Ab in die Pilze - sicher vor dem Fuchsbandwurm

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Jeder vierte Fuchs in Bayern hat den Fuchsbandwurm
Ab in die Pilze – Pilzsammler*innen atmen auf: Pilze und Beeren sind nicht riskant.
Jeder vierte Fuchs in Bayern hat den Fuchsbandwurm

Es ist Pilzsaison: Aus Angst, neben Champignons, Pfifferlingen und Steinpilzen auch den Fuchsbandwurm einzusammeln, meiden viele Menschen die Pilzsuche. Einen Grund zur Panik gibt es beim Pilze sammeln nicht. Laut Experten gelangt der Parasit durch andere Quellen zum Menschen.

  • Jeder dritte bis vierte Fuchs in Bayern trägt den Fuchsbandwurm in sich 
  • Infektion zeigt sich spät: Betroffene spüren keine Frühsymptome - Behandlung bleibt problematisch
  • Gefahr einer Infektion ist beim Pilze sammeln gering 
  • Forschende vermuten verschiedene Übertragungswege 
  • Pilzsaison: Schutz durch Vorsichtsmaßnahmen 

Die Pilzsaison verbinden Menschen mit der Angst vor dem Fuchsbandwurm. Wer aus Sorge vor einer Infektion Waldgänge vermeidet, darf aufatmen. Forschende schätzen ein Ansteckungsrisiko beim Sammeln von Pilzen, Beeren und Kräutern gering ein. Durch welche Quellen die Menschen die Eier des Fuchsbandwurmes aufnehmen, bleibt unsicher. Umso wichtiger sind Vorsichtsmaßnahmen. 

Fuchsbandwurm: Bayern und Baden-Württemberg sind Risikogebiete 

Die schlechten Nachrichten vorweg: Eine Infektion mit dem Fuchsbandwurm ist unheilbar. Fuchsbandwürmer leben als Parasiten im Darm des Rotfuchses. Die Würmer entwickeln sich ebenfalls bei Marder, Dachs, Hund und Katze, allerdings seltener, wie das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit in Jena erläutert. In Bayern ist jeder dritte bis vierte Fuchs im Durchschnitt Träger des Fuchsbandwurmes. 

Süddeutschland bleibt für die Infektion ein Risikogebiet, wie die Meldezahlen im Infektionsepidemiologischen Jahrbuchs des Robert Koch-Instituts (RKI) zeigen: 26 Fälle gibt bisher im Jahr 2022. Neun Erkrankte kommen aus Bayern, 17 aus Baden-Württemberg. 

Gewichtsabnahme und Oberbauchschmerzen - Krank durch den Fuchsbandwurm? 

Infizierte Menschen haben zunächst keine Beschwerden oder Schmerzen, erklärt das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL). Erfolgt eine Diagnose, dann meist nur durch einen Zufallsfund, denn: Die Infektion bleibt 10 bis 15 Jahre symptomfrei und zeigt sich erst spät durch unspezifische Oberbauchschmerzen, Gewichtsabnahme, Abgeschlagenheit und Lebervergrößerung. 

Das Gute: Für die Betroffenen ist die Infektion nicht mehr zwangsläufig lebensgefährlich, sie müssen aber lebenslang Medikamente einnehmen, mit Nebenwirkungen und dem Risiko der weiteren Gewebeausbreitung. 

Mythos Fuchsbandwurm – Schutz beim Pilze sammeln  

Für Sammler von Pilzen ist der Fuchsbandwurm eine unwahrscheinliche, aber mögliche Gefahr. Die Eier des Fuchsbandwurmes sind mit dem Auge nicht sichtbar. Sie sind kälteresistent, lange infektiös und erst ab 60° Celsius unschädlich.  

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Forschende fanden keine Infizierten, die sich beim Sammeln von Pilzen ansteckten. Wahrscheinlicher sind laut Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten (BDI) andere Quellen: verunreinigte Erde und Kot, Wildtiere und kontaminierter Staub in der Landwirtschaft. 

Wenn du gesammelte Pilze einkochst, brätst oder im Backofen röstest, ist die Gefahr einer Infektion gering. Hilfreich ist es auch, wenn du Haustiere regelmäßig entwurmen lässt (hier geht es zu den entsprechenden Produkten auf Amazon*) und das Grundstück vor Füchsen sicherst. Tote Tiere sollten grundsätzlich nie angefasst und Tierkot sofort aus dem Garten entfernt werden. 

Grundsätzlich gilt für die Pilzsaison: Wer Pilze sammelt, sollte sich besonders gut auskennen, tagsüber bei gutem Licht und abseits von stark verunreinigter Erde sammeln. 

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