Die Krebsforschung bemüht sich stetig darum, Fortschritte in der Bekämpfung von Krebs zu machen. Nun wurde ein Nanopartikel entdeckt, welcher fast alle Tumore töten können soll.
Wie das Zentrum für Krebsregisterdaten ausführt, sind 43 % der Frauen und etwa jeder zweite Mann (51 %) in Deutschland im Laufe ihres Lebens von Krebs betroffen. Verschiedene Faktoren beeinflussen, ob eine Krebserkrankung entsteht und wie sie verläuft. Die hohe Betroffenheitsrate sorgt dafür, dass Forscher*innen weltweit immer wieder an neuen Tumorbekämpfungsmethoden arbeiten. Internationale Forscher*innen konnten nun ein neues Medikament entwickeln.
Die Häufigkeit von Krebs: Der neue Ansatz soll helfen
Der Begriff "Krebs" bezeichnet in der Medizin eine bösartige Gewebeneubildung. Wie das German Cancer Research Center erklärt, vermehren sich die Tumorzellen einer Krebsgeschwulst unkontrolliert. Teilweise wachsen sie in Nachbargewebe ein. Dort zerstören sie gesundes Gewebe und bilden Tochtergeschwülste. Diese werden Metastasen genannt. Die Krebsgeschwülste, die sich im Körper zuerst bilden, werden Primärtumore genannt. Diese sind häufig gut behandelbar. So können sie beispielsweise oft durch eine Operation vollständig entfernt oder durch Chemotherapie oder Bestrahlung verkleinert werden.
Die zweithäufigste Todesursache in Deutschland ist dennoch der Krebs. Dies liegt häufig an den Neubildungen, den Metastasen. Die neuen Geschwülste lassen sich medizinisch nur schwer behandeln. Somit führen sie oft zum Tod von Krebspatient*innen. 2019 gab es laut dem Zentrum für Krebsregisterdaten insgesamt 502.66 Krebs-Neuerkrankungen. Am häufigsten werden Brustkrebs, Darmkrebs, Prostatakrebs und Lungenkrebs diagnostiziert. Die Überlebenschancen hängen maßgeblich von der Krebsart ab.
Forscher*innen zielen darauf ab, ein Medikament zu finden, welches auch Metastasen töten kann. Das neu entwickelte Medikament enthält Nanopartikel. Nanopartikel sind winzig kleine Partikel, die sich im Gewebe eines bekannten Tumors anreichern. Da dieses kranke Gewebe eher löchrig ist, können die Partikel es ideal angreifen.
Behandlung von Krebs mithilfe von Nanopartikeln
Die verwendeten Nanopartikel sind mit einem Stoff beschichtet, der lichtempfindlich ist. Werden sie mit Licht bestrahlt, nehmen sie die Energie aus dem Licht auf. Dadurch werden sie aktiviert. Aktivierte Nanopartikel erzeugen chemische Reaktionen, welche wiederum Tumorzellen zerstören können. Dass die Tumorzellen zerstört werden, liegt an dem oxidativen Stress, den die Nanopartikel bei ihnen auslösen. Unter dem Begriff "oxidativer Stress" versteht man eine Stoffwechsellage, bei der es ein Ungleichgewicht gibt. Das Ungleichgewicht befindet sich hier zwischen freien Radikalen und Radikalfängern. Oxidativer Stress kann zu Schäden an Zellen und Stoffwechselproblemen führen. Weiter aktiviert er das Immunsystem. Die Immunzellen können nun das kranke Gewerbe als fremd erkennen und bekämpfen.
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Die Nanopartikel greifen einerseits die Krebszellen im Tumor an, andererseits aber auch alle Zellen im Körper, die diesen gleichen. Dazu gehören die Tochtergeschwülste, also die Metastasen. Drei Pilotprojekte mit Nanopartikeln laufen derzeit an der Washington University in den USA. Bisher fehlen noch konkrete Belege dafür, dass das Medikament tatsächlich wie geplant wirkt. Es wird vermutlich noch mehrere Jahre dauern, bis Untersuchungen die Wirksamkeit belegen können.