Welches Speiseöl ist am gesündesten?
Autor: Alessa Waltz
Deutschland, Dienstag, 05. Sept. 2023
Es gibt zahlreiche Ölsorten, die man in der Küche zum Kochen und Backen verwenden kann - doch welches ist das gesündeste Speiseöl? Wir haben Wissenswertes rund ums Pflanzenöl für dich gesammelt und verraten dir die wichtigsten Vorteile für deine Gesundheit.
- Olive, Raps, Sonnenblume & Co.: Wissenswertes rund ums Öl
- welches Öl ist am gesündesten?
- kalt gepresst, nativ, raffiniert: wo sind die Unterschiede?
- ist Kokosöl wirklich so gesund?
- woran erkenne ich ein gesundes Öl im Supermarkt?
Ein jeder verwendet es alltäglich in der Küche und der Ukraine-Krieg zeigt, wie bedeutsam es wohl für uns ist: Speiseöl. Am häufigsten verwendet werden laut Stiftung Warentest Oliven-, Raps- und Sonnenblumenöl, aber auch andere Öle landen in unseren Speisen. Wir erklären in unserem Öl-Guide, was als gesündestes Öl gilt, entzaubern den Gesundheits-Mythos Kokosöl und verraten, wie du ein gesundes Öl im Supermarkt erkennst.
Pflanzenöl: Kalt gepresst, nativ, raffiniert - wo liegen die Unterschiede?
Beim Ölkauf trifft man auf verschiedene Bezeichnungen, die das Öl klassifizieren - kalt gepresst, nativ oder raffiniert. Die Unterschiede sind in der Herstellung begründet: Kalt gepresste Öle werden besonders schonend hergestellt. Hier werden die Früchte, Nüsse oder Samen gepresst oder zentrifugiert und so das Öl herausgearbeitet. Eventuell werden diese Zutaten vor der Verarbeitung geröstet oder das Öl nach dem Pressen mit Wasserdampf behandelt. Auf dem Etikett ist eine solche Herstellung gekennzeichnet.
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Native Öle zählen ebenfalls zu den kalt gepressten Ölen. Hierbei bedeutet nativ schlichtweg "naturbelassen", was eine Behandlung der Rohmaterialien durch Röstung ausschließt. Nach dem Pressen wird das Öl höchstens gefiltert und dann abgefüllt. Da die nativen Öle so wenig bearbeitet sind, kommt das Aroma der ursprünglichen Frucht besonders deutlich raus. Ein Manko gibt es allerdings: Native Öle eignen sich in aller Regel nicht zum Braten, da noch deutlich die ursprünglichen Inhaltsstoffe der Frucht enthalten sind. Das kann dazu führen, dass sich diese unter Hitzeeinwirkung zersetzen und ein unangenehmer Geschmack entsteht. Übrigens: Bei Olivenöl findet sich die Bezeichnung "nativ extra", was der höchsten Güteklasse der EU-Güteklassenverordnung für Olivenöl entspricht. Ein solches Olivenöl muss frisch riechen und schmecken und zudem eine fruchtige Note enthalten. Im Handel gibt es fast ausschließlich solche Olivenöle zu kaufen.
Weniger schonend geht es bei der Herstellung raffinierter Öle zu: Hier werden die Früchte heiß gepresst und das Öl mithilfe von Lösemitteln herausgezogen. Denn so gelingt es, weit mehr Öl zu extrahieren, als mit den schonenderen Methoden. Da das Öl durch diese rabiate Extraktion allerdings nicht genießbar ist, muss es zunächst raffiniert werden. Hierbei verschwindet allerdings das typische Aroma und auch die Farbe des Öls. Da jedoch keine natürlichen Pflanzenbestandteile mehr enthalten sind, lässt sich das Öl sehr stark erhitzen und eignet sich so auch für das Braten und Frittieren. Hinzu kommt, dass raffinierte Öle lange haltbar sind und der Geschmack relativ neutral ist.
Welches Speiseöl ist am gesündesten?
Jedes Öl bringt gewisse Vorteile für die Gesundheit mit sich - wenn man es in Maßen genießt. Besonders gesund ist allerdings Rapsöl: Beim Genuss des Öls bekommt der Körper alle wichtigen Fettsäuren, die er benötigt. Die enthaltenen gesättigten Fettsäuren sind mit acht Prozent sehr gering, dafür sind 60 Prozent einfach ungesättigte Fettsäuren (in erster Linie Ölsäure) sowie 32 Prozent mehrfach ungesättigte Fettsäuren enthalten. Davon sind ca. zwei Drittel gesunde Omega-6-Fettsäuren und ein Drittel Omega-3-Fettsäuren.
Diese beiden Omega-Fettsäuren sind essentiell für den Körper, da sie nicht nur Energielieferanten sind, sondern auch am Aufbau der Zellmembran sowie an der Hormonproduktion beteiligt sind. Zudem tragen sie zu einem intakten Immunsystem bei. Der Körper kann sie jedoch nicht selbst bilden, weshalb sie über die Nahrung aufgenommen werden müssen. Im Rapsöl* sind die Omega-3- und -6-Fettsäuren in einem idealen Verhältnis enthalten (2,4:1), wobei die wichtigste enthaltene Fettsäure im Öl die Alpha-Linolensäure ist. Diese hat eine besonders gute Wirkung auf das Herz, die Blutgerinnung, den Blutdruck und die Gehirnfunktion. Diese Omega-3-Fettsäure ist in großen Mengen auch in Lein- und Walnussölen enthalten.