Atemnot, Hautrötungen und Kreislaufschock: Allergiker, die an dem Alpha-Gal-Syndrom leiden, haben beim Konsum von rotem Fleisch gesundheitliche Probleme.
Laut Forschern, sind vermutlich Zeckenbisse für die Verbreitung der Nahrungsmittelunverträglichkeit verantwortlich.
Ein Besuch in einem Steakrestaurant. Serviert wird als Vorspeise ein kleiner Salat mit Filetstreifen. Anschließend gibt es ein saftiges Steak und zum krönenden Abschluss eine allergische Reaktion. Für manche kann nämlich der Fleisch-Konsum zu gesundheitlichen Folgen führen. Allergiker, die an dem sogenannten alpha-Gal-Syndrom leiden, entwickeln nach zwei bis sechs Stunden nach dem Verzehr von rotem Fleisch allergische Reaktionen. So kann es zu Hautrötungen, Atemnot oder auch einem Kreislaufschock bei dem Konsum von Rindfleisch, Schweinefleisch, Lammfleisch und Wildfleisch führen.
Seit 2009 ist die Existenz der Fleisch-Allergie durch US-amerikanische Wissenschaftler bekannt. Auslöser für die Allergie sind Zuckerstoffe namens Galaktose-alpha-1,3-Galaktose (Alpha-Gal), die an der Oberfläche von Zellen von Säugetiere sitzen. Menschen hingegen besitzen diese Zuckerstoffe nicht. Beim Verzehr von rotem Fleisch gelangen die tierischen Zuckerstoffe ins Blut. Das Immunsystem von Allergikern betrachtet die Stoffe als Feind und versucht dagegen anzukämpfen. Es kommt anschließend zu einer allergischen Überreaktion bei der sich die Gefäße weiten, Flüssigkeit in die Haut gelangt und sich juckende Pusteln bilden.
Zecken als überträger
Forscher haben zudem entdeckt, dass Zecken an der Erkrankung der Nahrungsmittelunverträglichkeit verantwortlich sind. Alpha-Gal wird bei Zeckenbissen durch den Speichel in die menschliche Blutbahn übertragen. Nach dem ersten Kontakt des Immunsystems mit dem Zuckerstoff rüstet sich der Körper und bereitet sich für künftige Konfrontationen vor.
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Ein deutsch-luxemburgischen Forschungsteam gelang es den bislang gefährlichen oralen Provokationstest zur Diagnosefeststellung mit einem entwickelten Bluttest abzulösen. Die Reaktion sogenannter Basophilen, also weißer Blutkörperchen, soll bei einer kleinen Allergiemenge ein großer Hinweis auf das alpha-Gel-Syndrom sein.