Die dpa schreibt dazu mit Blick auf die Analyse: KENFO investiert 1,3 Milliarden Euro (entspricht 5,5 Prozent des Portfolios) in Unternehmen, die in schwere Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung verwickelt sind. Darunter der brasilianische Rindfleischproduzent und Regenwaldzerstörer JBS und der weltweit größte fossile Energiekonzern SaudiAramco. Für das wesentlich höhere Investitionsvolumen des Generationankapitals würden 5,5 Prozent des Portfolios sogar 11 Milliarden Euro Investitionen in schädliche Unternehmen bedeuten."
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Für Vargas droht die Bundesregierung mit solchen Investitionen eine große Möglichkeit für eine Signalwirkung zu verpassen: "Die Bundesregierung droht die Chance zu verspielen, einen Leuchtturm für eine nachhaltig ausgestaltete kapitalgedeckte Altersvorsorge zu entwickeln. Dabei könnte eine solcher wirklich zukunftsfähiger Fonds Signalwirkung für den gesamten Finanzsektor entfalten."
Rente: KENFO schon früher in der Kritik
Die Bedenken, die Greenpeace vorträgt sind nicht ganz neu. So schreibt die Tagesschau in einem Bericht zum Generationenkapital, dass bereits Ende September das Recherchenetzwerk CORRECTIV eine Recherche veröffentlicht hatte, die zeigte, dass sich das Bundesfinanzministerium unter anderem von der US-amerikanischen Investmentgesellschaft Blackrock beraten ließ.
Das Problem: Laut dem Recherchenetzwerk ist das durchaus bedenklich, da Blackrock laut der Datenbank Investing in Climate Chaos im Mai 2024 mit über 430 Milliarden Euro in fossile Firmen investiert war, etwa Exxonmobil oder Shell.
Gegenüber CORRECTIV erklärte dazu das Finanzministerium nur, dass man vertrauliche Gespräche nicht kommentieren könne. Und: Zur "Einholung unterschiedlicher Perspektiven" sei es im Rahmen von Gesetzgebungsprozessen üblich, dass "Gespräche mit vielen Stakeholdern aus unterschiedlichen Bereichen geführt" würden.
Bei Investitionen für die Rente: KENFO setzt auf ESG-Kriterien
Wie die Tagesschau berichtet, verweist KENFO auf seiner Webseite darauf, dass man bei Investitionen auf die sogenannten ESG-Kriterien achte.
ESG (environment, social, governance) steht im Deutschen für Umwelt, Soziales und Unternehmensführung. Bei diesen Kriterien sind dem Beitrag nach Investitionen in Firmen aus bestimmten Branchen, darunter Betreiber von Atom- und Kohlekraftwerken sowie Waffenhersteller ausgeschlossen.
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Doch bei KENFO lehnt man demnach zu strenge Vorgaben dann aber ab. Gegenüber dem Portal Table.Media erklärte die Vorstandschefin des Fonds, Anja Mikus, dass Nachhaltigkeit "ein sehr dynamischer Prozess" sei, bei dem es immer neue Erkenntnisse, Messverfahren, Technologien geben würde. UND: Auf die Frage, warum der KENFO derzeit in Öl- und Gaskonzerne investiere, sagte die Vorstandschefin: "Wenn wir Aktien fossiler Unternehmen nicht mehr kaufen, wird dadurch keinerlei CO2 eingespart."