Gefährliches Schöllkraut: "Iberogast" in der Kritik
Bereits seit 2011 warnt die europäische Zulassungsbehörde "European Medicines Agency" vor Schöllkraut. "Es fehlen Belege für die klinische Wirksamkeit, und es kann keine fundierte Indikation für die Anwendung nachgewiesen werden", zitiert die Westdeutsche Allgemeine Zeitung die Behörden. 2016 stellte ein Forscher in einem renommierten medizinischen Fachjournal einen Zusammenhang zwischen Iberogast und Leberversagen her.
Die Kritik am Medikament erreicht nun, im Juli 2019, einen neuen Höhepunkt. Wie das Handelsblatt am Sonntag (21. Juli 2019) berichtete, ermittelt die Kölner Staatsanwaltschaft gegen Bayer: Schwere Vorwürfe stehen im Raum, fahrlässige Tötung und schwere Körperverletzung werden genannt. Bayer hätte früher vor etwaigen Leberschäden warnen können. So hätte man womöglich den Tod der Frau sowie weitere Erkrankungen im Zusammenhang mit "Iberogast" verhindern können. Dem Bericht nach, hat die zuständige Staatsanwaltschaft ein Gutachten angeordnet, um über eine Kausalität der Einnahme von "Iberogast" und einer Todesfolge, aufzuklären.
Aktuell ist unklar, wie lange sich die Ermittlungen der Behörden hinziehen werden. Neben der "Iberogast"-Debatte, muss Bayer ein weiteres Problem beheben: Der Streit um "Glyphosat" kommt nicht zur Ruhe. Trotz dessen, dass Bayer einen Strafsummen-Nachlass erhalten hat, wurde der Stoff nun in Österreich verboten. Bundeswirtschaftsministerin Julia Klöckner hat nun angekündigt, wann sie mit dem Glyphosat-Aus rechnet.