Nahrungsergänzungsmittel Ashwagandha: So wirkt es sich auf deinen Körper aus
Autor: Andrea Blatzky
Deutschland, Donnerstag, 01. Februar 2024
Nahrungsergänzungsmittel, die Ashwagandha enthalten, sind ideal, um deinen Körper bei den unterschiedlichsten Problemen zu unterstützen. Doch wie wirkt die Pflanze genau?
- Was ist Ashwagandha?
- In welchen Bereichen wird die Pflanze eingesetzt?
- Wer sollte es nicht einnehmen?
In der ayurvedischen Medizin kommen ausschließlich natürliche Wirkstoffe zum Einsatz. Dieser Lebensstil ist individuell und auf die persönlichen Bedürfnisse ausgerichtet auf der Grundlage, dass ein Zusammenhang zwischen körperlichen und seelischen Beschwerden besteht. Unter den eingesetzten Präparaten ist Ashwagandha (Withania somnifera) zu finden. Das Gewächs hat weitere Bezeichnungen: Schlafbeere, Winterkirsche oder indischer Ginseng. Welche Wirkung hat Ashwagendha und bei welchen Symptomen wird das Nahrungsergänzungsmittel eingesetzt?
Um was handelt es sich bei Ashwaganda?
Der Strauch gehört zu den Nachtschattengewächsen und ist in südlichen Regionen beheimatet, da die Pflanze einen trockenen und warmen Standort bevorzugt. Gute Bedingungen findet sie in Südafrika, Indien, Griechenland sowie in asiatischen Ländern. Ferner wächst Ashwagandha in Spanien und auf den Kanaren. Verwendet werden ausschließlich die Wurzeln sowie die Blätter, die fein vermahlen werden. Eine Einnahme ist unkompliziert, denn du kannst das Pulver einfach in Wasser oder Fruchtsaft einrühren. Alternativ schmeckt das Produkt in Smoothies oder im Müsli.
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Die Menge sollte zweimal täglich 2 bis 4 Gramm betragen. Anfänger beginnen am besten mit einer geringeren Dosis und steigern allmählich die Konzentration. Bist du dir bei der Menge unsicher, achte auf die Empfehlungen des Herstellers. Da es sich um ein natürliches Präparat handelt, kann es mehrere Wochen oder Monate dauern, bis sich die ersten Erfolge einstellen. Insbesondere bei chronischen Erkrankungen ist eine regelmäßige Einnahme erforderlich. Die Beeren sind nicht genießbar, denn sie schmecken bitter und sind bei einer höheren Verzehrmenge aufgrund der enthaltenen Alkaloide sogar giftig. Allerdings besteht eine Verwechslungsgefahr mit der Kapstachelbeere (Physalis peruviana), die auch hierzulande gedeiht und deren Früchte süß und saftig schmecken. Diese Pflanze gehört ebenfalls zu den Nachtschattengewächsen. Beide Beeren haben eine papierähnliche Hülle und ähneln sich optisch. Eine weitere Bezeichnung der Ashwagandha Pflanze lautet "Physalis somnifera" und deutet auf die Verwandtschaft zwischen den beiden Arten hin.
Ashwagandha enthält sekundäre Pflanzenstoffe, die als Withanolide bekannt sind. Diese gehören zu den Laconen und haben eine entspannende und stresslösende Wirkung. Daneben finden sich in Ashwagandha Flavonoide, Alkaloide sowie Tannine. Flavonoide sorgen für die rote, violette und gelbe Farbe bei Früchten und haben eine antikanzerogene Wirkung, sie sollen also Krebs verhindern. Bei Alkaloiden handelt es sich um alkalische Stoffe in Pflanzen. Sie enthalten Stickstoff und wirken aufputschend. Zudem können sie Halluzinationen, Depressionen oder Schmerzunempfindlichkeit auslösen. Einige Alkaloide beeinflussen das zentrale Nervensystem. Dazu zählt beispielsweise Nikotin. Tannine sind Gerbstoffe in Pflanzen und für ihre krebshemmenden und antimikrobiellen Eigenschaften bekannt, sie töten also Mikroorganismen ab. Deshalb werden Ashwaganda zahlreiche Wirkungen zugesprochen. Eine Übersicht des Los Angeles College of Chiropractic aus dem Jahr 2000 zeigt diese auf. Die Pflanze wird bei folgenden Symptomen und Krankheiten eingesetzt:
- Entzündungen
- Angstzustände
- Stimmungsaufhellung
- Schlafstörungen
- Förderung der Blutbildung
- Verbesserung der Hirnleistung
- Anti-Aging
Welche Wirkungen sind typisch für Ashwaganda?
Der indische Ginseng hat eine positive Wirkung auf das Zentrale Nervensystem und den Hormonhaushalt, die eng miteinander verknüpft sind. Deshalb wird Ashwagandha bei Männern eingesetzt, die unter Unfruchtbarkeit leiden. Der Testosteronspiegel sowie die Spermienproduktion können sich bei einer Einnahme erhöhen. Dies wurde bei einer Studie festgestellt, die im Jahr 2010 durchgeführt wurde. An der Untersuchung nahmen 150 Männer teil, wovon die Hälfte unfruchtbar war. Bei Frauen hat die Pflanze einen positiven Einfluss bei Beschwerden in den Wechseljahren. Auch hier wurde eine Untersuchung durchgeführt. 100 indische Frauen waren daran beteiligt, diese nahmen über einen Zeitraum von 2 Monaten eine tägliche Dosis von 300 mg ein. Einem Teil der Probandinnen wurde ein Placebo verabreicht, also ein Medikament ohne Wirkstoffe. Bei den Teilnehmerinnen, die Ashwaganda verwendeten, besserten sich das körperliche Befinden und die psychische Verfassung. Dagegen wurden bei den Probandinnen, welche die wirkungslose Variante erhielten, keine Veränderungen beobachtet.