Wer sich heutzutage weiterbilden möchte, dem begegnen schnell auch digitale Angebote. Woran erkennt man, was zu einem passt?
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Laptop, Internet und eine angenehme Arbeitsatmosphäre sind einige der wichtigsten Bedingungen für elektronisches Lernen.
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E-Learning wird im Zeitalter der Digitalisierung immer wichtiger. Wir stellen dir das Konzept vor und geben Tipps, wie du geeignete Methoden und Plattformen findest.
Was versteht man unter E-Learning?
Vor- und Nachteile gegenüber analogem Lernen
Internetverbindung, technische Geräte & Co: Das brauchst du
Plattformen und Methoden im Überblick
So erkennst du gute Angebote
Wir lernen unser Leben lang - und die Gesellschaft lernt mit. Immer wieder tauchen neue Lerninhalte und Lernmethoden auf. Ein Trend, der durch die Digitalisierung und die Coronakrise immer weiter wächst, ist der des E-Learnings. Was hat es damit auf sich? Hier erfährst du mehr.
E-Learning: Definition
E-Learning ist die Abkürzung des englischen Begriffes Electronic Learning. Er bezeichnet laut Bundeszentrale für politische Bildung das "Lernen oder Fortbilden mithilfe elektronischer Medien". Diese Definition ist zunächst sehr allgemein und kann verschieden ausgelegt werden: In einem weiten Verständnis fallen darunter auch autodidaktische Tätigkeiten wie etwa das Googeln alltäglicher Fragen - manche Hochschulen grenzen E-Learning jedoch auf institutionelle Bildungsangebote ein.
Medien, die während solcher Lernprozesse zum Einsatz kommen, sind beispielsweise Computer, Tablets und Smartphones, aber auch TV-Geräte oder Radio. Die Lerninhalte sind elektronisch verfügbar und häufig multimedial.
Weitere Merkmale stellt bpb in einem Video vor: Neben (digitaler) Interaktion zwischen Lehrenden und Lernenden zählen auch Orts- und Zeitunabhängigkeit des Lernprozesses zu charakteristischen Eigenschaften elektronischen Lernens.
Vor- und Nachteile von E-Learning
Einige Merkmale des E-Learnings sind gleichzeitig auch Vorteile - wie etwa die zeitliche und räumliche Flexibilität. Wenn es keine festen Kurszeiten gibt, hast du die Freiheit, immer und überall zu lernen - egal, ob morgens, mittags, abends, zu Hause, im Büro oder auch im Café. Damit verbunden ist die Chance, dich mit Menschen aus aller Welt gemeinsam weiterzubilden. Auch die unterschiedlichen medialen Formate sorgen für viel Abwechslung sowie dafür, dass alle Lerntypen angesprochen werden können.
Viele dieser Vorteile erfordern ein hohes Maß an Selbstständigkeit und Selbstdisziplin. Das mag manchen zugutekommen, für andere bedeutet es eine große Herausforderung. Um sicherzugehen, dass niemand auf der Strecke bleibt, beinhalten einige E-Learning-Angebote eingebaute Fragen oder kleine Aufgaben, mit denen überprüft werden kann, ob die Inhalte tatsächlich verinnerlicht wurden.
Hier liegt bereits ein erster Nachteildes digitalen Lernens: Solche Kontrollmöglichkeiten können eine physisch präsente Lehrkraft nicht ersetzen. Auch der unmittelbare, analoge Austausch mit anderen Lernenden fehlt. Welche große Rolle solche vermeintlich kleinen Kontakte spielen, ist vermutlich jedem bekannt, der während der Coronakrise im Homeoffice oder Homeschooling gearbeitet hat. Schwierig ist außerdem die Tatsache, dass zum E-Learning einige technische Voraussetzungen erfüllt sein müssen.
Was du zum E-Learning brauchst
E-Learning funktioniert bekanntlich nicht ohne Hilfsmittel. Wenn du ein digitales Lernangebot nutzen möchtest, brauchst du neben einer stabilen Internetverbindung auch ein entsprechendes technisches Gerät. Im Normalfall ist ein gewöhnlicher Bürocomputer oder -tablet jedoch ausreichend.
