- Die Seebestattung: Bei der Seebestattung wird die Asche in einer biologisch abbaubaren Spezialurne, die sich im Wasser vollständig auflöst, von einem Schiff aus ins Meer gelassen. Die Angehörigen, die diese Zeremonie auf See begleiten können, erhalten eine Seekarte mit der genauen Angabe des Beisetzungsortes. Es gibt mehrere Beisetzungsgebiete in der Ost- und Nordsee, aber auch im Pazifik, Atlantik oder Mittelmeer.
- Die Diamantbestattung: Wer immer einen Teil des Verstorbenen in seiner Nähe wissen möchte, für den gibt es die Diamantbestattung. Die noch sehr junge und kostenintensive Bestattungsart macht es möglich, in einem speziellen Herstellungsverfahren kleine Mengen der Asche des Verstorbenen zu einem Diamanten zu machen, der in einem Schmuckstück eingefasst werden kann. Der Rest muss konventionell beerdigt werden.
- Die Wiesenbestattung: Die Beisetzung auf der grünen Wiese wird ohne Angehörige durchgeführt. Wenn jedoch der Wunsch nach einem gemeinsamen Abschied besteht, bieten viele Krematorien die Möglichkeit in einer Trauerhalle Abschied zu nehmen oder bei der Einäscherung anwesend zu sein.
- Die Almwiesenbestattung: Die Almwiesenbestattung erfolgt ebenfalls anonym. Es gibt keine begleitete Beisetzung, was bedeutet, dass die Familie bei der Beisetzung nicht dabei sein kann. Die Almwiesenbestattung kann, anders als die auf der Grünen Wiese, nicht in Deutschland stattfinden, sondern nur in der Schweiz. Die Urne wird in die Schweiz gebracht oder verschickt und auf einer Almwiese umrundet von den Alpen beigesetzt. Es gibt auch bei dieser Bestattungsart keine Form der Kennzeichnung. Das bedeutet, dass weder eine Namenstafel noch ein Grabstein genutzt wird. Vielmehr gilt dann die Almwiese als Gedenkstätte.
- Tree of Life: Hier wird die Asche des Verstorbenen mit Erde zu einem Substrat vermengt und dann ein Baum, den man unter verschiedenen Arten aussuchen kann, eingepflanzt. Nach einer gewissen Zeit kann dann dieser Baum im eigenen Garten oder einem Wald gesetzt werden.
- Weltraumbestattung: Ähnlich wie bei der Diamantbestattung wird ein Teil der Asche in einer Kapsel in den Weltraum transportiert. Wählen kann man unter Suborbitalem Flug, bei dem die Kapsel circa 100 KM hoch befördert wird und dann an einem Fallschirm herabfällt, einer orbitalen Weltraumbestattung, bei der die Kapsel in eine niedrige Umlaufbahn befördert wird und später in der Atmosphäre verglüht und der Mondbestattung, bei der die Kapsel auf dem Mond aufschlägt. Bei allen drei Arten muss auch hier der Rest normal bestattet werden. Diese Art der Bestattung ist allerdings bisher nur in den USA möglich.
Für all diese Bestattungsarten ist eine vorige Einäscherung erforderlich. Teilweise werden dazu auch Krematorien im Ausland gewählt, um die Friedhofspflicht zu umgehen. Über die genauen Abläufe kann der Bestatter genaue Auskunft geben.
Wie ist es mit den Kosten? Und was sagt die Kirche?
Die Kosten für eine traditionelle Erdbestattung betragen im Schnitt mehrere tausend Euro. Hier kommt es auch immer auf die Leistungen an, die man möchte, also welcher Sarg, welche Ausgestaltung der Trauerfeier, Blumenarrangements etc. Dazu kommen noch die Friedhofsgebühren, die Auslagen für das Ausheben und Schließen des Grabes und die Kosten für das Grab selber. Im Bundesdurchschnitt liegen die Kosten bei ca. 13000 Euro. Im günstigsten Fall, der anonymen Einäscherung, betragen sie etwa 2000 Euro. Doch wie teuer sind die angesprochenen Alternativen?
