Kupfer gegen Krebs: Welche Nahrungsergänzungsmittel Krebs vorbeugen sollen

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Krebserkrankung
Eine Kombination aus Nahrungsergänzungsmitteln könnte potenziell als Krebs-Schutz wirken.
Symbolbild: Blut, Zellen, Krebs, Plasma
ANIRUDH/unsplash.com

In Deutschland leben rund 1,6 Millionen Menschen mit einer Krebserkrankung. Welche Nahrungsergänzungsmittel zur Prävention beitragen können, verraten aktuelle Forschungsergebnisse.

  • Krebsvorsorge: Potenzial von Resveratrol und Kupfer
  • Das haben die Forscher*innen untersucht
  • Lebensmittel mit den Spurenstoffen
  • Ausblick und Fazit

Laut aktuellen Forschungsergebnissen soll eine Kombination der Nahrungsergänzungsmittel Resveratrol und Kupfer zur Prävention von Krebs beitragen können. Überdies soll es die Behandlung verbessern und das Risiko für weitere Krankheiten reduzieren können. Was steckt dahinter?

Häufigkeit von Krebs und neue Forschungsergebnisse

In Deutschland wurde im Jahr 2019 bei 502.655 Menschen eine Krebserkrankung diagnostiziert. Damit liegt die Zahl der Personen, bei denen die Erkrankung in den letzten 5 Jahren diagnostiziert wurde, bei rund 1,6 Millionen. Um einer Erkrankung präventiv entgegenzuwirken, könnte man neuen Forschungsergebnissen zufolge zukünftig möglicherweise auf eine Kombination aus den Nahrungsergänzungsmitteln Resveratrol und Kupfer setzen.

Der potenzielle Schutz vor Krebs wurde von Forschenden des Tata Memorial Centre entdeckt. Sie konnten feststellen, dass die Einnahme der beiden Nahrungsergänzungsmittel dazu führen kann, dass schädliche Substanzen neutralisiert werden. Bei diesen Substanzen handelt es sich um solche, die zur Entstehung verschiedener Krankheiten wie Krebs beitragen.

Wichtig zu Wissen zum Verständnis der Studie: Zellen geben Chromatin frei, wenn sie sterben. Bei Chromatin handelt es sich um eine Substanz, die aus DNA und Proteinen zusammengesetzt ist. Es bildet die strukturelle Grundlage der sogenannten Chromosomen in den Zellkernen. Diese Partikel werden beim Sterben der Zelle in den Blutkreislauf weitergegeben.

Die Rolle von Chromatin bei verschiedenen Krankheiten

Dass im Blut von an Krebs erkrankten Menschen eine erhöhte Menge an Chromatin-Partikeln zu finden ist, konnte bereits in früheren Forschungsprojekten nachgewiesen werden. Einer der Forschungsleiter*innen, Dr. Indraneel Mittra, forscht bereits seit 15 Jahren an den Auswirkungen von Chromatin-Partikeln auf die Gesundheit.

Nun veröffentlichten er und sein Forschungsteam verschiedene Arbeiten, aus denen hervorgeht, dass Chromatin-Partikel sowohl eine Rolle bei der Entwicklung von Krebs, als auch bei anderen Krankheiten wie der Sepsis oder Alzheimer spielen. Freies Chromatin scheint einen Einfluss auf die Alterung zu haben.

Anhand von Forschungen an Mäusen konnte die Arbeitsgruppe nachweisen, dass gesunde Zellen von Chromatin-Partikeln abgestorbener Zellen beschädigt werden. Die Forscher*innen deuteten die Beobachtungen so, dass die Chromatin-Partikel eine der Hauptursachen für die Alterung sowie die Neurodegeneration sind. Letztere steht mit altersbedingten Krankheiten, wie beispielsweise Alzheimer, in Verbindung.

Wirkungsmöglichkeiten von Kupfer und Resveratrol

Wurde den Mäusen Resveratrol und Kupfer in Kombination verabreicht, konnte festgestellt werden, dass sich die Anzahl an freien Chromatin-Partikeln reduzierte. Biologische Alterungsparameter konnten gesenkt werden.

