Zwangsstörungen sind eine häufig auftretende Krankheit. Etwa 3 von 100 Menschen sind im Laufe des Lebens mal betroffen. Sie entwickelt sich meistens schon im jungen Alter. Von einer Medikamentenabhängigkeit sind etwa 1,5 bis 1,9 Millionen Menschen in Deutschland betroffen. Besonders ältere Frauen sind gefährdet, wenn sie über eine längere Zeit Psychopharmaka nehmen müssen.
Leiden Männer anders als Frauen?
Meist erkranken Männer und Frauen an bestimmten psychischen Erkrankungen unterschiedlich häufig. Auch die Symptome sind oft sehr verschieden und zusätzlich unterschiedlich stark ausgeprägt. Das liegt daran, dass Frauen häufig anders mit emotionalem Stress umgehen als Männer.
Bei Depressionen äußert sich dieser Unterschied beispielsweise darin, dass Männer vermehrt aggressives Verhalten zeigen. Neben der erhöhten Aggression und einer verstärkten Gereiztheit können zusätzlich alle anderen für Depressionen typischen Symptome auftreten. Betroffene Frauen leiden im Gegensatz dazu oft unter starkem Grübeln. Grundsätzlich sind Männer anfälliger dafür, ihre Probleme und Gefühle zu verdrängen.
Woran dies liegt, ist noch nicht ganz erforscht. Es handelt sich aber wohl um ein Zusammenspiel aus den verschiedenen Gehirnstrukturen und den Geschlechtshormonen. Auch die sozialen Geschlechterrollen dürften einen entscheidenden Einfluss darauf haben, wie Männer und Frauen mit psychischen Erkrankungen umgehen.
Wo liegen Problematiken?
In der Gesellschaft ist noch immer das Bild des "starken Mannes" verankert, wodurch psychische Beschwerden bei ihnen oft als Tabu gelten. Das kann sich wiederum stark negativ auf Diagnosen und Versorgung von Männern mit mentalen Problemen auswirken.
Häufig werden die Erkrankungen nicht erkannt oder unterschätzt. Das führt dazu, dass zwar mehr Frauen beispielsweise eine Depression diagnostiziert bekommen, Männer sich laut Studien aber dreimal so oft das Leben nehmen.
Insgesamt steigt die Zahl der Betroffen - bei Männern deutlich mehr als bei Frauen. Wenn die Krankheiten allerdings nicht diagnostiziert werden und damit unbehandelt bleiben, kann das fatale Folgen für die betroffenen Männer haben.
Was kann man als Außenstehender tun?
Auch wenn du als außenstehende Person wenig gegen die Leiden von Betroffenen tun kannst, gibt es ein paar Dinge, die im Umgang hilfreich sein können.
Wichtig sind vor allem Verständnis und Empathie. Ungefragte Ratschläge sind meist kontraproduktiv. Kleine Ermutigungen können motivierend wirken. Druck solltest du aber auf keinen Fall auf betroffene Personen ausüben. Allgemein kann Überforderung sich negativ auf die Genesung auswirken. Sinnvoller sind Hilfsangebote und ungezwungene Einladungen zu gemeinsamen Aktivitäten.
Viel Geduld ist das Wichtigste im Umgang mit Menschen, die von psychischen Krankheiten betroffen sind. Die Genesung bei diesen Erkrankungen kann häufig sehr lange dauern und für alle Beteiligten sehr belastend sein.