Neue Studie zeigt: Weniger Stress im Alter? - Was dahinter steckt
Autor: Evelyn Isaak
Deutschland, Dienstag, 24. Januar 2023
Im Alltag fühlen wir uns oft gestresst. Doch es gibt Hoffnung: Mit dem Alter soll der Stress laut einer neuen Studie abnehmen. Warum soll das so sein?
- Studie zeigt: Stress soll im Alter weniger werden
- Die Durchführung der Studie
- Das konnte herausgefunden werden
- Häufigkeit von Stress
- Tipps zum Umgang mit Stress
- Fazit
Unter dem Begriff Stress kann sich jede*r von uns etwas vorstellen. Er kann dir in den verschiedensten Situationen begegnen. Mögliche Stressauslöser sind beispielsweise ein Jobwechsel, Lärm, ein Verkehrsstau, lange Wartezeiten oder Sorgen. Der Stress scheint einer Studie zufolge im Laufe unseres Lebens abzunehmen. Die Hintergründe dazu und wie du besser mit Stress umgehen kannst, verraten wir dir.
Grundlagen der Stress-Studie
Fühlst auch du dich häufiger einmal gestresst, könnte dir die neue Studie ein Lichtblick sein: Denn im Laufe des Lebens scheint Stress abzunehmen. Für die Studie begleitet der Entwicklungspsychologe David Almeida von der Pennsylvania State University eine Gruppe von mehr als 3.000 Erwachsenen. Sein Ziel ist es, die kleineren, alltäglichen Stressoren zu untersuchen. Die Gruppe begleitet er bereits seit 1995. Die ersten Ergebnisse hat er kürzlich veröffentlicht.
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In einem Interview gegenüber Spektrum verrät Almeida mehr über seine Arbeit. Grundsätzlich sieht seine Arbeit so aus, dass er Tag für Tag untersucht, wie eine bestimmte Person ihre Zeit nutzt, mit positiven Erlebnissen umgeht und auf Stressoren reagiert. Außerdem erfasst er, wie ihre Stimmung und ihr körperliches Empfinden am Tag ist.
Um dies herauszufinden, müssen die Personen am Ende eines jeden Tages eine Reihe strukturierter Fragen beantworten. Zu Beginn der Studie wurde dies telefonisch erledigt, jedoch werden heute webbasierte Methoden verwendet.
Ergebnisse: Das konnte im Zuge der Studie herausgefunden werden
Zu Beginn der Studie waren die Proband*innen zwischen 22 und 77 Jahre alt. Durch die Langzeitanalyse konnte Almeida feststellen, dass der Alltagsstress im Laufe des Lebens abzunehmen scheint. Während vor allem jüngere Menschen von einer Reihe an Stress-Ereignissen berichteten, schildern die älteren Befragten weniger. Insgesamt erzählten Menschen, die in ihren Zwanzigern waren, an mindestens 40 bis 50 % der Tage von Stressoren. Bei Menschen in ihren Siebzigern waren es nur noch 20 bis 25 % der Tage.
Untersucht wurde nicht nur, wie viel Stress die Personen erlebt haben, sondern auch, wie sie auf ihn reagieren. Es zeigte sich ein relativ klares Bild: An Tagen mit Stressfaktoren empfanden junge Erwachsene mehr Stress. Etwa um das 55. Lebensjahr scheint die Reaktion auf Stress einen Höhepunkt zu erreichen und mit zunehmendem Alter immer besser zu werden.