Die meisten Menschen konsumieren regelmäßig koffeinhaltige Getränke. Ohne die Wachmacher ist es schwer, durch den Arbeitstags zu kommen. Wissenschaftler haben nun erforscht, welche Wirkung Koffein auf unser Gehirn hat, speziell auf die graue Hirnsubstanz.
- Koffein ist in vielen beliebten Getränken enthalten
- Viele Menschen greifen täglich zu koffeinhaltigen Lebensmitteln
- Koffein ist die am häufigsten konsumierte psychoaktive Substanz
- Studie: Volumen der grauen Hirnsubstanz durch Koffein reduziert
Verändert Koffein unser Gehirn? Wer täglich zu beliebten Wachmachern wie Cola, Kaffee oder Energy-Drinks greift, sollte sich über die Auswirkungen der koffeinhaltigen Getränke auf die Hirnstruktur informieren. In einer aktuellen Studie der Universität Basel konnten temporäre Veränderungen der Hirnareale durch den Konsum von Koffein festgestellt werden.
Was macht Koffein mit unserem Gehirn? Das sagen Forscher
Laut Statista summierte sich der Pro-Kopf-Verbrauch von Kaffee in Deutschland zuletzt auf 164 Liter pro Jahr. Kaffee ist damit das beliebteste Heißgetränk der Deutschen. Koffein gilt zudem als die am häufigsten konsumierte psychoaktive Substanz. Dass sich der regelmäßige Konsum von Koffein jedoch negativ auf die graue Hirnsubstanz und den Hippocampus auswirkt, konnte eine Studie der Universität Basel nun aufzeigen. Warum zu viel Kaffee ungesund ist allerdings schon länger bekannt.
Wie aus einer Mitteilung der Uni Basel hervorgeht, bezog sich die Grundlage der Koffein-Studie darauf, dass frühere Studien gezeigt hatten, dass Schlafentzug die graue Substanz im menschlichen Gehirn beeinflusst. Das Forschungsteam um Christian Cajochen und Carolin Reichert von der Universität Basel und der Psychiatrischen Klinik der Universität Basel hat daher untersucht, welchen Einfluss der regelmäßige Koffeinkonsum aufgrund von Schlafstörungen auf die Gehirnstruktur hat. Veröffentlicht wurden die Studienergebnisse im Fachmagazin "Cerebral Cortex".
Das Resultat der Studie bestand darin, dass regelmäßiger Koffeinkonsum Veränderungen in der grauen Hirnsubstanz sichtbar macht. Ein wichtiger Bestandteil des Zentralnervensystems ist neben der weißen auch die graue Hirnsubstanz, die dafür zuständig ist Signale der Sinnesorgane zu verarbeiten sowie motorische Vorgänge, Motivation, Antrieb und die Psyche zu regulieren. Neben der Intelligenzleistung steuert die graue Substanz sämtliche motorischen Leistungen sowie Wahrnehmungsprozesse, erklärt das von Ärzten betriebene Online-Lexikon MedLexi.
Koffein beeinflusst unsere "kognitive Hardware"
Die wissenschaftliche Untersuchung wurde mit 20 jungen und gesunden Versuchspersonen, die allesamt täglich Koffein konsumierten, durchgeführt. Die Probanden wurden in zwei Gruppen aufgeteilt, wobei der ersten Gruppierung zweimal zehn Tage lang Koffeintabletten zugeführt wurde und der anderen ein Placebo-Wirkstoff, ebenfalls in Form von Tabletten. Mithilfe von Hirnscans (EEG) konnte anschließend die Schlafqualität analysiert werden.
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Die Forschenden fanden dabei heraus, dass die Schlafqualität der beiden Gruppen relativ gleich war, aber deutliche Unterschiede in der grauen Substanz des Gehirns zu verzeichnen waren: Das Volumen der grauen Hirnsubstanz hatte sich bei der Koffein-Gruppe sichtlich reduziert. Davon waren besonders ein Teil des sogenannten medialen Temporallappens inklusive des Hippocampus. Diese Regionen sind für unser Gedächtnis zuständig. Macht uns Kaffee also vergesslicher? Nicht unbedingt.