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Kaffee in der Schwangerschaft: Wie viel ist erlaubt?


Autor: Andrea Blatzky

Deutschland, Sonntag, 09. April 2023

Wie viel Kaffee ist in der Schwangerschaft erlaubt? Schließlich müssen Frauen in dieser Zeit häufig ihre Ernährung umstellen, möchten aber dennoch einige Gewohnheiten beibehalten.
Sobald Frauen von ihrer Schwangerschaft erfahren, krempeln sie nicht selten ihre Essgewohnheiten um. Dazu gehört auch, den Kaffeekonsum einzuschränken.


  • Ist Kaffee grundsätzlich in der Schwangerschaft erlaubt?
  • Welche Auswirkungen hat das Heißgetränk auf den Nachwuchs?
  • Gibt es Alternativen?
  • Was kannst du zusätzlich tun, damit sich dein Kind gut entwickelt?

Für viele Frauen gehört es zu den schönsten Nachrichten, wenn sie erfahren, dass sich Nachwuchs ankündigt. Dann beginnen sie sofort, ihren Alltag umzukrempeln oder das Kinderzimmer einzurichten. Zudem solltest du dein Ernährungsverhalten während der kommenden Monate überdenken und an die aktuelle Situation anpassen.

Welche Auswirkungen kann ein hoher Kaffeekonsum haben?

Ein erhöhter Konsum von Kaffee und anderen anregenden Getränken kann gravierende Auswirkungen auf dein Neugeborenes haben. Laut einer Studie sind Babys von Müttern, die in der Schwangerschaft Koffein konsumierten, deutlich kleiner und haben ein geringeres Gewicht als die Babys von Müttern, die während der Schwangerschaft überhaupt kein Koffein zu sich nahmen. Es gibt zwar keine eindeutige Empfehlung, jedoch raten die Expert*innen der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) zu einer Konzentration von täglich ca. 200 mg

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Doch nicht nur Kaffee kann durch den enthaltenen Wirkstoff Einfluss auf das Wachstum deines Babys haben. Schließlich enthalten auch andere Getränke einen überraschend hohen Anteil Koffein, bei denen es du kaum vermutest. In aufputschenden Softdrinks - den sogenannten Energydrinks - findest du eine Koffeinmenge von bis zu 80 mg/250 ml. Und sogar in Kakao, den viele Frauen als Alternative genießen, befinden sich in 200 ml Fertiggetränk ca. 8 - 35 mg Koffein. Beispielsweise enthalten: 

  • 200 ml Schwarz- oder Grüntee: ca. 30 - 45 mg Koffein
  • 200 ml Cola:  ca. 20 mg Koffein
  • 200 ml Kaffee:  ca. 90 mg Koffein
  • 200 ml Espresso:  80 mg/50 ml Koffein

Nicht nur den Verzehr beliebter Getränke, auch das gesamte Essverhalten solltest du an die neuen Lebensumstände anpassen, die eine Schwangerschaft mit sich bringt. Schließlich darfst du einige Nahrungsmittel nur noch selten konsumieren, andere musst du dagegen vom Speiseplan streichen. Dazu gehören beispielsweise rohes Fleisch, weiche Eier, Fisch oder Rohmilcherzeugnisse. Selbstverständlich ist der Genuss von Zigaretten oder Alkohol tabu. Außerdem solltest du in der Küche verstärkt auf Hygiene achten

Lerne deine Bedürfnisse kennen

Möchtest du nicht gänzlich auf Kaffee verzichten, solltest du den Gesamtkonsum im Auge behalten. Noch besser ist es natürlich, stattdessen koffeinfreien Kaffee oder einen aromatischen Tee aufzubrühen. Fenchel- oder Kamillentee sind okay, während du bei Pfefferminztee eher vorsichtig sein solltest, da eine große Menge schlimmstenfalls Wehen auslösen kann. Auch während der Stillzeit solltest du etliche Ratschläge beherzigen. Bekanntlich wird das Koffein über die Muttermilch vom Kind aufgenommen und kann zur Unruhe beim Säugling führen. Zumindest solltest du dir während dieser Zeit - wenn überhaupt - nur ganz selten ein koffeinhaltiges Getränk gönnen

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Und weil der Körper während Schwangerschaft und Stillzeit einen erhöhten Bedarf an Mineralstoffen hat, kannst du zusätzlich Nahrungsergänzungsprodukte einnehmen. Am besten fragst du deine Gynäkologin oder den Gynäkologen nach geeigneten Präparaten. Denn du solltest nicht einfach zu irgendwelchen Mixturen greifen. Bist du gesetzlich krankenversichert, stehen dir Vorsorgeuntersuchungen zu, die du regelmäßig einhalten solltest, damit sich dein Kind gesund entwickelt.

Während der Termine erhältst du eine umfassende Beratung. Bestandteil der Gespräche sind in der Regel sämtliche Themen rund um deine Schwangerschaft. Dazu gehört, ob und wie oft du Sport treiben solltest und welche Disziplinen besonders geeignet sind. Hast du Fragen, scheue dich nicht, diese zu stellen und auf eine verständliche Antwort zu bestehen.

Fazit: Höre auf deinen Körper

Weil jede Schwangerschaft anders verläuft und jede Frau unterschiedliche Voraussetzungen hat, solltest du deinen Körper genau beobachten, wie er auf verschiedene Nahrungsmittel und Getränke reagiert. Beim Konsum von Koffein musst du vorsichtig sein und darfst den täglichen Wert von 200 mg nicht überschreiten. Greife stattdessen zu einer koffeinfreien Alternative. Fühlst du dich nach dem Genuss von Kaffee unwohl, vereinbare sofort einen Termin bei der Frauenärztin oder beim Facharzt. Schließlich stehen deine Gesundheit und die Unversehrtheit des Kindes im Vordergrund.

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