Studie zur Menopause zeigt: Frauen werden durch die Wechseljahre vergesslich

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Vergessliche Frau
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Die Menopause wirkt sich negativ auf die Gedächtnisleistung von Frauen aus - das ist zumindest das Ergebnis einer Studie. Was ist wirklich dran und was steckt dahinter?

  • Wechseljahre: Studie legt Zusammenhang von Menopause und Gedächtnisstörungen nahe
  • Was und wer wurde untersucht?
  • Ergebnis: So wirken sich starke Bescherden in der Menopause auf die Gedächtnisleistung aus

In den Wechseljahren stellt sich der weibliche Körper völlig um. Der Progesteron- und Östrogenspiegel ändert sich. Die Frau wird unfruchtbar, in der Menopause hat sie ihre letzte Monatsblutung. Das zeigt sich bei Frauen im Alter zwischen 45 und 55 Jahren meist durch mehr oder weniger starke Schweißausbrüche und Hitzewallungen. Seltener kommt es auch zu Schlafstörungen, innerer Unruhe und Gewichtszunahme. Forscher*innen haben jetzt jedoch eine weitere Konsequenz der Menopause entdeckt: Gedächtnisstörungen. Haben Frauen durch die Menopause wirklich mit Gedächtnisproblemen zu kämpfen?

Menopause: Studie untersucht kognitives Leistungsvermögen von Frauen

Die Studie, aus der dieses Ergebnis hervorgeht, wurde an insgesamt 404 Frauen in ländlichen Gebieten im Norden Indiens durchgeführt. Die indischen Forschenden wollten mit dem Ergebnis eine gezieltere Planung von Unterstützungs- und Beratungsangeboten von Frauen in den Wechseljahren ermöglichen. Aber auch für deutsche Frauen können die gemachten Untersuchungen aufschlussreich sein.

Laut der US-amerikanischen Wissenschaftszeitschrift "Menopause" erfassten die Forscher*innen die kognitive Leistungsfähigkeit der Frauen im Alter von 40 bis 65 Jahren mithilfe eines Fragebogens. Unter den Befragten waren 107 prämenopausal, 90 etwa ein bis zwei Jahre vor der Menopause, 92 kurz nach der Menopause und 115 spät postmenopausal.

Zusätzlich wurden die Teilnehmerinnen zum Vorhandensein und der Stärke ihrer Wechseljahrsbeschwerden befragt. Dabei gaben diese an, dass sie unter Depressionen, psychischen und körperlichen Störungen leiden sowie unter sexuellen Funktionsstörungen. Dies traf besonders Frauen zu, die schon in der spät-postmenopausalen Phase waren. Auch Angstzustände und Symptome wie Hitzewallungen und Schweißausbrüche traten bei einem Großteil der Befragten auf.

Schwere Wechseljahrsbeschwerden korrelieren mit Gedächtnisproblemen

Das Ergebnis der Studie: Frauen mit schweren Depressionen und sexuellen Funktionsstörungen wiesen eine niedrigere kognitive Leistung auf, als die anderen Frauen. Sie hatten Probleme mit ihrem Aufmerksamkeits-, Orientierungs- und Erinnerungsvermögen. Wichtig ist hier aber zu betonen, dass es nur bei schweren Verläufen Parallelen zwischen den Wechseljahrsbeschwerden und einer schlechteren Gedächtnisleistung gab.

Auch die sprachlichen Fähigkeiten fielen schlechter aus als die der Frauen mit nur leichten Wechseljahrsbeschwerden. Die Forschenden gehen schließlich davon aus, dass Frauen in den Wechseljahren sich neben den üblichen Beschwerden auch auf eine verminderte Gedächtnisleistung einstellen müssten.

Allerdings ist bisher noch unklar, ob die Menopause der tatsächliche Auslöser für diese Störungen ist.

Fazit: Zusammenhang wahrscheinlich, aber noch viele Fragen offen

Zur Beurteilung der Forschungsergebnisse ist es zudem wichtig zu wissen, dass die Frauen ihre Beschwerden nur aufgrund ihres eigenen Befindens wiedergegeben haben. Es fand keine richtige Messung, beispielsweise von der Häufigkeit und Stärke der Beschwerden, statt.

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Die Einschätzung von Schmerzempfinden ist natürlich von Person zu Person unterschiedlich und individuell, weshalb die Ergebnisse der Studie noch Fragen offen lassen und weitere Untersuchungen nötigen sind.

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