Bett mit dem Föhn aufwärmen: Warum das extrem gefährlich werden kann
Autor: Werner Diefenthal
Deutschland, Mittwoch, 05. Oktober 2022
Mit dem Föhn das Bett aufwärmen: klingt zunächst gut. Doch schnell kann daraus ein Feuer entstehen. Warum du also auf diesen "Trick" verzichten solltest.
- Wie heiß wird ein Föhn?
- Wie schnell kann ein Bett brennen?
- Was ist noch daran gefährlich?
- Auch diese Geräte sind nicht zum Wärmen des Zimmers zu empfehlen
Im Winter, wenn es kalt ist, ist ein warmes Bett eine tolle Sache. Doch was, wenn keine Heizdecke zur Verfügung steht? Tut es zur Not auch ein Föhn? Warum das eine schlechte Idee ist.
Ein Föhn im Bett ist brandgefährlich
2018 war es einem Mädchen in Freudenburg in Rheinland-Pfalz zu kalt im Bett. Daher wollte sie es mit dem Föhn anwärmen. Dumm nur, dass sie dabei einschlief. Das Resultat: Ein unbewohnbares Haus durch das ausgebrochene Feuer und vier Personen, die mit Rauchgasvergiftung in ein Krankenhaus kamen. 2012 hatte eine 92-jährige Frau die gleiche Idee. Auch hier endete es mit einem Feuer. Immer wieder kannst du solche und ähnliche Geschichten lesen. Doch was ist jeweils genau passiert? Im ersten genannten Fall war das Mädchen eingeschlafen, dabei lag der Föhn unter der Bettdecke auf der Matratze, die durch das heiß gewordene Gerät Feuer gefangen hatte. Im zweiten Fall fing der Föhn Feuer.
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Im Inneren eines Föhns sitzt eine sogenannte Glühwendel, welche erhitzt wird. Mittels eines Gebläses wird Luft daran vorbeigeleitet und diese so erwärmt. Dadurch entsteht der warme Luftstrom, der durchaus Temperaturen zwischen 75 und 104 Grad Celsius erreichen kann. Das Gebläse wird auch zur Eigenkühlung verwendet, um zu verhindern, dass das Gerät zu heiß wird. Daher ist es wichtig, dass der Lufteinlass frei ist, also dass immer genug kühlere Luft nachströmen kann. Liegt der Föhn nun unter der Decke, so ist der Lufteinlass blockiert, das Gerät wird heiß und kann so die Bettdecke in Brand setzen.
Selbst wenn der Lufteinlass frei ist, ist es gefährlich, ihn auch nur auf die Matratze zu legen. Das Gehäuse wird dennoch heiß und so kann es geschehen, dass dadurch der Matratzenstoff auf Zündtemperatur gebracht wird. Auch hier ist ein Feuer möglich. Doch nicht nur das Feuer ist gefährlich. Durch eine mögliche Glut, welche sich bildet, kann Kohlenmonoxid freigesetzt werden. Dieses geruchslose und unsichtbare Gas kann zu einer Vergiftung führen, welche tödlich sein kann.
Auch diese Geräte sind nicht zum Wärmen des Zimmers geeignet
Gerade in der letzten Zeit, in der die Preise für Energie immer weiter steigen, wird viel über alternative Möglichkeiten zum Heizen der Wohnung nachgedacht. Dabei stach eine Sache besonders heraus: das Wärmen des Zimmers mit einem Holzkohlegrill. So wollte ein 50-Jähriger, um Strom zu sparen, seine Wohnung mit dem Grill heizen. Das Resultat: Mehrere Verletzte, die mit Kohlenmonoxidvergiftungen in Krankenhäuser kamen. Auch in Bonn kamen mehrere Menschen in Krankenhäuser, nachdem sie versucht hatten, ihre Wohnungen mit dem Grill zu heizen.
Amazon-Tipp: Samt-Heizdecke mit Taschen für Hände und FüßeBei der Verbrennung entsteht Kohlenmonoxid. Dieses wird nicht nur über die Lunge in den Körper transportiert, bindet sich ans Hämoglobin und erschwert damit den Transport durch die roten Blutkörperchen. Die Folge: Bei einer genügend hohen Konzentration kann sie zum Tode führen.