Intervallfasten gegen Krebs? Studie zeigt Auswirkungen
Autor: Susi Geus
Deutschland, Freitag, 09. August 2024
Um zuverlässig Gewicht zu verlieren, wird oft Intervallfasten empfohlen. Außerdem soll es gut für die Gesundheit sein. Aber ist es auch bei einer Krebserkrankung wirksam?
- Was ist Intervallfasten?
- Wann solltest du auf Intervallfasten verzichten?
- Was sind die Gefahren ständiger Nahrungsaufnahme?
- Wie beeinflusst das Intervallfasten das Immunsystem?
Intervallfasten bedeutet nichts anderes, als einige Stunden bewusst auf Nahrungsaufnahme zu verzichten. Dahinter steckt die Theorie, dass der Körper die Nahrung besser verstoffwechseln kann, wenn ihm nicht dauernd Essen zugeführt wird. Es soll eine sichere Methode sein, um dauerhaft abzunehmen und außerdem deine Gesundheit fördern. Studien an Mäusen haben diese Aussage bestätigt, doch wirkt es auch beim Menschen? Die Krebs-Expertin Yurdagül Zopf beschäftigt sich an der FAU und im Uniklinikum Erlangen intensiv mit Ernährung, Sport und Gesundheit. Gegenüber inFranken.de hat sie kürzlich deutlich gemacht, wie sehr Lebensmittel unser Krebsrisiko steigern können.
Wie verläuft das Intervallfasten?
Wie der Hamburger Ernährungsmediziner, Internist und Diabetologe Dr. med. Matthias Riedl erklärt, ist Intervallfasten eine natürliche Methode an Gewicht zu verlieren und den Jo-Jo-Effekt zu vermeiden. Riedel gehört zu den bekannten "Ernährungs-Docs*" und hat unter anderem das Buch 'Der ultimative Schlankheitscode*' verfasst. Unsere Vorfahren waren Jäger und Sammler und aßen, wenn Nahrung zur Verfügung stand. Dazwischen war oft langer Verzicht angesagt. Das heißt, der Körper des Menschen ist auf das Speichern von Energie ausgelegt. Wenn er ständig mit Nahrung versorgt wird, werden Reserven angelegt. Heutzutage haben wir jederzeit Zugang zu Nahrung und bewegen uns im Alltag zu wenig. Intervallfasten kann hier ein Lösungsansatz sein.
Video:
Wenn du die Abstände zwischen den Mahlzeiten vergrößerst, hat dein Körper mehr Zeit, die Nahrung zu verstoffwechseln. Dabei solltest du eine Esspause von vier bis 16 Stunden einhalten. Wenn du über 10 Stunden auf Nahrungsaufnahme verzichten willst, empfiehlt es sich, das Abendessen bald einzunehmen und spät zu frühstücken.
Konkret sind folgende Varianten empfohlen. Bei der 16:8-Methode liegen zwischen der letzten Mahlzeit des Vortages und der ersten Mahlzeit des Tages 16 Stunden. In den acht Stunden, die dazwischen liegen, darfst du zwei Mahlzeiten zu dir nehmen. Die 5:2-Methode bezieht sich auf Tage. An fünf Tagen in der Woche wird normal gegessen, an zwei Tagen nur sehr wenig. Bei der 1:1-Methode, auch alternierendes Fasten genannt, isst du einen Tag normal, am nächsten Tag darfst du nur ein Viertel der sonst üblichen Nahrung zu dir nehmen. Es ist quasi ein Wechsel zwischen normalen und Fastentagen.
Wann solltest du auf Intervallfasten verzichten?
Bei Vorerkrankungen solltest du auf das Intervallfasten verzichten oder dich von einem Arzt beraten lassen. Dies gilt für Menschen mit niedrigem Blutdruck, Stoffwechselerkrankungen, bestimmten chronischen Krankheiten, Krebserkrankungen und Personen in einem hohen Lebensalter.
Komplett auf das Fasten verzichten sollten Schwangere, stillende Mütter und Personen mit Essstörungen. Bei Migräne ist es ratsam, einen regelmäßigen Rhythmus der Nahrungsaufnahme mit mehreren kleinen Mahlzeiten einzuhalten. Das Intervallfasten kann dies nicht gewährleisten.