Zusätzliche Aspekte wie eine ruhige Umgebung, ein Arbeitsplatz, an dem du dich wohlfühlst sowie die Fähigkeit, dich selbst zu organisieren, tragen dazu bei, die idealen Bedinungen für digitales Lernen zu schaffen.
Seit 2020 exisitiert übrigens ein sogenannter E-Learning-Index, den die Sprachenlernplattform Preply ermittelt. Er bezeichnet die Qualität der digitalen Bildungsstruktur eines Landes und wird unter anderem an Kriterien wie Zugänglichkeit zu Computern, Netzwerkgeschwindigkeit oder Bildungsausgaben gemessen. Im weltweiten Vergleich von 32 Ländern liegt Deutschland 2021 mit einem E-Learning-Index von 43,3 auf Platz 18; Spitzenreiter sind Dänemark, die USA und Ungarn.
Methoden im Überblick
Wer sich näher mit elektronischem Lernen auseinandersetzt, stellt schnell fest: Die "eine" Form von E-Learning gibt es nicht. Vielmehr exisitiert ein breites Spekrum an Plattformen und Methoden, die unterschiedlich stark mit analogen Lernmöglichkeiten verschränkt sind:
Beim Blended Learninghandelt es sich um eine Mischung aus digitalen und analogen Unterrichtsformen, die aufeinander abgestimmt sind und im Wechsel stattfinden.
Webinare oder Online-Vorlesungen laufen meistens ähnlich ab wie Vorlesungen oder Seminare in Präsenz - nur mit dem Unterschied, dass sich die Teilnehmenden in einem digitalen Raum befinden.
In MOOCs, sogenannten Massive Open Online Courses, können sich bis zu Hunderttausende Personen kostenlos und ohne Zulassungsbeschränkungen zuschalten.
Webbased Collaboration, also webbasierte Zusammenarbeit, ist ein Format, mit dem mehrere Lernende gemeinsam Aufgaben bearbeiten können.
Ein vergleichbares, damit verknüpftes Prinzip ist das sogenannte Content Sharing - eine Methode, die es beispielsweise Schüler*innen oder Student*innen ermöglicht, Lernmaterialien miteinander zu teilen und sich darüber auszutauschen.
Digitale Lerninhalte wie Videotutorials, Interviews, Erklärvideos, Podcasts, online verfügbare Texte oder Apps sind in der heutigen Welt kaum mehr wegzudenken. Sie sorgen für Abwechslung in virtuellen oder analogen Bildungsveranstaltungen und bieten darüber hinaus auch die Möglichkeit, sich eigenständig Wissen anzueignen.
Natürlich handelt es sich bei dieser Auflistung lediglich um eine kleine Auswahl. Die Vielfalt von E-Learning-Techniken ist so stark ausgeprägt, dass es kaum möglich ist, alle Methoden vollständig zu katalogisieren.
Plattformen im Vergleich
Genauso breit aufgefächert wie die Methoden sind auch die Plattformen, welche E-Learning möglich machen. Oft sind diese auf eine bestimmte Zielgruppe und/oder einen bestimmten Inhalt ausgerichtet:
Udemy ist eine der größten E-Learning-Plattformen weltweit. Sie kommt aus den USA und bietet hauptsächlich Videos oder Präsentationen an, die sich mit berufsgebundenen Themen wie Programmierung, IT, Marketing und Design beschäftigen.
Blinkist stellt eine große Sammlung an Sachbüchern und Podcasts zu Inhalten verschiedenster Art so bereit, dass in wenig Zeit die relevanten Informationen gegeben werden.
Studysmarter unterstützt besonders Schüler*innen oder Studierende dabei, eine individuelle, eigenständige Lernroutine aufzubauen. Mithilfe der App lassen sich Karteikarten, Lernpläne sowie Zusammenfassungen erstellen und mit anderen teilen. Ein großer Vorteil dieses Angebots ist, dass keine Nutzungsgebühren anfallen.
