Wie vielen Lebensmitteln wird auch dem Kaffee seit geraumer Zeit eine gesundheitsfördernde Wirkung nachgesagt. Auch ältere Studien konnten dies bereits belegen. Aus Schweden kamen jetzt erstaunliche neue Ergebnisse ans Licht.
Dass Kaffee nicht nur als leckeres Heißgetränk und Morgenritual dient, sondern darüber hinaus auch einen Einfluss auf die eigene Gesundheit haben kann,ist schon seit längerer Zeit bekannt. Besonders erwähnenswert sind hierbei Studien aus dem Jahr 2013, die bereits zeigten, dass Kaffee das Risiko für Bluthochdruck und Typ-2-Diabetes senken kann und ebenso Einfluss auf die Gefahr der Fettleibigkeit haben kann.
Bei den damaligen Studien handelte es sich allerdings um reine Beobachtungsstudien, bei denen nicht eindeutig zu belegen ist, ob der Kaffeekonsum tatsächlich die Ursache für die positiven Auswirkungen ist, oder ob andere Faktoren ebenfalls eine Rolle spielen. Die schwedische Studie des freien Journals BJM hat nun einen anderen Ansatz gewählt, um die Effekte von Kaffee auf die Gesundheit zu untersuchen - und hat dabei erstaunliche Entdeckungen gemacht.
Genvariation entscheidet über Koffein im Blut
Untersucht wurden für die Studie Genproben von insgesamt knapp 10.000 Europäern. Dabei untersuchten die Wissenschaftler neben dem reinen Konsum von Kaffee vor allem den Koffeingehalt im Blut. Ein hoher Koffeingehalt spricht in der Regel dafür, dass der Kreislauf und auch die Fettverbrennung angekurbelt werden. Wie die Forschungsergebnisse zeigen, ist ein hoher Koffein-Wert innerhalb des Blutes aber nicht immer mit einem hohen Kaffeekonsum verbunden.
Bereits bei der Geburt werden die Gene, die darüber entscheiden, ob ein Körper Koffein schnell oder langsam verarbeitet, mitgegeben. Bei einer langsameren Verarbeitung ist der Koffein-Wert generell höher, auch wenn verhältnismäßig wenig Kaffee konsumiert wird. Ein Mensch mit einer schnellen Koffein-Verarbeitung trinkt dagegen im Normalfall mehr Tassen Kaffee am Tag, weil der Koffeingehalt im Blut niedriger ist. Hat man also das Gefühl, viel Kaffee trinken zu müssen, um zu funktionieren, bedeutet das, dass der Körper das Koffein schneller verarbeitet.
Die positiven Auswirkungen auf die Gesundheit kommen laut BJM von einem höheren Koffein-Spiegel und umfassen ein geringeres Gewicht, ebenso wie einen niedrigen Körperfettanteil und eine Minderung des Risikos für Typ-2-Diabetes. Diese Ergebnisse fanden sich besonders bei den Probanden mit einem langsamen Koffein-Stoffwechsel.
Hoher Koffein-Wert kann Auswirkungen auf Gesundheit haben
Will man auch mit einem schnellen Koffein-Stoffwechsel einen hohen Koffeingehalt im Blut aufrechterhalten, ist jedoch Vorsicht geboten: Der übermäßige Konsum von Kaffee ist nämlich keineswegs gesund, sondern kann sogar schädlich sein. Dipender Gill, einer der Autoren der Studie warnt zudem: "Man sollte seine Ernährungsgewohnheiten oder seinen Lebensstil nicht allein aufgrund der Ergebnisse dieser Studie ändern" und bezieht sich damit auch auf die negativen Auswirkungen des Koffeins.
Dennoch: zwei bis vier Tassen Kaffee pro Tag sind bei einem Erwachsenen in der Regel nicht schädlich, sondern können die eigene Gesundheit mit verbessern. Allein auf die Wirkung des Heißgetränks als eine Art Wundermittel sollte man sich aber natürlich nicht verlassen. Denn wie in der Studie weiter ausgeführt wird, zeigen die Ergebnisse nur dank einer großen Stichprobe, dass die Geschwindigkeit des Koffein-Stoffwechsels einen positiven Einfluss auf das Gewicht haben kann. Auf individueller Ebene jedoch ist dies nicht so effektiv, dass man seine Kaffeegewohnheiten allein aufgrund dieser Studie ändern sollte.