Ist es sinnvoll Hähnchenfleisch anstelle von Rindfleisch zu essen? Wir klären auf, weshalb du davon absehen solltest und was es alles über Fleischkonsum zu wissen gibt.
- Umweltbilanz: Viele wollen weniger Rindfleisch essen
- Warum Hähnchenfleisch keine bessere Alternative ist
- Wie konsumierst du nachhaltiger und tierfreundlicher?
In vielen deutschen Haushalten kommt Fleisch fast täglich auf den Teller. Der pro-Kopf-Verbrauch in Deutschland liegt im Durchschnitt bei 60 Kilo im Jahr. Besonders gerne wird dabei auch Rindfleisch gegessen. Doch dieses ist schädlich für unser Klima. Ist Hähnchenfleisch deshalb die bessere Alternative?
Umweltbilanz: Viele wollen weniger Rindfleisch essen
Männer essen über 1000 Gramm Fleisch, Fleischerzeugnisse und Wurstwaren pro Woche. Dabei liegt der empfohlene Wert der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, der DGE bei etwa 300 bis 600 Gramm pro Person in der Woche. Frauen folgen der Empfehlung eher, denn sie verzehren im Schnitt etwa 600 Gramm Fleisch pro Woche. Rindfleisch gehört ebenfalls dazu und wird gerne in Form von Steaks oder Wurstwaren gegessen. Schaut man auf die Klimabilanz von Rindfleisch, so bringt der stetige Konsum erschreckende Konsequenzen mit sich.
Kühe stoßen große Mengen an Methan bei der Verdauung aus. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass dieses Gas 25 Mal so schädlich ist wie Kohlendioxid. Das bedeutet, dass ein Kilo Rindfleisch zwischen sieben und 28 Kilo Treibhausgase produziert. Im Gegensatz zu Obst und Gemüse, das auf weniger als ein Kilo kommt. Aber auch im Vergleich mit anderen Fleischsorten ist Rindfleisch besonders schädlich für das Klima. Laut Stiftung Öko-Test ist Rindfleisch sogar die Fleischsorte, welche unser Klima am meisten belastet.
Aus diesen Gründen wollen immer mehr Menschen weniger Rindfleisch essen. Natürlich liegt es nahe, einfach auf andere Fleischsorten wie Hähnchenfleisch umzusteigen. Zumal es auch preislich um einiges günstiger für die Verbraucher*innen kommt. Doch ist das wirklich die Lösung? Wie nachhaltig und tierfreundlich ist Hähnchenfleisch?
Warum Hähnchenfleisch keine bessere Alternative ist
Hähnchenfleisch ist voller Eiweiß, enthält Mineralstoffe und Vitamine und ist zudem noch fettarm. Viele Diäten schwören auf den Verzehr von Hühnerfleisch und es ist zudem auch noch vielseitig in der Küche einsetzbar. Klingt gut? Aber wie sieht es mit der Haltung der Tiere aus? Natürlich kennt man den Begriff der Massentierhaltung, aber was genau das für die Tiere bedeutet, ist oft im Detail für viele Verbrauer*innen nicht klar.
Da immer mehr Hähnchenfleisch konsumiert wird, werden auch immer mehr Tiere gehalten und gemästet. Etwa 625 Millionen Hühner werden pro Jahr gezüchtet. Sie werden innerhalb weniger Wochen auf ihr Schlachtgewicht gebracht. Die Belastung der Hühner ist dabei sehr hoch. Dazu kommen die Haltungsbedingungen an sich: Teilweise halten Anlagen von Betrieben bis zu 200.000 Tiere. Mehr als 76 Prozent der Masthühner werden in Gruppen von etwa 50.000 Tieren in nur einer Masthalle gehalten. Die Tiere können sich dadurch kaum noch bewegen. Natürliches Verhalten wie Scharren, Gefiederputzen oder einfach umherlaufen wird faktisch unmöglich. Häufig liegen die Tiere auf dem Boden, was Krankheiten fördert und manche Hühner sich gegenseitig erdrücken lässt.