy "heimlich fernsteuern" oder Daten quasi als Geiseln einsammeln. Besonders unangenehm ist es, wenn du an deine Daten nicht mehr herankommst (Ransomware: Expresszugangs-Software). Damit können Betrüger*innen dich aus deinem eigenen Gerät – oder Teilen davon – aussperren, um dich so zur Zahlung von Lösegeld erpressen. Beim Phishing ("Angeln") ist dein Online-Konto das Ziel: Sie wollen deine Anmeldedaten. Phishing-Mails zielen häufig darauf ab, dass die Nutzer*innen Finanzinformationen, Zugangsdaten oder andere sensible Daten preisgeben.

Und wie gut sind die Apps? Alle elf bieten einen guten oder sehr guten Schutz. Sie erkannten im Test zwischen 99 und 100 % aller Schadprogramme beim Versuch, sie herunterzuladen und zu starten. Einzige Ausnahme: Der Dienst Google Play Protect kam nicht mal auf 80 %. Bei der Phishing-Erkennung waren die Erfolgsquoten etwas geringer. Hier schafften die meisten Apps zwischen 75 % und 86 %. Die Apps haben in jedem Fall auch bei der Phishing-Erkennung die Nase vorn und sind besser als der Samsung-Browser, Chrome von Google oder Apples Safari.

Sind die kostenpflichtigen Apps besser? Nein, sagt die Stiftung Warentest. Komfortabler sind sie manchmal, weil sie mehr Zusatzfunktionen bieten bei Geräteverlust oder zusätzlich den App Lock. Die Handhabung aller Apps ist unkompliziert. Die Programme arbeiten meistens im Hintergrund. Der Bedienungsaufwand ist gering. Ebenso ist der Energieaufwand nicht nennenswert, der Akkulaufzeit stehlen die Apps nur wenige Minuten.

Die besten Antivirenprogramme für den Computer hat Stiftung Warentest ebenfalls unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse findest du hier.

 

Vorschaubild: © AdobeStock/Perig Morisse/Symbolbild