Rentner zahlen zu viel in Krankenkasse ein: Wie du dein Geld zurückholst

1 Min

Wusstest du, dass viele Rentner zu hohe Beiträge an die Krankenkasse zahlen? Wir erklären dir, woran das liegt und wie du dein Geld zurückholen kannst.

  • Zahlst du zu viel in die Krankenkasse ein?
  • Wie stellst du einen Rückerstattungsantrag?
  • Welche Fristen und Voraussetzungen musst du beachten?

Rentner zahlen auch Beiträge in die Krankenkasse ein. Einige zahlen sogar mehr als notwendig. Das kann insbesondere dann der Fall sein, wenn du Altersrente beziehst und weiterhin arbeitest, um deine Rente aufzubessern.

Zahlst du zu viel in die Krankenkasse ein?

Seitdem die Hinzuverdienstgrenzen bei der Altersrente im Januar 2023 weggefallen sind, können alle Rentner ohne Anrechnung ihres Gehalts weiterarbeiten. Das führt allerdings oft zur Abgabe von doppelten Sozialversicherungsbeiträgen – einmal von der Rente ausgehend und einmal vom Gehalt.

Thalia-Buchtipp: Ihr Vermögens-Turbo ab 50

Um herauszufinden, ob du zu viel an deine Krankenkasse bezahlst, musst du zunächst alle deine Einkünfte und die Beitragsbemessungsgrenze kennen. Diese Grenze ist der Höchstbetrag, bis zu dem dein Einkommen für die Berechnung der Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge herangezogen wird.

Alle Einnahmen, die diesen Wert übersteigen, werden außen vor gelassen. 2024 liegt die Grenze bei 62.100 €. Addierst du nun deine gesetzliche Rente und evtl. eine Betriebsrente, zusätzliche Arbeitseinkommen, Kapitalerträge oder auch Mieteinnahmen, kann es sein, dass du die Grenze von 62.100 € überschreitest. In diesem Fall zahlst du zu hohe Abgaben und solltest Schritte zur Zurückerstattung einleiten. 

Wie stellst du einen Rückerstattungsantrag?

Du hast festgestellt, dass du zu viel gezahlt hast, und möchtest jetzt einen Antrag auf Rückerstattung stellen? Dann hilft dir diese Anleitung weiter: Sammle zunächst alle wichtigen Unterlagen wie Rentenbescheide, Krankenkassenabrechnungen und Nachweise über weitere Einkünfte.

Kontaktiere im Anschluss deine Krankenkasse, informiere sie darüber und frage nach dem entsprechenden Formular, mit dem die Rückerstattung beantragt wird. Hier kannst du dann alle deine Einnahmen auflisten und entsprechende Nachweise dafür anfügen.

Die Krankenkassen sind nicht automatisch verpflichtet, zu viel gezahlte Beiträge zu erstatten, da sie keinen Überblick über die vollständigen Einkünfte eines Versicherten haben. Die Deutsche Rentenversicherung und der Arbeitgeber ziehen die Beiträge für die Pflege- und Krankenversicherung unabhängig voneinander ein. Es liegt daher in der Verantwortung des Rentners, die Beitragsbemessungsgrenze zu kennen und zu viel gezahlte Beiträge zu erkennen.

Welche Fristen und Voraussetzungen musst du beachten?

Die Rückerstattung zu viel gezahlter Beiträge für die Krankenkasse unterliegt einigen Fristen und Voraussetzungen. Der Antrag für eine Rückzahlung muss in der Regel innerhalb von vier Jahren gestellt werden, ausgehend von dem Kalenderjahr, in dem die Beiträge gezahlt wurden.

Zudem musst du nachweisen, dass du alle Beiträge tatsächlich gezahlt hast, und bist in der Beweispflicht, dass diese die Beitragsbemessungsgrenze überschreiten. Darüber hinaus gibt es eine Sonderregelung, für selbstständige Rentner.

Hier werden die Beiträge auf Grundlage eines geschätzten Einkommens berechnet und erst später durch Steuerbescheide geprüft. Selbstständige Rentner müssen bei vermuteter Überzahlung ihre Einkünfte gegenüber der Krankenkasse nachweisen. Dazu sind Steuerbescheide notwendig und in manchen Fällen auch eine Einnahmen-Überschuss-Rechnung oder Gewinn-und-Verlustrechnung.  

Artikel enthält Affiliate Links
Vorschaubild: © Alexander Raths/AdobeStock