Keine künstliche Füllung mehr: Forscher hoffen auf Selbstheilung
Die Zeiten der Behandlung mit künstlichen Materialien bei Zahnschäden könnte bald vorbei sein. Da der Mensch bisher nicht dazu fähig war, seine Zähne selbst wiederherzustellen, muss bis heute auf solche Methoden zurückgegriffen werden. Geht es nach einem internationalen Forscherteam, könnte sich das bald ändern.
Bekannt ist, dass Mäuse ihre beschädigten Frontzähne selbst wiederherstellen können. Die Forscher analysierten daher den Prozess, der bei Mäuse zu jener Regenartion führt. Die Wissenschaftler halten es demnach für möglich, dass dieser Prozess auch beim Menschen funktioniert. Dabei identifizierte die Forschergruppe die genetischen Abläufe, die zum Nachwachsen der Zähne bei Mäusen führen.
Selbstheilende Zähne gibt es schon: So funktioniert die Regeneration bei Mäusen
Zähne bestehen generell aus spezialisierten Zellen. Diese besitzen bei Nagern oder Haien die Fähigkeit nachzuwachsen, beim Menschen jedoch nicht. Aus welchem Grund das so ist, haben die Forscher die Frontzähne von Mäusen genauer unter die Lupe genommen. Sie fanden heraus, dass die spezialisierten Zellen der Mäusezähne Dentin bilden können. Dentin ist das Hartgewebe, welches den Zähnen Festigkeit verleiht. Sind Mäusezähne abgenutzt oder abgebrochen, sorgen diese Zellen dafür, dass die Zähne nachwachsen.
Außerdem fanden die Forscher heraus, dass es sich bei den Zellen in den Mäusezähnen um sogenannte mesenchymale Stromazellen handelt. Wird der Zahn beschädigt und so die Zellen aktiviert, senden diese ein Signal an die Mutterzelle des Gewebes und lösen eine Neuproduktion der Zähne aus.
Entscheidender Faktor: Klappt die Heilung auch bald beim Menschen?
Laut den Wissenschaftlern ist bei diesem Prozess insbesondere das Gen Dlk1 mit von der Partie, welches auch die Geweberegeneration im Wundheilungsprozess steuert. Die Aktivierung jenes Gens im menschlichen Körper könnten den Forscher zufolge ein Ansatz sein, um auch die menschliche Selbstheilung der Zähne in Gang zu bekommen. So könnten beispielsweise Karies, Kreidezähnen oder Zahnbruch geheilt werden. Ob der Ansatz auch in der Praxis funktioniert, muss erst noch in einer klinischen Studie validiert werden.