Der Unterschied zum Tagesgeld
Sogenanntes Tagesgeld unterscheidet sich von dem oben vorgestellten Festgeld und Kündigungsgeld dadurch, dass die Zinsangebote variabel für meist nur kurze Zeiträume gelten und die Einlagen täglich verfügbar sind, also keine Kündigungsfristen zu beachten sind. Damit handelt es sich um eine sehr flexible und liquide Anlageform. Jedoch liegt der Zins in der Regel deshalb auch unter dem Niveau von Festgeld, denn die Bank kann mit dem angelegten Kapital über einen bestimmten Zeitraum verlässlicher planen. Für diese Anlageform bieten Banken sogenannte Tagesgeldkonten an, die du parallel zum Girokonto führen kannst.
Anleihen als Finanzierungsinstrument
Auch bei Anleihen handelt es sich um eine festverzinsliche Anlageform mit einer festen Laufzeit. Sie werden in dem Zusammenhang auch Rentenpapier, Obligation oder Schuldverschreibung genannt. Jedoch dienen Anleihen im Unterschied zu Termingeld bzw. Festgeld und Kündigungsgeld meist als Finanzierungsmittel für Unternehmen oder die öffentliche Hand. Herbei leihen sich Unternehmen oder eine Volkswirtschaft (Staatsanleihe) für einen bestimmten Zeitraum Geld am Kapitalmarkt. Mit dem Kauf einer Anleihe leiht der Anleger (Zeichner) dem Herausgeber einer Anleihe (Emittenten) Geld. Anleihen werden häufig an der Börse gehandelt und sind dem Wesen nach als Wertpapier einzuordnen.
Das sind die Vor- und Nachteile von Termingeld
Die Vorteile von Termingeld
Termingeld gilt aufgrund der zugrundeliegenden Konditionen allgemein als sehr risikoarme Geldanlage, verbunden mit einer hohen Planungssicherheit. Denn du weißt genau, wie hoch der Zinsertrag und der am Ende der Laufzeit ausbezahlte Kapitalbetrag sein wird. Die Rendite der Anlage kann also bereits im Vorfeld genau kalkuliert werden und ggf. gegenüber anderen Anlageformen (Aktien, Fonds) bewertet werden. Termingeld erwirtschaftet vergleichsweise zu Sparbüchern oder auch Tagesgeldkonten höhere Zinserträge. Mit der gesetzlichen Einlagensicherung sind zudem Anlagen bis 100.000 Euro staatlich abgesichert.
Die Nachteile von Termingeld
Der Preis für die (kalkulatorische) Sicherheit von Termingeld besteht in der nicht vorhandenen Flexibilität. Das einmal angelegte Kapital ist und bleibt über den vereinbarten Anlagehorizont gebunden. Es kann nicht kurzfristig, z. B. wegen eines finanziellen Engpasses oder einer größeren spontanen Anschaffung, abgelöst werden. Du solltest daher nur soviel Kapital fest anlegen, wie du sicher und tatsächlich entbehren kannst. Für einen Notgroschen bietet sich deshalb eher ein Tagesgeldkonto an. Nachteilig können sich auch zwischenzeitliche Zinssteigerungen im Vergleich zum Anlagezeitpunkt auswirken. Denn eine Umschichtung zu besseren Konditionen ist bei Termingeld nicht möglich. Dies kann dazu führen, dass sich die Rendite deines angelegten Geldes auf deinem Termingeldkonto vergleichsweise verschlechtert.
Achte auf Nominalzins und Realzins
Obgleich du bei Termingeld den Zinsertrag verlässlich kalkulieren kannst, bezieht sich dieser immer nur auf die sog. nominale Verzinsung. Darunter ist der Zinssatz zu verstehen, den du von der Bank für die Laufzeit der Anlage angeboten bekommst. Bedeutender ist jedoch der Realzins. Dieser errechnet sich, wenn du vom nominalen Zinssatz die aktuelle Inflationsrate abziehst. Wenn die Inflationsrate höher liegt als der nominale Zins, machst du (real betrachtet) Verlust. Derzeit sind noch Angebote im Markt, deren Verzinsung sogar etwas oberhalb der zuletzt abnehmenden Inflationsrate liegen.
