Gefährliche Küchenrolle: Warum du sie nicht für alles benutzen solltest

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Küchenrollen sollten nicht bedenkenlos für alles verwendet werden. Öko-Test konnte gesundheitsgefährdende Chemikalien feststellen.
Küchenrollen sollten nicht bedenkenlos für alles verwendet werden. Öko-Test konnte gesundheitsgefährdende Chemikalien feststellen.
Brandon Cormier/unsplash.com

Fast in jedem Haushalt steht oder hängt sie: Die Küchenrolle. Experten warnen jedoch davor, Küchenpapier für bestimmte Angelegenheiten zu verwenden.

Die Küchenrolle ist praktisch, keine Frage. Du kannst schnell Fleisch abtupfen, das abgestürzte Eigelb aufputzen oder die ölige Pfanne auswischen.

Danach musst du nichts auswaschen und das Papier kommt in den Müll. Doch Papier muss mit hohem Wasser- und Energieverbrauch hergestellt werden. Küchenrollen werden aus frischen Holzfasern gemacht und können nicht recycelt werden. Das Holz ist damit verloren. Ein weiteres großes Problem: Öko-Test hat krebserregende Stoffe im Küchenpapier gefunden.

Gesundheitsgefährdende Chemikalien in Küchenrollen gefunden

Der Papierkonsum steigt weltweit. Vor allem die Industrienationen verbrauchen massenhaft Papier. Der Großteil davon ist Hygienepapier: Klopapier, Servietten, Taschentücher und eben Küchenrollen. Jede*r Deutsche verbraucht im Jahr etwa 19 Kilo Hygienepapier (Stand 2020). Jeder fünfte weltweit gefällte Baum, schätzt das Umweltbundesamt, wird zu Papier.

Ein Großteil der Papierfasern für unseren Hygienepapiermarkt stammen aus dem Ausland. Zum Beispiel aus Brasilien – zum Teil von ökologisch umstrittenen Plantagen. Dort werden für unsere Küchenrollen tausende Hektar Regenwald gerodet und durch Plantagen ersetzt. Diese Wälder bräuchten wir dringend zur Erhaltung der Artenvielfalt und für den Klimaschutz.

Öko-Test hat 2021 Küchenrollen darauf untersucht, ob sie zweckdienlich, umweltfreundlich und nicht gesundheitsschädlich sind. Öko-Test fand, dass zu wenige Produkte aus Recyclingpapier waren. Außerdem wurden gesundheitsgefährdende Chemikalien in 10 von 18 getesteten Küchenrollen festgestellt. Bei diesen rät Öko-Test von Kontakt mit Lebensmitteln ab. Nur ein Produkt bekam insgesamt die Auszeichnung "sehr gut", 13 bekamen immerhin das Urteil "gut".

Küchenpapier ist Umweltproblem - das kannst du dagegen tun

Ein erster Schritt zum nachhaltigen Umgang mit Küchenpapier: Küchenkrepp sparsam benutzen. Zum Wegwischen einer Pfütze am Boden kannst du auch einen Lappen nehmen.

Kaufe Recyclingprodukte. Für die umweltfreundliche Küchenrolle halte Ausschau nach dem Kennzeichen blauer Engel. Dieses Logo garantiert dir, dass das Produkt wirklich zu 100 % aus Altpapier und ohne schädliche Chemikalien hergestellt ist. Die Gütesiegel FSC oder PEFC sind laut Verbraucherzentrale weniger zu empfehlen: Sie garantieren in Produkten nur zum Teil Altpapier und berücksichtigen andere Umweltkriterien (wie Energieverbrauch oder Chemieeinsatz) nicht genügend.

Die Ökobilanz von Recyclingpapier ist durchaus lohnend: Produkte aus Altpapier sparen gegenüber solchen aus frischen Holzfasern etwa 50 % Energie und 67 % Wasser bei der Herstellung. Und natürlich sparen sie Holz. Recyclingpapier ist also in jedem Fall besser für die Umwelt. Aber auch hier nutzt du ein Wegwerfprodukt.

Wiederverwenden statt wegwerfen

Inzwischen gibt es waschbares, wiederverwendbares Küchenpapier zu kaufen. Dieses ist entweder aus Stoff oder aus Bambus. Bambus gilt derzeit als umweltfreundlicher Rohstoff. Er wächst viel schneller nach als Holz. Dafür hat er aber weitere Transportwege, da er zurzeit vor allem aus China kommt. Auch Bienenwachstücher werden als Küchenrollenersatz angeboten. Benutzt du waschbares Küchenpapier, produzierst du auf jeden Fall weniger Müll.

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Oder verwende einfach Stofftücher aus Baumwolle mit langer Lebensdauer. Die kannst du waschen und mehrmals verwenden. Ab und zu in die Waschmaschine zur 60 Grad Wäsche gegeben, sind sie hygienisch unbedenklich. Ein Stofflappen kann übrigens viel mehr aufsaugen als Papier und ist reißfester.

Und wenn du ausrangierte Küchenhandtücher oder alte T-Shirts nimmst, musst du nichts kaufen. Das ist natürlich auch kostensparend. Mit solchem Upcycling liegst du im Trend und tust was für die Umwelt.

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