Wenn die Kfz-Versicherung zur Kosten-Falle wird: Teure Fehler vermeiden

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Die Beitragshöhe zur Kfz-Versicherung variiert je nach Fahrleistung und Zahlungsweise. Experten zeigen, welche Faktoren die Versicherungskosten in die Höhe treiben.

Eine Versicherung ist stets ein relevantes und oft auch ein kostspieliges Thema. Insbesondere bei der Autoversicherung gibt es einiges zu beachten. Schon wenige Fehler können die Kosten der Kfz-Versicherung erheblich steigern.

Blick man auf die Aussichten, die Experten geben, will man das unbedingt vermeiden. Mit inzwischen über 14 Millionen versicherten Fahrzeugen gilt die HUK-Coburg zu den führenden auf dem deutschen Autoversicherungsmarkt. Das Unternehmen erwartet erneut höhere Beiträge auf die Menschen zukommen.

Teure Kfz-Versicherung? Warum Fahrleistung ein wichtiger Faktor ist

Das Vergleichsportal Verivox weist darauf hin, dass die meisten Autofahrer unnötig hohe Beiträge zahlen, wenn sie ihre Vertragsdetails nicht regelmäßig anpassen. Ein ganz entscheidender Faktor ist dabei die jährliche Fahrleistung. 

Das Problem: Laut dem Portal erhöht sich die Prämie durch eine zu hoch eingeschätzte Fahrleistung zum Beispiel um bis zu 20 Prozent, monatliche Beitragszahlungen verursachen Mehrkosten von bis zu 10 Prozent. Eine aktuelle Analyse zeigt demnach, dass solche Fehler in Summe "die Prämie um durchschnittlich 209 Prozent erhöhen können".

Eine Beispiel-Rechnung von Verivox: Sind Autofahrer nur 10.000 statt angegebener 15.000 Kilometer im Jahr unterwegs, zahlen sie im Schnitt 12 Prozent zu viel für ihre Kfz-Versicherung. In der Modellrechnung für einen 45-jährigen Golf-Fahrer aus Berlin entspricht das einem Mehrbetrag von rund 129 Euro. Beträgt die Fahrleistung nur 8.000 Kilometer, zahlt der Golf-Fahrer mit 202 Euro sogar 20 Prozent zu viel.

Wolfgang Schütz, Geschäftsführer der Verivox Versicherungsvergleich erklärt dazu: "Die Fahrleistung zählt – vor allem, wenn es darum geht, die Prämie der Kfz-Versicherung zu optimieren. Mehr gefahrene Kilometer bedeuten ein höheres Unfallrisiko. Deshalb ist es ratsam, den Kilometerstand jährlich zu überprüfen und anzupassen." Gerade auch in der Rente lohnt sich der Blick auf alle Versicherungen, um damit Geld zu sparen.

Versicherung für das Auto: Wer monatlich zahlt, zahlt mehr

Auch die Zahlweise der Versicherung kann helfen Geld zu sparen. So raten die Experten bei Finanztip dazu "den Beitrag auf einen Schlag zu begleichen. Wer jährlich Zahlt bekommt bei vielen Versicherern oft einen Rabatt gegenüber der Ratenzahlung. Das Portal hat in einer Untersuchung aus dem Jahr 2042 festgestellt: 

  • Wurde der Vertrag für einen fiktiven Musterkunden von monatlicher Zahlweise auf jährliche Zahlweise umgestellt, konnten durchschnittlich acht Prozent des zu zahlenden Beitrags eingespart werden.
  • Die Umstellung von vierteljährlicher Zahlweise auf jährliche Zahlung brachte sieben Prozent mehr.
  • Die Umstellung von halbjährlicher auf jährliche Zahlweise brachte im Schnitt noch vier Prozent Ersparnis.

Laut dem Bericht würden zudem auch viele Versicherungen gar keine Zahlweise Monat für Monat anbieten. Auch bei Verivox sieht man bei monatlichen Abbuchungen einen Kosten-Nachteil. Hier spricht man von durchschnittlich zehn Prozent höheren Kosten für Autofahrern im Vergleich zur Jahresrechnung. Verivox: "Auch bei vierteljährlicher Zahlung wird es teurer: Hier steigen die Kosten um 9 Prozent (117 Euro), bei halbjährlicher Zahlung sind es immer noch 4 Prozent mehr (57 Euro)."

Werkstattbindung für günstigere Kfz-Versicherung

Ein weiterer Fehler der Geld kosten kann bei der Versicherung für das Auto betrifft die Werkstattbindung. Das Vergleichsportal zeigt auf, dass Autofahrer, die darauf verzichten, 13 Prozent mehr im Jahr zahlen. Eine Werkstattbindung senkt demnach die Kfz-Versicherungskosten. Dabei verpflichten sich die Versicherten, im Kasko-Schadensfall eine Partnerwerkstatt der Versicherung zu nutzen, heißt es. UND: Für die jährlichen Wartungen und Reparaturen können Autofahrer weiterhin die gewohnte Werkstatt nutzen.

Wie finanztip.de erklärt, hätten Werkstatt und Versicherung in Verträgen oft Sonderpreise für Reparaturen vereinbart. Für die Versicherung bedeutet das dem zufolge niedrigere Rechnungen, die sie nach einem Schaden begleichen muss. 

Nachteile der Werkstattbindungen sieht man bei Finanztip bei der Lage der entsprechenden Werkstatt. Man sollte vorher die Standorte der Partnerwerkstatt der Versicherung prüfen. Dazu heiß es: "Besonders auf dem Land sind die Entfernungen manchmal recht groß." Außerdem gilt: Vorsicht ist auch bei Neuwagen. Denn wenn die Werkstatt keine Original-Ersatzteile verwendet, kann die Herstellergarantie verloren gehen. Dann: Finger weg von der Werkstattbindung.

Junge Fahrer rechtzeitig aus dem Vertrag nehmen

Oft übersehen wird auch der Fahrerkreis. Gerade junge Autofahrer haben es bei der Kfz-Versicherung oft schwer. Tarife für sie sind meist viel teurer. Laut Verivox können daher auch durch Fahranfänger als Mitfahrer im Vertrag die Kosten deutlich ansteigen.

Heißt: Immer prüfen, ob das Kind überhaupt noch regelmäßig mit dem Auto fährt. Ist das nicht mehr der Fall, dann unbedingt aus dem Versicherungsvertrag nehmen. 

Im Bericht von Finanztip heißt es, dass ein Fahranfänger als zusätzlicher Fahrer den Beitrag für die Versicherung nahezu verdoppelt. Der durchschnittliche Aufschlag auf den Beitrag für einen 18-jährigen Familienangehörigen – Kind oder Geschwisterteil – lag demnach bei rund 96 Prozent.

Versicherung von der Steuer absetzen

Grundsätzlich sollte man bei Versicherungen auch darauf schauen, was sich von der Steuer absetzen lässt

Bei Versicherungen für das Auto gibt es aber einen Unterschied zwischen Kfz-Haftpflichtversicherung und Kfz-Kaskoversicherung. 

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