Ob in Decken, Böden, Möbeln oder Farben: In den eigenen vier Wänden lauern allerlei giftige Stoffe.
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In vielen Haushaltsprodukten schlummern gefährliche Schadstoffe. Ihre schädliche Wirkung auf die Umwelt ist groß. Schwermetalle, Altöl oder giftige Chemikalien, die über den Hausmüll in die Umwelt gelangen, können Pflanzen und Tiere schädigen und sich in der Nahrungskette anreichern.
gefährliche Schadstoffe schlummern im eigenen Haushalt
sie sind in Böden, Wänden, Decken, Farben oder Möbeln zu finden
Gefahr lauert auch in Druckern und Kopierern
doch man kann auch schadstofffrei und umweltbewusst renovieren
Produkte mit schädlichen Inhaltsstoffen können Verbraucher*innen oft an besonderen Warnhinweisen auf der Verpackung erkennen, worauf die Verbraucherzentrale hinweist. So steht das Symbol "Toter Baum und Fisch" für umweltgefährdende Stoffe, ein "Totenkopf" auf der Verpackung weist auf Giftigkeit hin, eine durchgestrichene Mülltonne auf Altbatterien auf Schwermetalle. Solche Produkte müssen separat über Sondermüllannahmestellen entsorgt oder an den Handel zurückgegeben werden. Welche gefährlichen Stoffe auch in deinen vier Wänden lauern können, erfährst du in diesem Artikel.
Chemische Stoffe in vielen modernen Möbeln, Wohngegenständen und Baustoffen
In vielen modernen Möbeln, Wohngegenständen und Baustoffen sind unzählige chemische Stoffe verarbeitet, die in die Raumluft austreten können und von Menschen eingeatmet werden.
Arbeitsplätze sind oft zusätzlich belastet mit Ozon aus Laserdruckernund Kopierern sowie allerlei Duftstoffen aus Kosmetika. Unter anderem solltest du dich mit den Baumaterialien in deiner Wohnung oder deinem Haus auseinandersetzen. Die folgenden Materialien sind besonders häufig mit Schadstoffen belastet:
Bodenaufbau aus Pressspan oder Grobspanplatten
Bodenbelag aus Laminat, Vinyl oder PVC
Teppichboden oder ein Teppich aus Kunstfasern
Sitz- und Liegemöbel aus Kunstleder und dicken Schaumstoffen
Möbel aus Pressspanplatten, womöglich mit vielen vorgebohrten Regallöchern und Schnittkanten ohne Furnier
Wände oder Decken mit furnierten Paneelen ausgestattet
Altbatterien und Akkus: Auf die richtige Entsorgung achten
Damit ausgediente Akkus und Batterien nicht achtlos in der Mülltonne landen, sind Handel und Kommunen zur kostenlosen Rücknahme verpflichtet: Von der Knopfzelle über Geräteakkus bis hin zur Autobatterie - bei all diesen mobilen Energiespendern heißt die oberste Nutzerpflicht: "Nach Gebrauch zurück" - darauf verweist das Umweltbundesamt.
Tipps zur richtigen Entsorgung:
Alle ausgepowerten Batterien und Akkus müssen im Handel zurückgegeben werden. Kommunen können freiwillig zusätzliche Sammelstellen anbieten. Der Hausmüll ist für die schadstoffhaltigen Energiespender tabu.
Knopfzelle, Akku und Co. aller Marken können kostenlos zurückgegeben werden - auch dann, wenn keine neuen Energiezellen gekauft werden. Händler müssen jedoch nur die Typen zurücknehmen, die sie auch im Sortiment führen oder geführt haben.
Wer Starterbatterien aus dem Auto zurückgibt, braucht das Portemonnaie ebenfalls nicht zu zücken, denn auch deren Rücknahme ist kostenlos. Wird beim Kauf einer neuen Batterie jedoch keine alte abgegeben, muss der Händler 7,50 Euro Pfand verlangen - und darf diesen erst wieder auszahlen, wenn das ausgediente Kraftpaket abgeliefert wird.
Geräte mit fest eingebauten Batterien oder Akkus gehören zum Elektroschrott und können bei den kommunalen Sammelstellen kostenlos zurückgegeben werden.
Verbrauchte Akkus von Pedelecs oder Akkuwerkzeugen nimmt ebenfalls der Fachhandel an. Wichtig ist es, die Kontaktstellen der Akkus abzukleben, damit während der weiteren Behandlung kein Schaden entsteht.
