Gebrechlichkeit kann bereits Menschen ab 40 Jahren betreffen. Es handelt sich dabei um eine Krankheit, die eine höhere Wahrscheinlichkeit für Stürze, Knochenbrüche, Behinderungen, Krankenhausaufenthalte und eine höhere Sterblichkeitsrate verursacht. Unter den älteren Erwachsenen sind etwa zehn bis 15 Prozent von diesem Problem betroffen und bei denjenigen im Alter über 90 Jahre sind es sogar ein Viertel. Um das Risiko zu verringern, können laut der Framing Heart Studie der Harvard Medical School sogenannte Flavonole Abhilfe schaffen.
Flavonole sind Pflanzenstoffe aus der Gruppe der Flavonoide und schützen laut Forschungen vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Durch Versuche in-Vitro und an Tieren wurde festgestellt, dass sie das Wachstum bestimmter Krebszellen verhindern können. Man findet sie in vielen Produkten, ob aus der Medizin oder der Kosmetik. Denn Flavonoide besitzen unter anderem entzündungshemmende Eigenschaften und Antioxidantien, bieten also viele Vorteile für die Gesundheit. Sie sind vor allem in Pflanzen zu finden und daher leicht in die Ernährung einzubinden.
Studie zu Gebrechlichkeit im Alter - so früh wie möglich auf die Ernährung achten
In der 12 Jahre andauernden Studie wurden über 1700 Männer und Frauen im Durchschnittsalter von 58,4 Jahren getestet, die noch keine Anzeichen für Gebrechlichkeit zeigten. Alle nahmen im Schnitt 309 Milligramm an Flavonoiden pro Tag zu sich. Nach dieser Zeit hatten 13,2 Prozent die Krankheit tatsächlich entwickelt. Obwohl durch die Forschungen kein direkter Einfluss von Flavonoiden auf die Gesundheit festgestellt werden konnte, kam die Erkrankung bei Teilnehmern mit 10 Milligramm Flavonol mehr pro Tag um 20 Prozent weniger vor als bei den anderen. Ergebnis der Studie war also, dass die Einnahme von zehn Milligramm mehr des Flavonols Quercetin pro Tag zum Eindämmen von Gebrechlichkeit positiv beitragen. Und das ist nämlich genau die richtige Menge, die in einem mittelgroßen Apfel steckt.
Vor allem bei Frauen kann auch ein anderes Flavonoid, Genistein, das Risiko für einen postmenopausalen Knochenschwund verringern. Denn dieser Stoff kann in Verbindung mit dem Hormon Östrogen einen positiven Effekt auf die Gesundheit, wie das "Journal of Nutrional Science" erklärt. Genistein ist beispielsweise in Sojaprodukten und gehört zu steroid-ähnlichen Hormonen und ist dafür bekannt, vor chronischen Krankheiten, wie Krebs, Osteoporose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, zu schützen. Flavonoide sind aber nicht nur gut für die Knochenstruktur, sondern auch für das Gedächtnis, wie aus einer weiteren Studie der Harvard Medical School hervorgeht. Demnach kann der Stoff auch das Risiko für Alzheimer und Demenz senken.
All das sind Gründe, weshalb du also spätestens mit 40 Jahren beginnen solltest, täglich auf eine Ernährung mit genug Quercetin zu achten. Denn bei Menschen ab diesem Alter liegt das Risiko der sogenannten Präfrailty, also frühzeitiger Gebrechlichkeit, bei 45 Prozent. Diese Früherkrankung äußert sich in Form von beispielsweise Gleichwichtsproblemen, fehlender Kraft oder schlechter Lungenfunktion. Um dem entgegenzuwirken, ist die passende, gesunde Ernährung wichtig. Dazu gehören vor allem Äpfel, aber auch Brombeeren, Blaubeeren und Grünkohl. Außerdem ist das Flavonol auch in Zwiebeln, Tomaten, Trauben, Tee und Rotwein enthalten.