Warum Stinkwanzen in Haus und Wohnung ein Alarmsignal sein können

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Stinkwanze in der Wohnung
Stinkwanze in der Wohnung
Sophia/Adobe Stock
Stinkwanzen suchen im Herbst die Wärme und krabbeln gerne in Häuser
Stinkwanzen schlüpfen besonders ab Herbst in Innenräume.
Stinkwanzen schlüpfen besonders ab Herbst in Innenräume
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Stinkwanzen in Haus und Wohnung sind nicht gerade schön anzusehen. Doch was viele nicht wissen: Die Anwesenheit der Wanzen kann sogar ein Alarmsignal sein.

Stinkwanzen in der Wohnung - hat das etwas zu bedeuten? Die kleinen Käfer kommen in der kalten Jahreszeit häufiger ins Haus und sammeln sich dann an Hauswänden. Vorab: Stinkwanzen sind nicht gefährlich und richten auch keine Schäden an.

Allerdings kann ihre Anwesenheit auf ein wichtiges Problem hindeuten - und dann ist Handeln gefragt. 

Stinkwanzen vermehren sich schnell - Vorkommen weist auf Problem hin

Gibt es zu viele Stinkwanzen in Deutschland? Tatsächlich existieren laut Naturschutzbund Deutschland (NABU) mittlerweile knapp 1000 Wanzenarten bei uns in Deutschland. Und deren Zahl steigt stetig an. Schuld daran ist der Klimawandel. Denn dadurch kommen auch Wanzen aus dem Mittelmeerraum zu uns.

Hierzulande kommen die Grüne Stinkwanze und die Graue Gartenwanze am häufigsten vor. Im Mai und Juni legen die Weibchen der kleinen Käfer bis zu 450 Eier ab. Diese schlüpfen im Sommer und suchen sich dann etwa ab September einen warmen Ort, um sich vor dem Winter zu schützen. Daher findet man die trägen Krabbeltiere im Herbst häufiger in Haus und Wohnung.

Aber wie gelangen die Tiere überhaupt ins Haus? Stinkwanzen sind zwar alles andere als schnell, aber klein genug, um durch Ritzen und Spalten ins Hausinnere zu krabbeln. Dies weist auf ein gravierendes Problem hin: Denn kommen durch solche Spalten Käfer ins Haus, heißt das auch, dass Wärme dadurch entweichen kann. Daher heißt es für Hausbesitzer: Lecks erkennen und schließen und im Anschluss um die Käfer kümmern. Bei Letzterem können einfache Hausmittel helfen. Doch dazu kommen wir gleich.

Die beste Art, die undichten Stellen im Haus zu stopfen, ist laut Experten Dichtungsmasse. Damit können Hohlräume und Ritzen an Fenstern, auf dem Dachboden und in Rollladenkästen geschlossen werden, damit die Stinkwanzen nicht mehr ins Haus gelangen können. Schöner Nebeneffekt: Durch das Abdichten bleibt auch die Heizwärme in den Räumen und die Heizkosten fallen mitunter sogar niedriger aus, weil weniger nach "draußen" geheizt wird.

Stinkwanzen sind nicht gefährlich, aber ihr Name kommt nicht von ungefähr

Stinkwanzen sind für Menschen grundsätzlich ungefährlich, denn sie beißen nicht und übertragen auch keine Krankheiten. In der Wohnung können sie also keinen Schaden anrichten. Jedoch heißen die Tiere nicht umsonst Stinkwanzen. Denn sie können ein übelriechendes Sekret absondern, wenn sie sich bedroht fühlen. Der Geruch dieses Sekrets erinnert an potenzierte Koriander-Essenz und kann tagelang in einem Raum festsitzen.

Angezogen werden die Krabbeltiere von Licht und Wärme, nicht aber von mangelnder Hygiene. Denn Stinkwanzen ernähren sich hauptsächlich von Früchten, Blättern und Pflanzensaft.

Eine Stinkwanze sollte auf keinen Fall zerdrückt oder mit dem Staubsauger aufgesaugt werden - für Weberknechte gilt das übrigens auch. Denn verteilt sich der Gestank des Tieres erst einmal in Teppichen oder durch den Staubsauger-Lüfter im Raum, ist er nur schwer wieder herauszubekommen.

Diese Hausmittel helfen gegen Stinkwanzen

Stattdessen lieber ein Glas über die Stinkwanze stülpen, langsam ein Blatt Papier darunter schieben und den Käfer nach draußen tragen. Dasselbe funktioniert auch mit einem weichen Handfeger, der die Wanzen in der Nähe der Fenster leicht nach draußen schaffen kann.

Um die Wanzen ganz aus der Wohnung fernzuhalten, helfen einfache Hausmittel. Hierzu kann man Wasser, Essig und Spülmittel im Verhältnis 4:2:1 mischen und die Lösung auf Tür- und Fensterrahmen sowie in befallene Bereiche sprühen. Der Essiggeruch schadet den Tieren dabei nicht, hilft aber, sie zu vertreiben. Auch Hausmittel wie Neemöl, Salmiak oder Nelkenöl sind gegen die Wanzen hilfreich, da sie stark riechen und für die Tiere unangenehm sind. 

Zusätzlich kannst du natürlich darauf achten, Türen und Fenster nicht zu lange offen zu lassen oder sie mit Fliegengittern zu versehen. Da die Krabbeltiere zudem von Licht angezogen werden, hilft es, dieses beim Lüften am Abend auszumachen. 

Außerdem sollte kein Obst den Insekten gut zugänglich in der Nähe des Fensters gelagert werden, denn sie werden davon angelockt. Kommen die Wanzen schließlich in Kontakt mit dem Obst, wird dieses für Menschen nicht mehr genießbar. Denn auch der Speichel der Wanzen hinterlässt keinen angenehmen Geschmack auf den Früchten, erklärt etwa das Garten-Magazin "kraut&rüben".