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Fingernägel-Kauen: Welche Ursachen stecken dahinter und wie gefährlich ist es?


Autor: Svenja Hentschel

Deutschland, Mittwoch, 10. August 2022

Oft kann man es bei Kindern und Jugendlichen beobachten: Fingernägel-Kauen. Doch auch bei Erwachsenen kommt das zwanghafte Kauen am Nagel vor. Wir verraten dir, was dahintersteckt, welche Gefahren entstehen können und was du gegen Nägelkauen tun kannst.
Welche Gefahren können durch das Kauen an Fingernägeln entstehen und was kannst du dagegen tun? Symbolbild.


  • Nägelkauen: Ursachen und Krankheiten
  • Was im schlimmsten Fall passieren kann
  • Was gegen das Kauen an den Nägeln hilft
  • Wann du zu einem Arzt oder einer Ärztin gehen solltest

Fingernägel-Kauen wird in der medizinischen Fachsprache auch als Onychophagie bezeichnet. In den meisten Fällen steckt hinter dem Phänomen keine ernste Ursache und das Knabbern an den Fingernägeln verschwindet irgendwann wieder von ganz allein. Meistens ist das Kauen an den Nägeln eine Art Ventil für ungelöste Konflikte und angespannte Situationen. Die Betroffenen können nicht angemessen mit Stress und Anspannung umgehen, wie die Biologin Martina Feichter berichtet

Welche Krankheiten können hinter Nägelkauen stecken?

Am häufigsten lässt sich das Beißen an Nägeln bei Kindern beobachten. Meistens tritt das Knabbern erst nach dem vierten Lebensjahr auf. Besonders Kinder im Alter von sieben bis zehn Jahren kauen vermehrt an ihren Fingernägeln. Das liegt möglicherweise an einer einengenden und unterdrückenden Erziehungsweise. Vor allem dann, wenn Kinder sich einsam fühlen oder ihre Gefühle nicht angemessen ausleben können, steigt die Wahrscheinlichkeit für das Knabbern an den Nägeln. Darin suchen die Kinder eine Art Ersatzbefriedigung.

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Bei auffallend starkem Fingernägel-Kauen, bei dem auch die Nagelhaut verletzt wird, kann es sein, dass die Betroffenen an einer psychischen Störung mit einer Neigung zu selbstverletzendem Verhalten leiden. Auch die folgenden Krankheiten können ursächlich für das Symptom sein:

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Das Kauen an den Nägeln kann gesundheitliche Folgen haben, wie "Kukksi" berichtet. So können sich beispielsweise Warzen schneller bilden, wenn das Nagelbett frei liegt. Aber auch zu Entzündungen am Nagelbett kann es kommen, wenn häufig an den Fingernägeln geknabbert wird. Es kann jedoch auch zu schlimmeren Folgen kommen. Wenn es sehr schlecht läuft, kann man sogar eine Blutvergiftung (Sepsis) erleiden. Auch die Zähne bleiben bei dauerhaftem Nägelkauen nicht verschont. Es kann "Onmeda" zufolge zu Zahnfleischentzündungen oder Zahnproblemen sowie Zahnfehlstellungen kommen. 

Tipps gegen Fingernagel-Beißen

Dem zwanghaften Nagelbeißen ist aber niemand hilflos ausgesetzt. Mit folgenden Tipps kann man das Knabbern vermeiden:

  • Fingernägel möglichst kurz halten
  • Speziellen Nagellack gegen das Kauen aus der Apotheke besorgen
  • Stress vermeiden
  • In schlimmen Fällen: Eine Therapie beginnen 

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Die gute Nachricht ist: Solange man sich durch das Knabbern an den Fingernägeln nicht selbst verletzt, sich wegen der abgekauten Nägel schämt oder eine ernsthafte (psychische) Erkrankung vermutet, besteht kein Handlungsbedarf. Meist verschwindet die Angewohnheit von selbst wieder. 

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