Nach einer Corona-Erkrankung solltest du nicht direkt wieder mit deinem Training beginnen.
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Ein zu schneller Wiedereinstieg nach einer Corona-Erkrankung kann gefährlich sein. Es gibt ein paar Gründe, weshalb du nicht direkt wieder mit dem Sport loslegen solltest.
Wer sich mit Corona infiziert hat, ist in der Regel erst einmal eine Zeit lang an seine eigenen vier Wände gebunden. Nach überstandener Erkrankung ist man voller Tatendrang, seine sportlichen Ziele weiterzuverfolgen. Aber Vorsicht. Bevor du loslegst, solltest du einiges beachten. Eine Corona-Erkrankung solltest du nicht auf die leichte Schulter nehmen.
Sowohl Leistungs- als auch Freizeitsportler sollten nach einem positiven Covid-19-Test eine ausreichende Sportpause machen, um Komplikationen wie eine Herzmuskelentzündung, Herzrhythmusstörungen, Vernarbungen an der Lunge oder Gefäßverschlüsse zu vermeiden.
Corona kann Leistungsfähigkeit stark einschränken und Organe nachhaltig schädigen
Wer keine Symptome während der Infektion hat, aber trotzdem intensiv trainiert, riskiert im schlimmsten Fall eine Herzmuskelentzündung oder Infiltrationen an der Lunge. Dadurch kann zudem der Verlauf der Corona-Infektion negativ beeinflusst werden. Symptome, die bei Sporttreibenden nach einer Covid-Erkrankung auftreten können, sind unter anderem:
Schnelle Erschöpfung
Kurzatmigkeit
Luftnot unter Belastung
Herzstolpern
Herzrasen
Eine Covid-19-Infektion befällt aber nicht nur die Atemwege, sondern kann zudem am ganzen Körper Schaden anrichten, sogar ein Multiorganversagen ist möglich. Über eine Entzündung der Mikrogefäße sind außerdem Funktionseinschränkungen und Schäden unter anderem am Herzen, den Nieren, der Leber und dem Gehirn möglich. Oft passiert das ganz unbemerkt.
Corona-Erkrankung: So lange solltest du mit Sport pausieren
Wenn du keine Symptome hast, solltest du mindestens 14 Tage auf das Training verzichten. Bei milden Symptomen, also Krankheitsanzeichen wie Husten oder Fieber, empfiehlt es sich nach der Erkrankung zwei bis vier Wochen auf Sport zu verzichten.
Wer sich allerdings eine Lungenentzündung zugezogen hat, muss, um Risiken zu vermeiden, mindestens vier Wochen mit Sport und körperlichen Belastungen pausieren. Eine Herzmuskelentzündung fordert eine Sportpause von mindestens drei Monaten und ein Sportkardiologe sollte bestenfalls den Verlauf kontrollieren.
Wiedereinstieg ohne Test gefährlich
Wer nach einer Infektion wieder mit Sport anfangen möchte, sich aber nicht sicher ist, ob das schon sinnvoll ist, kann vorher den Gesundheitsstatus und die körperliche Belastbarkeit untersuchen lassen. Selbst bei symptomfreien Verläufen wird eine Sporttauglichkeitsuntersuchung empfohlen, denn die Infektion an sich führt auch zur Entzündung der Blutgefäße. Durch eine Untersuchung lässt sich feststellen, ob noch Entzündungszeichen vorliegen. Das ist wichtig herauszufinden, da eine intensive sportliche Belastung während einer Entzündung schwerwiegende Folgen mit ich bringen kann und bis zum Herzstillstand oder plötzlichem Herztod führen kann.
Der überschnelle Beschluss, mit dem Training zu beginnen und so schwere Auswirkungen zu riskieren, lässt sich vermeiden durch einen Gesundheitscheck in der Arztpraxis. Gesetzliche Krankenkassen übernehmen der TU München zufolge die Kosten für EKG, Herz-Ultraschall und Lungenfunktion.
Ohne eine Corona-Erkrankung sind sportmedizinische Untersuchungen Vorsorgeleistungen und nicht im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen enthalten. Im Zweifel kann man sich jedoch bei der jeweiligen Krankenkasse erkundigen, denn mittlerweile werden sportärztliche Gesundheitschecks, dank des Präventionsgedankens, teilweise oder sogar ganz übernommen.
Mögliche Sporttauglichkeitsuntersuchungen
Die Sportpause alleine bietet keine vollständige Sicherheit. Es gibt verschiedene Tests, die im Zuge einer Sporttauglichkeitsuntersuchung durchgeführt werden können. Dabei wird klar, ob auch das Herz oder die Lunge involviert sind und auch verschiedene Blutwerte (unter anderem Entzündungswerte) sollten bestimmt werden. Folgende Untersuchungen sind möglich:
Anamnese und körperliche Untersuchung
Labor (Bestimmung mehrerer Blutwerte)
Ruhe-EKG
Herz-Ultraschall
Stress-Echokardiografie (Herz-Ultraschall unter Belastung)
Spirometrie (kleine Lungenfunktionsprüfung) bzw. Bodyplethysmografie (große Lungenfunktionsprüfung)
Spiroergometrie (Atemgas- und Lungenfunktionsmessung unter Belastung)
Je nach Symptomen, dem Verlauf der Erkrankung, dem individuellen Risikoprofil und bereits vorher durchgeführten Untersuchungen wird entschieden, welche Diagnostik im Einzelfall sinnvoll ist.
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