Warum muss man husten, wenn man Eis isst?

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Der Eishusten ist ein spannendes Phänomen, was jedoch nicht jeder kennt.
Der Eishusten ist ein spannendes Phänomen, was jedoch nicht jeder kennt.
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Bei Husten nach dem Eisessen besteht kein Grund zur Sorge - bei langanhaltendem Reizhusten sieht das aber schon anders aus.
Bei Husten nach dem Eisessen besteht kein Grund zur Sorge - bei langanhaltendem Reizhusten sieht das aber schon anders aus.
Annie Spratt/unsplash.com

Wer kennt das nicht? Man schleckt im Sommer genüsslich an einem Eis - und muss plötzlich husten. Woher diese Reaktion des Körpers kommt und was du dagegen tun kannst, wir verraten es dir.

  • Husten als Schutzreflex: Warum muss man beim Eisessen husten?
  • Wie du Eishusten vermeiden kannst
  • Abgrenzung: Wann spricht man vom Reizhusten
  • Keine Verbindung zum Hirnfrost

Ob Wasser-, Frucht- oder Schokoladeneis - während der heißen Sommerzeit ist ein leckeres Eis für viele  eine schöne Abkühlung. Doch manch einer fängt nach kurzem Eis-Genuss an zu husten. Für Menschen, die das Phänomen nicht kennen, klingt das erst einmal merkwürdig, doch tatsächlich ist es ganz normal.

Doch nicht nur beim Eisessen kann man diese Reaktion des Körpers beobachten. Das Phänomen des Hustenreflexes ist nämlich auch bei kalten Getränken oder beim Einatmen von eiskalter Luft bemerkbar.

Husten als Schutzreflex: Warum muss man beim Eisessen husten?

Dass Husten ein Schutzreflex ist, ist uns allen bekannt. Doch wieso sollte sich unser Körper vor einem leckeren, kühlen Eis schützen wollen? Beim Essen gelangt das Eis zuerst in den Rachenbereich, in dem Speise- und Luftröhre beginnen. Dort wird das Geschluckte aufgeteilt, in Luft und in Nahrung. Damit keine Lebensmittel oder Flüssigkeiten in die Luftröhre gelangen, braucht unser Körper Schutzreflexe. Tritt der Fall ein, dass etwas anderes als Luft in die Luftröhre gelangt, so löst unser Körper den Alarm zum Husten aus, um das Geschluckte aussortieren zu können.

Doch unser Körper schlägt nicht nur Alarm, sobald sich Nahrung oder Flüssigkeiten verirren, sondern auch bei stark abweichender Temperatur. Vor allem der Rachenbereich ist sehr temperaturempfindlich, wofür die Nervenenden des Kehlkopfes und der Luftröhre verantwortlich sind. Diese schlagen bei Kälte nämlich gleich Alarm: Kommt etwas Kaltes im Rachen an, so besteht die Möglichkeit, dass es von unserem Organismus als Fremdkörper wahrgenommen wird und somit abgestoßen werden soll: Wir fangen das sogenannte "Eishusten" an.

Klar ist jedoch, dass das Eishusten nicht schlimm oder gefährlich ist. Dieser Reflex zeigt im Prinzip nur, dass der Körper in einer  Notsituation einen guten Schutzmechanismus besitzt. Außerdem legt sich der Eishusten meist binnen ein bis drei Minuten wieder von selbst. Tipp: Passe die Menge und die Geschwindigkeit des Verzehrs von kalten Lebensmittel an und vermeide allzu kalte Speisen, um diesen Reflex zu umgehen.

Abgrenzung: Wann spricht man von Reizhusten?

Wir halten also fest: bei Eishusten besteht keinerlei Grund zur Sorge! Anders sieht das bei langanhaltendem, trockenem Reizhusten aus. Quälen dich deine Beschwerden noch lange nach dem Eisdielenbesuch, vielleicht sogar über Tage und Wochen hinweg, solltest du einen Arzt aufsuchen. Ähnlich wie beim Eishusten tritt auch der Reizhusten ohne Auswurf oder Schleimbildung auf, dauert anstatt der drei Minuten aber deutlich länger an. Der Körper versucht in diesem Fall nicht die eisigen Temperaturen durch den Reflex auszugleichen, sondern kämpft mit echten Fremdkörpern, oft sogar mit Krankheitserregern.

Die Ursachen des Reizhustens sind sehr unterschiedlich und reichen von Allergien, über psychischen Stress bis hin zu Asthma. Durch die fehlende Schleimbildung wird der bellende Husten als kratzend und teils sehr schmerzhaft empfunden. Im schlimmsten Falle kann er sich sogar zu einer Lungenentzündung entwickeln. Um den Teufelskreis der langanhaltenden Beschwerden zu durchbrechen, ist es wichtig, der Ursache auf den Grund zu gehen. Wenn Reizhusten nur am Anfang einer Erkältung auftritt, wird er in der Regel nach ein paar Tagen von "produktivem Husten" abgelöst und kann mit klassischen Hausmitteln behandelt werden. 

Welche Hausmittel besonders gut bei Erkältungen helfen, erfährst du hier.

Eishusten: Keine Verbindung zum Hirnfrost

Übrigens: Nicht jeder Mensch reagiert gleich auf Kälte. Deshalb sind auch nicht alle Menschen gleichermaßen vom Eishusten betroffen. Viele kennen beispielsweise den sogenannten Hirnfrost, einen Kopfschmerz, welcher durch den Schutzreflex gegen zu kalte Temperaturen entsteht. Hierbei versucht sich der Körper mit vermehrtem Pumpen von Blut vor einer Unterkühlung im Gehirn zu schützen. Auch das kann beim Eisessen vorkommen.

Falls du nicht vom Eishusten betroffen bist oder trotzdem Lust auf leckeres Eis hast, findest du hier leckere Eissorten zum Selbermachen.