Passende Anlagestrategien
Wähle eine Anlagestrategie, die zu dir passt
Hast du einen höheren Geldbetrag zur Verfügung und die Absicht, diesen gewinnbringend anzulegen, solltest du dir zunächst eine Anlagestrategie überlegen. Dazu musst du nicht gleich Experte*in für komplizierte, hochspekulative und risikoreiche Anlageformen werden. Zunächst sind es relativ einfache Fragestellungen, die du dir ehrlich beantworten solltest: Über wie viel Kapital verfügst du? Kannst du das Kapital für einen längeren oder nur für eine kürzeren Zeitraum entbehren? Wie viel Risiko möchtest du eingehen? Fühlst du dich mit einer sicheren, aber geringeren Rendite wohler als mit einer risikobehafteten, jedoch eventuell höheren Rendite? Könntest du einen Totalausfall des eingesetzten Kapitals verkraften? Für welchen Zweck möchtest du das Geld anlegen? Soll es für deine Alterssicherung sein oder willst du es als Grundstock für größere Anschaffungen (z. B. ein Haus, eine Wohnung oder ein Auto) verwenden?
Optimiere den Zinsertrag und minimiere die Risiken
Zu einer erfolgreichen Anlagestrategie gehört auch, das gerade zur Verfügung stehende Kapital nicht gleich vollständig zu einem Zeitpunkt in eine Anlageform zu investieren. Um deinen Zinsertrag zu optimieren und das Risiko, zum Beispiel in Form eines sich ändernden Zinsniveaus, zu minimieren, solltest du dein Kapital besser aufteilen. Mit Blick auf eine sichere Anlage in Termingeld kannst du beispielsweise in gewissen Zeitabständen verschiedene Teilbeträge mit unterschiedlicher Laufzeiten und Zinssätzen anlegen. Gerade jetzt, wenn sich ein Absenken des Zinsniveaus ankündigt, könnte es ratsam sein, sich die aktuelle (relative) Hochzinsphase zu Nutze zu machen. Schließt du jetzt Termingeld z.B. 12 oder 24 Monate für 3,5% oder 3%) ab, wirst du diesen Zinssatz auch erhalten, wenn zwischenzeitlich (ggf. schon in diesem Sommer) die Zinsen wieder sinken. Da auch die Banken um die angedeutete Absenkung der Leitzinsen wissen, werden attraktive Angebote vermutlich nur noch kurzzeitig auf dem Markt sein.
Angebote vergleichen und den Markt beobachten
Auf alle Fälle ist es (immer) ratsam, die entsprechenden Angebote auf dem Markt beobachten. Hierzu bieten diverse Portale wie verivox oder weltsparen.de aktuelle Übersichten. Dein erster Weg kann dich dann auch zu deiner Bank oder Sparkasse führen, bei der du z. B. dein Girokonto oder sogar noch ein Sparbuch hast. Auch wenn es vielleicht nicht das günstigste Angebot ist, kannst du in einem persönlichen Gespräch offene Fragen klären und dich beraten lassen. Am Ende sollte deine Entscheidung zu deinem Anlageprofil passen, dir ein gutes Gefühl vermitteln und vor dem Hintergrund des Marktangebotes konkurrieren können.
Fazit: Immer wachsam sein und am Ball bleiben
Termingeld bzw. Festgeld und Kündigungsgeld ist eine renditesichere, aber weniger flexible Anlageform. Jedoch kannst du über die Laufzeit hinweg nicht über das eingesetzte Kapital verfügen. Hier bieten Tagesgeldkonten, bei etwas niedrigeren Zinsen dafür eine maximale Liquidität. Hast du vielleicht einen größeren Betrag zur Verfügung (Schenkung, Abfindung, Erbe, Lottogewinn), ist zu empfehlen, diesen nicht gleich auf einmal vollständig anzulegen. Du solltest ihn besser aufteilen und zu verschiedenen (besseren) Konditionen abschließen. Aufgrund der im Raum stehenden Zinsabsenkung werden derzeit attraktive Angebote, teils oberhalb der Inflationsrate, vermutlich nur noch kurzzeitig auf dem Markt sein. Da gilt es wachsam zu sein. Du kannst natürlich auch andere, vielleicht etwas risikoreichere Anlageformen wählen, wenn sie dann zu deinem individuellen Anlageprofil passen. Es schadet jedenfalls keineswegs, sich selbst mit Finanzen, Geld- und Kapitalanlagen zu beschäftigen und die Hintergründe zu verstehen. Am Anfang helfen Beratungsgespräche bei deiner Bank oder Sparkasse, deren Angebote du im Auge behalten und mit denen der Konkurrenz vergleichen solltest.