Hirntumor durch Handystrahlung? - Neue Langzeit-Studie kommt zu überraschendem Ergebnis

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Neue Studie zeigt: Kein Hirntumor-Risiko durch Handystrahlung
Auch wer oft mit dem Handy telefoniert, hat laut einer neuen Studie kein höheres Risiko, an einem Hirntumor zu erkranken.
Neue Studie zeigt: Kein Hirntumor-Risiko durch Handystrahlung
Hauke-Christian Dittrich/dpa (Symbolfoto)

Schon lange gibt es die Befürchtung, Handystrahlung könne die Entstehung eines Hirntumors begünstigen. Eine Langzeitstudie bringt nun Klarheit.

  • Lange wurde diskutiert, ob Handynutzung Gesundheitsrisiken birgt
  • Besonders oft gefragt: Erhöht Handystrahlung das Risiko für Hirntumore?
  • Große Langzeit-Studie gibt jetzt Entwarnung

Entwarnung für alle Viel-Telefonierer: Handynutzung erhöht einer jüngst veröffentlichten, großen Langzeitstudie zufolge nicht das Risiko für Hirntumore. Eine Analyse der seit über 20 Jahren in Großbritannien laufenden UK Million Women Study fand keine Anhaltspunkte für eine gestiegene Tumorgefahr bei gewöhnlicher Nutzung von Mobiltelefonen. Das berichtete ein Team um Joachim Schüz von der Internationalen Krebsforschungsagentur (IARC) in Lyon Ende März im Journal of the National Cancer Institute.

Im Zeitraum zwischen 1996 und 2001 nahmen insgesamt 1,3 Millionen Frauen an der Studie teil. In den Jahren 2001 und dann erneut 2011 beantworteten sie Fragen zur Nutzung von Mobiltelefonen. Von den knapp 800 000 Frauen, die den ersten Fragebogen vollständig ausgefüllt hatten, erkrankten später knapp 3300 an einem Hirntumor. Dabei spielte es keine Rolle, seit wann und wie oft die Frauen ein Handy verwendet hatten. Auch konnte kein signifikanter Zusammenhang zwischen der Handynutzung und dem Auftreten bestimmter Tumorarten festgestellt werden. Erfasst wurden Gliome, Meningeome, Hypophysentumore und Akustikusneurinome. 

Handystrahlung zu gering, um Krebs auszulösen

Da Mobiltelefone anders als andere elektronische Geräte in Kopfnähe verwendet werden, stellten sich schon vor Jahren Fragen zu möglichen Gesundheitsrisiken. Besonders die elektromagnetische Hochfrequenzstrahlung stand immer wieder im Fokus. Sie stand im Verdacht, die Entstehung von Hirntumoren zu begünstigen. Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie teilte zur Studie mit, die Handystrahlung reiche nicht aus, um das Erbgut in den Zellkernen zu schädigen und Krebs auszulösen. Auch reiche die Energie der Telefone nicht aus, etwa die Körpertemperatur zu erhöhen.

Die Autoren der Studie weisen darauf hin, dass die Strahlung mit immer neueren Handy-Generationen deutlich abgenommen hat. So sei man heute selbst bei exzessiver Nutzung wahrscheinlich der gleichen Menge ausgesetzt wie bei moderater Nutzung von Mobiltelefonen der ersten beiden Generationen.

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mit dpa