Die Diamantbestattung und die Weltraumbestattung sind hier natürlich die teuersten Varianten. So liegen die Kosten für eine Bestattung im All zwischen 10000 und 30000 Euro, für die Diamantbestattung beginnen die Preise ab 4000 Euro. Bei beiden Varianten kommen hier noch die Kosten für die gewählte Art der Beisetzung hinzu. Bei der Tree of Life Bestattung liegen sie ab 1400 Euro, zusätzlich Kosten können allerdings auch hier entstehen, je nach Wunsch der Ausführung. Eine Seebestattung beginnt bei etwa 3000 Euro, ebenso die Wiesenbestattung.
Doch was sagt die Kirche zu diesen Alternativen? In der katholischen Kirche gilt immer noch der Grundsatz der Auferstehung des Fleisches. Dies bedeutet, dass die Körper der Verstorbenen im Ganzen in die Erde gebracht werden sollen. Bis 1963 lehnte die Kirche die Feuerbestattung ab. Im August 2016 hat die römische Glaubenskongregation ihre Haltung zur Feuerbestattung und zur Aufbewahrung der Asche nochmals präzisiert. Darin wird erklärt, dass die Kirche weiterhin die Beerdigung des Leichnams bevorzugt, eine Einäscherung jedoch nicht grundsätzlich verbietet, denn sie "betrifft nicht die Seele und hindert die Allmacht Gottes nicht daran, den Leib aufzuerwecken". Als Bestattungsform ist die Beisetzung auf einem Friedhof vorgesehen. Bestattungen in einem Friedwald lässt die katholische Kirche nur zu, wenn diese nicht anonym erfolgen. Um "jegliche Zweideutigkeit pantheistischer, naturalistischer oder nihilistischer Färbung zu vermeiden", verbietet die Instruktion außerdem, "die Asche in der Luft, auf dem Land oder im Wasser oder auf andere Weise auszustreuen oder sie in Erinnerungsgegenständen, Schmuckstücken oder anderen Objekten aufzubewahren".
Wie halten es andere Kulturen und Religionen?
Die Bestattungsvorschriften anderer Religionen laufen oft der deutschen Bestattungspflicht zuwider. Im Judentum beispielsweise muss eine Bestattung innerhalb von 24 Stunden erfolgen. Ausnahmen gibt es nur im Falle einer nötigen Obduktion. Im Normalfall wird der Leichnam in einem weißen Tuch beerdigt, bei einer Sargpflicht, wie in Deutschland, kann allerdings ein schlichter Holzsarg verwendet werden. Grundsätzlich müssen alle Körperteile mit bestattet werden. Eine Feuerbestattung ist nicht gestattet. Im muslimischen Glauben muss die Bestattung ebenfalls innerhalb von 24 Stunden nach dem Tod erfolgen. Auch hier wird auf einen Sarg verzichtet, der Körper wird nur im Leichentuch beerdigt. Im Normalfall werden die Leichname in ihrer ursprünglichen Heimat beerdigt, was allerdings teilweise nicht mehr möglich ist. Einige Friedhöfe in Deutschland erlauben daher bereits diese Art der Bestattung auf gesonderten Bereichen. Hierbei wird der Leichnam mit dem Gesicht gen Mekka beerdigt. Die in Deutschland vorgeschriebene Mindestzeit von 48 Stunden darf allerdings nicht unterschritten werden.
Eine Beerdigung ist also, egal, in welcher Glaubensgemeinschaft oder auch ohne Glauben, eine komplizierte und auch teure Angelegenheit. Wer also in Bezug auf seine letzte Ruhe - und auch das Erbe - bestimmte Vorstellungen hat, tut gut daran, frühzeitig Vorsorge zu treffen.
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