Einige Batterien und Akkus haben ein besonders schadstoffhaltiges Innenleben: Große Mengen Blei, Cadmium und Quecksilber stecken in diesen Umweltflops unter den Kraftmeiern. Insbesondere Nickel-Cadmium-Akkus sind regelrechte "Schwermetall-Bomben". Zu erkennen sind sie an den Abkürzungen Pb (Blei), Cd (Cadmium) und Hg (Quecksilber) auf ihrem Mantel. Wer die Umwelt schonen will, sollte diese Batterien und Akkus im Regal liegen lassen. Diese Batterien und Akkus müssen unbedingt im Handel zurückgegeben werden.
Und Achtung: Selbst die mit "0 % Hg, 0 % Cd" gekennzeichneten Batterien sind keineswegs schadstofffrei. In ihnen können ätzende, wasser- oder umweltgefährdende Stoffe wie zum Beispiel Mangandioxid; Kalilauge oder Schwefelsäure stecken.
Hinweise zum Umgang mit gefährlichen Abfällen
Wer beim Aufräumen Chemikalienreste findet, sollte sie sicherheitshalber beim Sondermüll abgeben. Gerade in älteren Produkten, etwa Holzschutzmitteln, stecken besonders gefährliche Schadstoffe, deren Verwendung heute verboten ist.
Bewahre problematische Produkte (an Warnhinweisen und Gefahrensymbolen erkennbar) außerdem immer in Originalgebinden auf und lagere diese in einem abgeschlossenen Schrank. Zudem sollten keine Chemikalienreste zusammen gelagert werden. Die Reaktionen der unterschiedlichen Chemikalien können gefährlich sein. Für die Entsorgung ist es außerdem wichtig zu wissen, welcher Stoff zurückgegeben wird.
Schadstoffe in Farben und Lacken: Tipps beim Renovieren
Wer statt Frühjahrsputz gleich auf Tapetenwechsel setzt, sollte beim Schönheitscheck in den heimischen vier Wänden nicht nur an das eigene Wohlbefinden, sondern auch an die Umwelt denken. Ob schädliche Lösungsmittel in Farben und Lacken, bedenkliche Weichmacher in Schaumtapeten, Allergie auslösende Konservierungsstoffe in Lasuren - viele Stoffe bergen unsichtbare Risiken für Mensch und Natur. Umweltverträglich, schadstoffarm und langlebig sollten die verwendeten Produkte sein.
Wer bereits beim Tapezieren Umwelt und Geldbeutel schonen will, sollte Raufasertapeten aus mindestens 80 Prozent Recyclingmaterial verwenden. Des Weiteren ist einfacher Kleister aus Methylzellulose ist preiswert und frei von problematischen Zusatzstoffen. Weil an alten Tapeten noch der Kleber hängt, gehören sie in die Restmülltonne statt ins Altpapier. Das solltest du außerdem beachten:
Es gibt schadstoffarme Farben, Lacke und Lasuren für den Innenbereich, die mit dem Blauen Umweltengel gekennzeichnet sind. Lacke und Lasuren auf Wasserbasis sind gesundheits- und umweltverträglicher als solche auf Lösungsmittelbasis. Außerdem spart man hier zusätzlich den Pinselreiniger.
Im Gegensatz zu scheuerfesten Latexfarben erhalten Dispersionsfarben, feste Farben und Kalk-Kasein-Farben weitgehend die Eigenschaft der Wände, Feuchtigkeit aufzunehmen und wieder abzugeben. Sie sorgen damit für ein besseres Raumklima.
Vorsicht beim Abschleifen alter Farben: Hierbei sollte man unbedingt eine Staubschutzmaske tragen, da der Staub gesundheitsschädlich sein kann. Beim Streichen das Lüften nicht vergessen.
Allergiker sollten auf Konservierungsstoffe in Lacken und Lasuren sowie Terpene in Hartölen und Wachsen achten.
Reste von Farben und Lacken, Holzschutzmitteln, Verdünnern, Abbeizmitteln und Reinigern müssen zu den kommunalen Sondermüllsammelstellen gebracht werden. Angetrocknete Dispersionsfarben (werden zum Streichen von Raufasertapeten verwendet) können über den Restmüll entsorgt werden.
Renovieren: Diese Stoffe darfst du auf keinen Fall im Abfluss entsorgen!
Farben, Lacke, Verdünner, Pinselreiniger oder angerührter Tapetenkleister haben im Abwasser nicht zu suchen! Die darin enthaltenen Chemikalien können Gewässer gefährden oder Abflussrohre verstopfen. Zwei Tipps zur richtigen Entsorgung:
Farb- und Lackreste, Verdünner und Reiniger müssen zu den städtischen Sondermüll-Sammelstellen gebracht werden. Manche Kommunen bieten auch die kostenlose Entsorgung bei Umweltmobilen an. Termine erfährst du bei den Abfallberatungen und/oder Entsorgungsstellen.
Tapetenreste, Kleister und eingetrocknete Wandfarbe können über den Hausmüll entsorgt werden.
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