Früher wurde empfohlen, die Fenster möglichst dauerhaft zu öffnen, doch in Städten und in urbanen Ballungsgebieten gibt es Zeiten, in denen ein verringerter Pollenflug zu beobachten ist. Dies ist in den frühen Morgenstunden zwischen 6 und 8 Uhr der Fall. Abends – zwischen 18 und 24 Uhr – steigt die Konzentration an und ist somit im Tagesverlauf am höchsten. Dagegen sinkt in ländlichen Gebieten die Konzentration und ist in der Regel in den Abendstunden am geringsten. Allerdings gibt es einige Pflanzen, bei denen der Pollenflug morgens am intensivsten ist. Dazu zählt beispielsweise der Beifuß. Birkenpollen fliegen ganztägig. Ferner kann die aktuelle Wetterlage die Intensität beeinflussen. Sicherheitshalber solltest du dich an einem aktuellen Plan orientieren.
Doch allein mit regelmäßigem Lüften wirst du die Pollen kaum los. Hilfreich kann ein häufigeres Putzen der Wohnung sein. Zudem solltest du – je nach Intensität der Allergie – öfter duschen, sodass die Pollen aus deinen Haaren und von deiner Haut gespült werden. Damit du deine Haut nicht zusätzlich reizt, solltest du zu milden Produkten greifen. Ein ruhiger Schlaf ist wichtig, deshalb solltest du auf ein pollenfreies Schlafzimmer achten. Getragene Kleidung legst du bereits im Flur oder im Wohnzimmer ab. Außerdem solltest du deine Bettwäsche nicht im Freien trocknen, damit keine Pollen daran haftenbleiben können. Deine anderen Textilien solltest du ebenfalls drinnen aufhängen. Entscheide dich für einen Staubsauger mit HEPA-Filter. Noch besser sind innovative Geräte mit einem Wasserfilter, da beim Wechsel eines herkömmlichen Filters Pollen und Staub in die Raumluft gelangen können. Bei starken Beschwerden kann ein Luftreiniger die ideale Lösung sein. Alternativ kannst du eine Klimaanlage installieren. Diese hat zudem den angenehmen Effekt, dass in den immer heißer werdenden Sommermonaten deine Wohnung auf eine angenehme Temperatur heruntergekühlt wird. Zusätzliche Schutzgitter an den Fenstern verhindern, dass sich Pollen in deine Wohnung verirren.
Die Tagesroutine anpassen
Hilfreich kann eine angepasste Lebensweise mit Entspannungszeiten und einem ruhigen Schlaf sein. Achte darauf, genügend Vitamin D zu dir zu nehmen. Ein Mangel kann deine Überempfindlichkeit verstärken. Der menschliche Körper kann Vitamin D nicht selbst erzeugen, außerdem ist es nur in wenigen Lebensmitteln enthalten. Fette Fischsorten, wie beispielsweise Lachs oder Makrele enthalten Vitamin D. Ferner kannst du deinen Bedarf ergänzen, wenn du Speisepilze und Eigelb isst. Hersteller versetzen manche Erzeugnisse mit Vitamin D, beispielsweise Margarine. Nahrungsergänzungsmittel, die Vitamin D enthalten, sorgen dafür, dass dein Organismus gut versorgt wird. Insbesondere im Winter haben viele Menschen ein Defizit, denn das Vitamin wird ausschließlich durch die UVB-Strahlung gebildet. Deshalb solltest du trotz aller Unannehmlichkeiten viel Zeit an der frischen Luft verbringen. Schließlich hilft Vitamin D, das Immunsystem zu stärken, vertreibt Müdigkeit und hilft gegen Stimmungsschwankungen.
Grundsätzlich kann jeder Mensch – egal in welchem Alter – eine Allergie entwickeln. Häufig leiden Heuschnupfenpatient*innen unter einer Kreuzallergie. Dann vertragen sie auch einige Lebensmittel nicht. Grundsätzlich sollten Pollenallergiker*innen auf eine histaminarme Ernährung achten, denn hypersensible Personen reagieren auf die Eiweiße in den Pollen. Wird der vom Körper tolerierte Anteil überschritten, beginnt der Körper mit der Ausschüttung des Botenstoffs Histamin. Dieser Botenstoff ist zuständig für den Schlaf-Wach-Rhythmus, gut funktionierende Blutgefäße sowie die Stärkung des Immunsystems. Histamin hat also Einfluss auf allergische Reaktionen. Es kann vom Organismus nicht selbst gebildet werden und wird über die Nahrung aufgenommen. Bei einer Unverträglichkeit beklagen die Personen Durchfall, Kopfschmerzen, Hautreizungen oder empfindliche Schleimhäute im Nasen- und Rachenraum sowie Atemwegsprobleme. Deshalb sollten die Betroffenen ihre Ernährung anpassen und beispielsweise auf konservierte Gerichte, einige Gemüse- und Obstsorten sowie auf gut gereifte Käsesorten verzichten. Selbst Sojaerzeugnisse können problematisch sein. Stattdessen solltest du deinen Speiseplan mit frischen Lebensmitteln aufwerten. Auf Nikotin oder Alkohol solltest du weitestgehend verzichten. Reduzierst du den Histamingehalt, kommt dein Stoffwechsel wieder ins Gleichgewicht. Dies führt dazu, dass entzündliche Prozesse reduziert werden. Dein Verdauungstrakt, das Nervensystem sowie die Atemwege erholen sich ebenfalls.
Sinnvoll ist es, bei einer Verschlechterung der Beschwerden eine Arztpraxis aufzusuchen und einen Allergietest durchführen zu lassen, um die verantwortlichen Pollen zu konkretisieren. Einige Patientinnen und Patienten sind nicht nur gegen Pollen, sondern auch gegen Getreide, Gräser oder Kräuter allergisch. Sinnvoll kann eine Immunisierung sein. Das dauert allerdings eine gewisse Zeit. Zusätzlich kann die Einnahme spezieller Medikamente und Augen- sowie Nasentropfen helfen, so gut wie möglich durch die blühende Jahreszeit zu kommen.
Fazit
Eine Pollenallergie kann für den Körper und die Psyche anstrengend und belastend sein. Doch das Befolgen einiger Grundsätze sowie eine individuelle Alltagsroutine können Erleichterung verschaffen. Falls dennoch keine Besserung eintritt, sollte eine Hyposensibilisierung vorgenommen werden, damit du das Leben wieder unbeschwert genießen kannst.
Zum Weiterlesen: Was ist allergisches Asthma?
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