Wie lange lebe ich noch? Diese Krankheiten und ihre Reihenfolge spielen eine Rolle

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Jeder möchte gerne lange gesund leben. Eine aktuelle Studie hat nun herausgefunden, welche Krankheiten in welcher Reihenfolge die Lebenserwartung beeinflussen können.

Es ist leider nicht ungewöhnlich, dass Menschen im Laufe ihres Lebens Krankheiten entwickeln. Insbesondere bei älteren Menschen steigt die Wahrscheinlichkeit für bestimmte Erkrankungen. 

Die Reihenfolge von bestimmten Krankheiten könnte sogar einen Einfluss auf die Lebenserwartung haben, wie eine aktuelle Studie nun herausgefunden hat. 

Reihenfolge von Krankheiten bestimmt Lebensdauer

In ihrer Studie analysierten die Forscher*innen die langfristigen Krankheitsverläufe von Psychose, Diabetes und Herzinsuffizienz sowie deren Auswirkungen auf die Lebenserwartung. Diese Krankheiten wurden gezielt ausgewählt, da sie in Kombination das Leben erheblich beeinträchtigen können. Über einen Zeitraum von mehr als 20 Jahren wurden Daten von über 1,6 Millionen Menschen ab einem Mindestalter von 25 Jahren ausgewertet.

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Dabei legten die Forscher besonderen Wert auf die Abfolge und die Zeiträume, in denen die individuellen gesundheitlichen Probleme auftraten.

Die Ergebnisse zeigten, dass die Reihenfolge, in der die Krankheiten entstanden, einen signifikanten Einfluss auf die Lebenserwartung der betroffenen Personen hatte.

Diabetes, Psychose und Herzinsuffizienz als wichtige Marker für Lebenserwartung

Bei Personen, die zuerst Diabetes, dann Psychosen und schließlich Herzinsuffizienz entwickelten, wurde im Durchschnitt eine um 13 Jahre verkürzte Lebenserwartung festgestellt.

Wenn jedoch die gleichen Krankheiten in anderen Abfolgen auftraten und äußere Rahmenbedingungen konstant blieben, war der Effekt weniger ausgeprägt. Die Kombination von Diabetes, Psychose und Herzinsuffizienz erhöhte auch die Wahrscheinlichkeit, eine weitere langfristige Krankheit zu entwickeln oder innerhalb von fünf Jahren nach der letzten Diagnose zu versterben, wie die Studie ergab.

Es ist außerdem interessant, dass das Auftreten einer zusätzlichen Erkrankung nicht zwangsläufig zu einer verkürzten Lebenserwartung führen muss. Zum Beispiel lebten Menschen mit Psychosen und Diabetes länger als jene, bei denen ausschließlich Psychosen diagnostiziert wurden. Die Forscher vermuten, dass Personen mit Diabetes aufgrund regelmäßiger Arztbesuche eine bessere Gesundheitsfürsorge genießen, was sich wiederum positiv auf ihre Gesundheit auswirken könnte.

Herzprobleme haben entscheidendsten Einfluss auf Gesundheit

Die bedeutsamsten Faktoren scheinen jedoch Herzprobleme zu sein. Sowohl allein als auch in Verbindung mit Psychosen führte Herzinsuffizienz zu einer ähnlich verkürzten Lebenserwartung wie im genannten ungünstigsten Szenario mit drei spezifischen Krankheiten in bestimmter Abfolge. Übrigens: Erste Hinweise für eine Herzinsuffizienz können sich an deiner Zunge zeigen.

Die Forscher gehen davon aus, dass die Untersuchungsstruktur auch auf andere Kombinationen von Krankheiten übertragbar sein könnte, um ihren Einfluss auf die Lebensdauer zu erforschen.

Dies hat insbesondere langfristige Relevanz im Hinblick auf Long-Covid. Weiterführende Untersuchungen sollen dabei helfen, den Effekt von Diagnose- und Behandlungsansätzen zur Verzögerung des Krankheitsverlaufs und zur Verlängerung der Lebensdauer genauer zu beurteilen. Auf diese Weise könnte die Frage nach der voraussichtlichen Lebensdauer in Zukunft präziser beantwortet werden.

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Vorschaubild: © Emma Simpson/Unsplash.com