Duolingo oder Babbelsind Plattformen, die sich ausschließlich dem Erwerb von Fremdsprachenkenntnissen widmen.
LinkedIn Learning (Lynda) eignet sich für Menschen, die sich beruflich weiterbilden möchten - etwa, weil sie einen nächsten Karriereschritt planen. Im Fokus stehen daher überwiegend Business- und Managementthemen, die unter anderem mit MOOCs vermittelt werden.
Für die Zielgruppe der Schüler*innenhaben sich während der Pandemie zahlreiche E-Learning-Angebote entwickelt. Inzwischen gibt es für so gut wie jede Altersklasse und jedes Fach Plattformen, mit denen spielerisch und motivierend gelernt werden kann.
Auch ein virtuelles Studium ist heutzutage problemlos möglich. Manche Studiengänge existieren in rein digitaler Form (einen Überblick dazu findest du im Alumniportal Deutschland) - andere stellen Kurse auf hochschulübergreifenden Lernplattformen zur Verfügung. Ein Beispiel für ein solches Angebot ist die virtuelle Hochschule Bayern (vhb), welche Dozierende und Studierende aus 32 Hochschulen miteinander vernetzt.
Gute Angebote erkennen - diese Checkliste macht es möglich
Die große Auswahl an E-Learning-Angeboten kann für Lernende und Lehrende sehr bereichernd sein. Bei so vielen Möglichkeiten ist es manchmal aber gar nicht so einfach, die richtigen Plattformen und Methoden zu finden. Wenn du dir unsicher ist, ob ein Angebot für dich geeignet ist, könntest du dir beispielsweise folgende Fragen stellen:
Ist die Plattform übersichtlich und benutzerfreundlich?
Handelt es sich um ein Angebot für meine Zielgruppe (beziehungsweise meinen Wissensstand)?
Erweckt das Design einen positiven Eindruck?
Gibt es die Möglichkeit zu interaktiven Aufgaben?
Können die Lernenden untereinander in Kontakt treten?
Je mehr Fragen du mit "Ja" beantworten kannst, desto besser! Eine Auswahl von verschiedenen Plattformen findest du in Weiterbildungsdatenbanken wie beispielsweise in dem von Stiftung Warentest empfohlenenWeiterbildungs-Informations-System. Wenn du herausfinden möchtest, ob E-Learning überhaupt für dich geeignet ist, hilft dir womöglich, mit einer Checkliste zu arbeiten. Es ist auf jeden Fall sinnvoll, sich ausreichend Zeit für die Entscheidung zu nehmen - denn wenn du erst einmal das richtige Angebot gefunden hast, bereitet dir das Lernen besonders viel Freude.
Fazit
Das Konzept des E-Learnings ist sehr facettenreich und kann unterschiedlich ausgelegt werden. In einer weiten Definition umfasst es jede Art des Lernens, die mithilfe elektronischer Medien stattfindet. Engere Auffassungen beziehen den Begriff lediglich auf Angebote an Bildungseinrichtungen.
Vorteile des E-Learnings sind neben Zeit- und Ortsungebundenheit auch ein geringer Kostenaufwand sowie ein breites und kreatives Spektrum an Lernmethoden. Nachteile sind unter anderem, dass der physische Kontakt zu Lehrenden und anderen Lernenden kaum vorhanden ist oder dass bestimmte technische Voraussetzungen wie eine stabile Internetverbindung gegeben sein müssen. Auch das eigenständige Arbeiten ist eine häufige Hürde. Diese kannst du jedoch überwinden, indem du dich bewusst mit Lernstrategien und Motivationstechniken auseinandersetzt - zum Beispiel mithilfe unseres Lektüretipps*.
Wenn alle Voraussetzungen erfüllt sind, steht dir das weite Feld des E-Learnings offen: Auf Plattformen wie Udemy, Blinkist, Studysmarter, LinkedIn, Duolingo oder Babbel kannst du jede Menge unterschiedlicheMethoden ausprobieren. Je besser du deine individuellen Ziele, Kompetenzen und Bedürfnisse kennst, desto schneller findest du heraus, welches Angebot das richtige für dich ist.
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