Veganer verzichten auf tierische Produkte, doch in denen stecken viele wichtige Vitamine und Nährstoffe, zum Beispiel Vitamin B12. Kann man diesen Mangel mit Nahrungsergänzungsmitteln ausgleichen? Stiftung Warentest hat dies überprüft.
Stiftung Warentest hat Nahrungsergänzungsmittel, in erster Linie Vitamin-B12-Präparate*, für Vegetarier und Veganer getestet - mit überraschendem Ergebnis.
Vegetarische und vegane Ernährungsformen erfreuen sich in Deutschland stetig wachsender Beliebtheit. Dem aktuellen Ernährungsreport der Bundesregierung zufolge, ernähren sich bislang etwa sechs Prozent der Deutschen vegetarisch. Ungefähr ein Prozent ist auf eine vegane Ernährung umgestiegen. Die Gründe dafür können ganz unterschiedlich sein. Sei es aus Umwelt-, Tierhaltungs- oder Geschmacksgründen. Doch das ist nicht ohne Risiko. Viele Menschen überlegen: Nehme ich durch diesen Verzicht eigentlich genug wichtige Nährstoffe und Vitamine auf? Um diesen Ängsten vorzubeugen, gibt es zahlreiche Nahrungsergänzungs-Präparate, die dem Körper vor allem Vitamin B12* zuführen sollen. Einige von ihnen hat Stiftung Warentest auf Herz und Nieren geprüft.
Gleich zu Beginn stellen die Tester fest: Unbedingt notwendig sind Nahrungsergänzungsmittel für Vegetarier nicht. Vegetarier könnten dem Körper über die Nahrungsaufnahme mit einer gut geplanten Ernährung mehr als genug wichtige Mineralstoffe zuführen. Anders sehe es bei Veganern aus. Diese scheinen tatsächlich auf hochwertige Nahrungsergänzungsmittel angewiesen zu sein. Die Verbraucherschützer erklären: „Kombipräparate mit ihrem bunten Nährstoffmix sind nicht nötig.“
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Empfehlung: Veganer sollten dauerhaft Nahrungsergänzungsmittel nehmen
Die Vitamin-B12-Supplementation* hingegen sei bei veganer Ernährung durchaus empfehlenswert. Das gelte jedoch nicht für Vegetarier, wie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) erklärt. Die Ernährungsgesellschaft stellte fest, dass Vitamin B12 ein „kritischer Nährstoff“ für Veganer sei. Denn das Vitamin komme in ausreichender Menge lediglich in tierischen Lebensmitteln vor.
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Daher empfiehlt die DGE: „Veganer müssen dauerhaft ein Vitamin-B12-Präparat* einnehmen, um Defizite zu vermeiden.“ Doch auch Vegetarier bekommen laut einer Erhebung der DGE bisweilen zu wenig Vitamin B12. Die Stiftung Warentest sieht das ähnlich. Sie schreibt: „Veganer brauchen B12-Präparate. Vegetarier dagegen müssen nicht, können aber ergänzen. Durch geplante Ernährung gelingt es Vegetariern, ihren Vitamin-B12-Bedarf durch Milch- und Eiprodukte zu decken.“
Der aktuelle Richtwert der optimalen Menge B12, die man zuführen sollte, liegt derzeit bei etwa vier Mikrogramm pro Tag. Die DGE veröffentlichte mit dieser Empfehlung auch ein Schaubild um zu illustrieren, wie man ausreichend B12 in der Praxis zuführen könne. Demzufolge würden ein kleines Glas Milch, ein Becher Jogurt, ein Ei und 60 Gramm Camembert ausreichend B12 liefern.