Prädiabetes erkennen: Erste Anzeichen und Symptome - Diabetes noch aufhaltbar?

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Mittels einer Messung wird der Blutzuckerwert ermittelt.
Mittels einer Messung wird der Blutzuckerwert ermittelt.
CC0 / Pixabay / jaytaix

Kann man Diabetes frühzeitig erkennen? Was ist Diabetes? Welche Symptome treten dabei auf und kannst du einen beginnenden Diabetes noch aufhalten?

Schon bevor sich Diabetes endgültig manifestiert, treten Symptome auf. Doch welche sind es? Wie kannst du selbst erkennen, dass du möglicherweise an Diabetes erkrankst? Kannst du das noch verhindern oder ist es dann bereits zu spät?

Was versteht man unter Prädiabetes?

Prädiabetes ist ein unbemerkter Vorbote einer möglichen Typ-2-Diabetes-Erkrankung. Unbemerkt, weil du es selbst nicht bemerkst. Unbehandelt ist der Diabetes Typ 2 die Folge, mit dem Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Doch woran erkennst du, dass du möglicherweise gefährdet bist?

Auftreten und Arten

Viele Menschen mit Prädiabetes wissen nichts davon. Die Anzahl der Betroffenen ist allerdings hoch. Laut einer Analyse des Robert-Koch-Institutes hat jeder Fünfte in der Gruppe der 18- bis 79-Jährigen bereits Prädiabetes, die Häufigkeit nimmt mit dem Alter zu. Dabei unterscheiden die Mediziner zwischen zwei Phänomenen, die zugrunde liegen können. Zum einen die abnorme Nüchternglukose, auch Impaired Fasting Glucose (IFG) genannt. Dabei liegt der Blutzuckerspiegel im nüchternen Zustand, also mindestens 8 Stunden nach der letzten Nahrungsaufnahme, bei einem Wert von 100 und 125 mg/dl Blutplasma aus der Vene. Das entspricht einem Wert von 5,6 bis 6,9 Millimol pro Liter. Bei einem gesunden Menschen liegt der Wert unter 100 mg/dl bzw. unter 5,6 Millimol je Liter. Bei Diabetikern liegt er über 125 mg/dl bzw. 7 Millimol je Liter. Das andere Phänomen ist eine gestörte Glucosetoleranz, auch Impaired Glucose Tolerance (IGT) genannt. Dabei steigt der Blutzuckerspiegel nach einer Mahlzeit stärker an als normal. Zwei Stunden nach der Mahlzeit sollte er im Bereich von 140–199 mg/dl liegen (7,8–11,0 Millimol/Liter). Der Normalwert liegt unter 140 mg/dl, bei Diabetikern liegt er über 200 mg/dl (11,1 Millimol/Liter)

Was sind die Symptome?

Das ist das Problem: Es gibt keine direkten Symptome, die dich vorwarnen könnten. Es gibt Anzeichen, die darauf hindeuten. Das können Verdunkelungen der Haut an bestimmten Körperstellen wie Hals, Achselhöhlen oder Leistengegend sein. Allerdings sind diese weder eindeutig noch treten sie verlässlich auf. Daher solltest du die Risikofaktoren, die einen Prädiabetes begünstigen, kennen. 

  • Typ-2-Diabetes im engeren Familienumfeld (Eltern, Geschwister)
  • Übergewicht
  • Großer Taillenumfang
  • Fleischlastige und/oder zuckerreiche Ernährung
  • Geringe körperliche Aktivität
  • Schlafapnoe
  • Rauchen
  • Fortgeschrittenes Alter (über 45 Jahre)
  • Durchgemachter Schwangerschaftsdiabetes
  • Geburt eines Kindes mit über viereinhalb Kilogramm Geburtsgewicht
  • Polyzỵstisches Ovarialsyndrom (PCOS)

Merkmale, die darauf hindeuten, dass du dich bereits im Übergang von einem Prädiabetes zu einem Diabetes Typ 2 befindest: 

  • Erhöhter Durst und häufiges Wasserlassen
  • Verstärkter Hunger
  • Häufige Müdigkeit
  • Verschwommenes Sehen
  • Taubheit oder Kribbeln in den Füßen oder Händen
  • häufige Entzündungen und nur langsam heilende Wunden
  • Unbeabsichtigte Gewichtsabnahme

Was kannst du tun?

Einen Prädiabetes kannst du möglicherweise noch umkehren. Sollten also einige der Risikofaktoren auf dich zutreffen, so solltest du dich ärztlich beraten lassen. Hier kann ein möglicher Prädiabetes erkannt und Maßnahmen zur Eindämmung getroffen werden.

Maßnahmen zur Eindämmung

Ein Typ-2-Diabetes ist meist eine Kombination aus erblicher Veranlagung, Bewegungsmangel und ungesunder Ernährung. Die erblichen Faktoren sind durch dich nicht beeinflussbar. Doch gegen Bewegungsmangel oder ungesunde Ernährung kannst du etwas tun. Gerade bei Prädiabetes sind diese Schritte extrem wichtig, um die Krankheit, wenn auch vielleicht nicht komplett aufzuhalten, doch zumindest zu verzögern. Mit der richtigen Therapie kannst du deine Blutzuckerwerte wieder in den Normbereich bringen und so vielleicht die Gabe von Medikamenten verzögern oder sogar verhindern. Zu den Maßnahmen gehören:

  • Regelmäßige Bewegung und/oder Sport: Das regt den Stoffwechsel an und verringert die Insulinresistenz der Zellen. 
  • Ausgewogene Ernährung: Am besten geeignet ist eine Mischkost aus Kohlenhydraten, Eiweiß und Fett. Auch sollte auf eine ausreichende Ballaststoffzufuhr geachtet werden.
  • Gewichtsreduktion: Dies sollte bei ausreichender Bewegung und gesunder Ernährung von selbst erfolgen.
  • Umstellung oder Anpassung der Ernährung: Das ist einer der wichtigsten Bausteine. Auch hier können Ernährungsberatungskurse oder Selbsthilfegruppen unterstützend wirken.
  • Rauchverzicht
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Und falls es doch passiert?

Es gibt keine Garantie, dass die Maßnahmen einen Diabetes Typ 2 komplett verhindern. Daher ist es umso wichtiger, dass du diese durchhältst und regelmäßige Kontrollen bei einem Arzt oder einer Ärztin vornehmen lässt. So kannst du die Krankheit hinauszögern und damit auch die Gabe von Medikamenten, welche du, wenn sich Diabetes manifestiert, dein Leben lang nehmen und damit auch alle Nebenwirkungen ertragen musst. Zusätzlich steigt mit Diabetes das Risiko an damit verbundenen Krankheiten. 

Fazit: Was Prädiabetes für dich bedeutet

Prädiabetes bedeutet nicht, dass du an Diabetes-Typ-2 erkranken wirst, doch die Wahrscheinlichkeit ist relativ hoch. Mit einigen Maßnahmen kannst du das hinauszögern oder sogar verhindern. Schwierig ist, dass es keine eindeutig durch dich feststellbaren Symptome gibt. Genau kann dir das nur dein Arzt oder deine Ärztin sagen, es ist also wichtig, regelmäßig zur Vorsorge zu gehen. 

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