Anhand einer weiteren Untersuchung an Mäusen konnte nachgewiesen werden, dass freie Chromatin-Partikel die Entstehung einer Blutvergiftung bei einer bakteriellen Infektion begünstigen. Doch auch hier konnte die Verabreichung von Resveratrol und Kupfer das Risiko für eine Sepsis erheblich reduzieren und auch die Anzahl der Todesfälle verringern. Bei der Untersuchung menschlicher Krebszellen konnten die Wissenschaftler*innen beobachten, dass absterbende Zellen Chromatin-Partikel freisetzen, welche wiederum in umliegende Krebszellen eindringen. Bei diesem Prozess wird die Aggressivität der Krebszellen gefördert. Eine Einnahme von Kupfer und Resveratrol könnte aber auch hier durch die Neutralisierung der Partikel den Prozess abschwächen.

Aktuell untersucht das Forschungsteam die Wechselwirkungen von Chromatin-Partikeln bei Chemotherapien. Wie Dr. Mittra hervorhob, setzen die bei einer Chemotherapie freigesetzten Partikel eine Art Kettenreaktion in Gang. Die von abgestorbenen Zellen freigesetzten Partikel schädigen ihm zufolge die DNA gesunder Zellen, wodurch Entzündungen entstehen können. Durch diese könnten weitere Zellen absterben und noch mehr Chromatin freisetzen. Schädliche Nachwirkungen einer Chemotherapie könnten dadurch verschlimmert werden. In einer klinischen Studie verabreichte das Team Menschen, die gerade eine Chemotherapie gegen fortgeschrittenen Magenkrebs erhielten, eine Kombination aus Nahrungsergänzungsmitteln. Diese enthielten Resveratrol und Kupfer. Bisher sind die Ergebnisse erfolgversprechend. Insgesamt hatten die Teilnehmer*innen weniger Nebenwirkungen wie Durchfall und Erbrechen.

Lebensmittel mit Kupfer und Resveratrol

Kupfer und Resveratrol kommen als Nahrungsergänzungsmittel meist in Form von Pillen oder Pulvern vor. Du kannst beide Spurenelemente jedoch auch ganz natürlich in verschiedenen Lebensmitteln finden. So können sie einfach in die alltägliche Ernährung integriert werden. Ungeachtet dessen, ob sie tatsächlich zur Krebsprävention beitragen können oder nicht, kann es nicht schaden, die Spurenelemente in moderaten Mengen zu sich zu nehmen. Empfehlungen zu den Mengen je nach Alter und Gewicht gibt dir unter anderem die Deutschen Gesellschaft für Ernährung.

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Lebensmittel, die besonders kupferreich sind, sind unter anderem Sojabohnen, Kakaopulver, Cashew-Kerne, Haselnüsse und Emmentaler. Darüber hinaus enthalten Limabohnen, Linsen, weiße Bohnen, Kichererbsen, Schweineleber und Krabben viel Kupfer. Bei den Getreideprodukten haben vor allen Hafervollkornflocken, Hafer, Roggenvollkornmehl, Weizenvollkornmehl und Hafergrütze einen hohen Kupfer-Gehalt.

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Resveratrol findet sich in Weintrauben, Rotwein und Cranberrys. Bei Erdnüssen ist das Resveratrol vor allem in der Schale konzentriert. Dem Zentrum der Gesundheit zufolge enthalten auch Himbeeren, Heidelbeeren, Äpfel, Soja und dunkle Schokolade geringe Mengen an Resveratrol.

Fazit - vielversprechende Ergebnisse

Die Erkenntnisse des Forschungsteams sind vielversprechend und neuartig. Bisherige Untersuchungen zeigten, dass die Kombination aus Kupfer und Resveratrol zukünftig möglicherweise als Mittel gegen verschiedene Krankheiten sowie zur Krebs- und Metastasenprävention eingesetzt werden könnte. Dafür sind jedoch noch weitere Untersuchungen zur Verträglichkeit und Dosierung erforderlich. Die weitere Entwicklung bleibt zu beobachten.

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