Risikofaktoren für Demenz: Zwei neue Faktoren entdeckt - so kannst du vorsorgen

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Forscher haben bereits 14 Risikofaktoren für Alzheimer und Co. entdeckt. Was kann man tun, um das Risiko zu minimieren?

Ein abnehmendes Sehvermögen und ein zu hohes Cholesterin sind zwei neue Demenz-Risikofaktoren, welche die Lancet-Kommission zur Prävention, Intervention und Pflege von Demenz in ihrer neuen Studie vorstellt.

Damit steige laut Lancet-Kommission die Anzahl der vermeidbaren Erkrankungsrisiken für Demenz auf 14 Punkte. In der letzten Studie von 2020 hatten die Fachleute zwölf Faktoren identifiziert, unter anderem Depressionen, Schwerhörigkeit, soziale Isolation oder Bluthochdruck. Laut Studie könnten durch einen gesunden Lebensstil und medizinische Vorsorge 45 Prozent der Demenzerkrankungen verzögert oder verhindert werden.

Insgesamt 14 Risikofaktoren für Demenz - nicht jeder ist vermeidbar

In Deutschland leben 1,8 Millionen Menschen mit Demenz. Die häufigste Demenzerkrankung ist dabei die Alzheimer-Krankheit. Alzheimer und viele andere Demenzerkrankungen sind noch nicht heilbar und wirksame Therapien kurzfristig noch nicht in Sicht.

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"Deshalb ist es so wichtig, dass wir immer besser verstehen, wie wir Demenzerkrankungen vorbeugen können. Wenn wir ein gesundes und aktives Leben führen, uns regelmäßig bewegen, soziale Kontakte pflegen und medizinische Risikofaktoren wie Sehschwäche, Schwerhörigkeit, Bluthochdruck und Cholesterinwerte behandeln lassen, dann haben wir schon sehr viel dafür getan, um unser persönliches Demenzrisiko zu senken", erklärt Dr. Anne Pfitzer-Bilsing, Leiterin der Abteilung Wissenschaft von der gemeinnützigen Alzheimer Forschung Initiative.

Dafür ist es wichtig, Risikofaktoren für Demenz zu kennen und zu vermeiden. Hier die 14 Risikofaktoren für Demenz im Überblick: 

  1. geringe Bildung
  2. eingeschränkte Hörfähigkeit
  3. hoher Cholesterinspiegel
  4. Depressionen
  5. Kopfverletzungen
  6. Bewegungsmangel
  7. Diabetes Typ 2
  8. Rauchen
  9. Bluthochdruck
  10. starkes Übergewicht
  11. übermäßiger Alkoholkonsum
  12. soziale Isolation/Einsamkeit
  13. Luftverschmutzung
  14. Einschränkungen der Sehkraft

Viele Risikofaktoren sind bereits länger bekannt. Dementsprechend gibt es zahlreiche Tipps, wie man das Risiko, an Demenz zu erkranken, minimieren kann. Bei einigen Risikofaktoren wie Rauchen, Alkoholkonsum oder Bewegungsmangel ist es dabei zumindest theoretisch leichter, das Risiko zu senken, als bei anderen. Schließlich ist es leichter möglich, selbst mit dem Rauchen aufzuhören, als die Luftverschmutzung am Heimatort zu reduzieren. Gerade durch eine gute Ernährung kann man mehrere Risikofaktoren für Demenz reduzieren

In der Studie der Lancet-Kommission vom Juli 2024 sind nun zwei neue Risikofaktoren aufgeführt worden: Sehbehinderungen und ein erhöhter Cholesterinspiegel. Beide standen auch zuvor bereits im Verdacht, Demenz und Alzheimer zu fördern. So war bereits klar, dass man in den Augen erste Hinweise auf eine Alzheimer-Erkrankung erkennen kann - lange bevor sich andere Symptome zeigen. Inzwischen aber wurden beide Faktoren offiziell als Risikofaktoren untersucht und ein Zusammenhang mit Alzheimer und Demenz belegt. 

Sehstörungen und hohe Cholesterinwerte als Risikofaktoren für Demenz

Sehbehinderungen könnten demnach das Demenzrisiko insbesondere im späten Lebensalter erhöhen. Laut Lancet-Studie könne man das Erkrankungsrisiko um zwei Prozent senken, wenn besonders im hohen Alter Sehschwächen ausgeglichen werden. Weltweit blieben bei 12,5 Prozent der Menschen über 50 Jahren Sehschwächen unbehandelt.

"Ein abnehmendes Sehvermögen kann ähnliche Folgen haben, wie Schwerhörigkeit. Menschen, die schlechter sehen oder hören, ziehen sich oft zurück und sind sozial weniger aktiv. Durch die soziale Isolation verarbeitet das Gehirn weniger Reize und wird weniger stimuliert. Die Leistungsfähigkeit nimmt ab und die Betroffenen haben ein höheres Risiko, an Alzheimer zu erkranken", erklärt Pfitzer-Bilsing. "Außerdem kann soziale Isolation zu Depressionen führen, die ebenfalls zu den Demenz-Risikofaktoren zählen."

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Zu hohe Cholesterinwerte gehörten laut Lancet zu den vermeidbaren Risikofaktoren im mittleren Lebensalter und beeinflussten das Erkrankungsrisiko um sieben Prozent. Dabei können bestimmte Lebensmittel relativ leicht dabei helfen, den Cholesterinwert zu senken. Denn: Sei der Cholesterinwert im Normalbereich, zum Beispiel durch die Einnahme von Cholesterinsenkern, sinke das Risiko auf Null. Ein hoher Cholesterinspiegel könne die Bildung von schädlichen Proteinablagerungen fördern. Diese Amyloid-Plaques seien ein charakteristisches Merkmal der Alzheimer-Krankheit.

"Ein hoher Cholesterinspiegel kann aber auch andere Demenzerkrankungen begünstigen. Hohe Cholesterinwerte können zu Ablagerungen in den Blutgefäßen führen, die die Blutversorgung des Gehirns beeinträchtigen. Dadurch steigt das Risiko für eine vaskuläre Demenz", erläutert Pfitzer-Bilsing. "Mit Aufnahme des Cholesterins in die Liste der Risikofaktoren unterstreicht die Lancet-Kommission die Wichtigkeit der Herz-Kreislauf-Gesundheit für die Demenzprävention. Denn Herz- und Kreislauf-Erkrankungen stehen in Zusammenhang mit einem weiteren Risikofaktor für Demenz, dem Bluthochdruck."

Ein Redakteur hat diesen Artikel unter der teilweisen Verwendung eines KI-Sprachmodells verfasst und/oder optimiert. Sämtliche Informationen wurden sorgfältig geprüft.

Vorschaubild: © Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa