Forschende haben festgestellt, dass es einen engen Zusammenhang zwischen der Qualität des Schlafes und er Anfälligkeit für Alzheimer gibt. Demnach ist gesunder Schlaf noch wichtiger für das Gehirn, als angenommen.
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Das Thema Demenz beschäftigt Wissenschaftler*innen weltweit schon lange Zeit. Im Zuge der Forschung werden zahlreiche Untersuchungen und Experimente durchgeführt. An der University of California, Berkeley haben Forschende vor einigen Monaten einen Zusammenhang zwischen der Qualität des Schlafes und der Anfälligkeit für Alzheimer entdeckt. Ihre Forschungsergebnisse wurden im englischsprachigen Fachblatt Current Biology veröffentlicht.
Neue Studie: Schlechter Schlaf soll Alzheimer-Risiko erhöhen
Im Zuge der Studie wurden 32 erwachsene Teilnehmer*innen über mehrere Jahre hinweg medizinisch überwacht. Die Proband*innen wurden regelmäßig in Schlaflaboren untersucht. Dabei wurden Schlafprofile erstellt, welches beispielsweise Gehirnströme, die Herzfrequenz und den Blutsauerstoffspiegel umfasst.
Besonderes Augenmerk wurde auf die Ablagerung von Beta-Amyloid im Gehirn gelegt. Das Peptid Beta-Amyloid stellt einen entscheidenden Faktor beim Ausbruch von Alzheimer dar.
Die Studienergebnisse zeigen, dass Probanden mit einem unruhigen Schlaf und wenigen Tiefschlafphasen einen höheren Anteil an Beta-Amyloid-Ablagerungen im Bereich des Gehirns verzeichnen.
Lässt sich Demenz prognostizieren?
Zwar blieben alle Studienteilnehmer*innen über den gesamten Forschungszeitrum hinweg gesund, jedoch konnte eine deutliche Korrelation zwischen dem Beta-Amyloid-Anstieg und der Qualität des Schlafes eines Probanden feststellen. Je schlechter das Schlafprofil, umso höher der Anstieg an Demenz-Auslösern. Die Forschenden der University of California halten es somit für möglich, den Zeitpunkt für die Entstehung von Alzheimer anhand der Schlafqualität und der Veränderung der Beta-Amyloid-Ablagerungen abzuschätzen.
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"Wenn tiefer, erholsamer Schlaf diese Krankheit verlangsamen kann, sollten wir dem Schlaf eine hohe Priorität einräumen", erläutert Studienleiter Joseph R. Winer von der University of California in einer Pressemitteilung.Über die Aussagekraft der Studie lässt sich streiten: Die Stichprobe ist mit nur 32 Teilnehmern sehr gering. Allerdings ist das Forschungsergebnis nicht völlig aus der Luft gegriffen, sondern untermauert die schon lange vermutete Verbindung zwischen Schlafqualität und Demenz. Um den Zusammenhang endgültig zu bestätigen, bedarf es jedoch weiterer Untersuchungen.