Hat jemand von deinen Angehörigen eine vererbbare Herzerkrankung, trägst du ein Risiko von 50 % in dir, ebenfalls betroffen zu sein. Es ist wichtig, sich bestmöglich über Herzkrankheiten in der Familie zu informieren. Mit einer entsprechenden Veranlagung ist dein Risiko für einen plötzlichen Herztod folglich gesteigert. Vererbbare Herzkrankheiten sind beispielsweise Herzrhythmusstörungen, Herzinsuffizienz, koronare Herzkrankheit und Herzmuskelerkrankungen. Insgesamt sind rund 80 % der Fälle eines plötzlichen Herztodes auf eine koronare Herzkrankheit zurückzuführen.
Die beste Vorbeugung, die du leisten kannst: regelmäßige Herzuntersuchungen. Nimmst du regelmäßige Untersuchungen deines Herzens wahr, kannst du sichergehen, dass mögliche Erkrankungen schnell erkannt und behandelt werden können. Zudem gibt es heutzutage zahlreiche prophylaktische Maßnahmen und Therapien, die nach einer Diagnose greifen können.
Notwendige Aufklärung und Verhalten im Notfall
Durch eine korrekte Diagnose der zugrundeliegenden Erkrankung kann insbesondere innerhalb von Familien das Risiko weiterer plötzlicher Herztodesfälle verringert werden. Viele Fälle bleiben allerdings ungeklärt. Für Angehörige kann dies zu Unsicherheit und Unkenntnis über mögliche Veranlagungen führen. Eine entsprechende Aufklärung ist demzufolge wichtig und sollte zukünftig immer erfolgen.
Erwähnt werden sollte in diesem Kontext das Zentrum für plötzlichen Herztod und familiäre Arrhythmiesyndrome am Institut für Rechtsmedizin der Universität Frankfurt. Es ist mit dieser Spezialisierung deutschlandweit einzigartig und dient als Anlaufstelle für Angehörige, bietet genetische Untersuchungen an und setzt sich für eine umfassendere Aufklärung, Prävention und Unterstützung in Bezug auf den plötzlichen Herztod ein.
Kommt es zu typischen Herzinfarkt-Symptomen, sollten Betroffene oder Zeug*innen unverzüglich den Notarzt (112) alarmieren. Zu den Symptomen gehören plötzlich einsetzende starke Schmerzen, die länger als fünf Minuten anhalten und sich auch bei Ruhe nicht bessern. Die Schmerzen treten in der Regel im Brustkorb auf, können allerdings auch hinter dem Brustbein, nur im Rücken, zwischen den Schulterblättern oder im Oberbauch auftauchen. Häufig werden die Schmerzen begleitet von kaltem Schweiß, Blässe, Übelkeit, Atemnot, Unruhe und Angst. Der Notruf sollte zudem sofort abgesetzt werden, wenn du eine bewusstlose Person vorfindest. Über die Webseite der Deutschen Herzstiftung kannst du zudem kostenlos ein Herznotfall-Set anfordern. Dieses enthält eine Notfallkarte mit einer Liste der Herzinfarkt-Alarmzeichen und eine Notfallkarte mit einer Kurzbeschreibung zum richtigen Verhalten bei Herzstillstand für das Portemonnaie sowie ein Faltblatt mit einer ausführlicheren Beschreibung des richtigen Verhaltens bei Herzstillstand und einem Herzinfarkt.
Fazit
Der plötzliche Herztod ist in Deutschland keine Seltenheit. Es ist wichtig, dass du Warnsignale abklären lässt und dich in deiner Familie über mögliche vererbbare Herzerkrankungen informierst. Die Ursachen für einen plötzlichen Herztod sind vielfältig. Wichtig ist, das eigene Herz regelmäßig untersuchen zu lassen und bei einer Erkrankung mit dem Arzt oder der Ärztin die weiteren Schritte abzuklären.
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