Gemeine Falle für Veganer und Vegetarier: So erkennt man tierische Inhaltsstoffe in Lebensmitteln
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Niklas Schmitt
Auch im Brot können sich tierische Inhaltsstoffe befinden. Hinter E920 verbirgt sich L-Cystein, das aus Schweineborsten uns Vogelfedern gewonnen wird. Symbolfoto: leno2010/Adobe Stock
Immer mehr Menschen wollen sich bewusst, gesund und zudem fleischlos ernähren. Wichtig dabei ist auch, auf die Inhaltsstoffe der Produkte zu achten. Denn oft ist es nicht leicht, wirklich tierfreie Nahrung zu erkennen. inFranken.de hilft beim genauen Hinschauen.
Wer sich gesund und vor allem tierfrei ernähren will, muss gut informiert sein. Oft genügt es aber nicht, sich die angegebenen Inhaltsstoffe auf den Produkten anzuschauen. Wer sichergehen will, dass er sich tatsächlich vegetarisch oder vegan ernährt, muss wissen, was sich hinter dem Buchstaben- und Zahlensalat in der Zutatenliste verbirgt.
Kristina Gerlitz, Trendscout und Kommunikationsexpertin vom Nürnberger Portal speisekarte.de erklärt, wo es zu bösen Überraschungen kommen kann und worauf man achten muss.
Schildläuse in Süßigkeiten
Wie kommt eigentlich die Farbe in Fruchtgummi, Marmelade oder Bonbons? Rote Farbe wird oft mit Hilfe von weiblichen Schildläusen erzeugt. Die werden - meist in Lateinamerika - eigens zur Verwendung als Farbmittel gezüchtet, gekocht, getrocknet und dann zerrieben beigemischt. Dieser sogenannte echte Karmin verbirgt sich hinter dem Kürzel E120.
Schweineborsten im Brot
Auch Backwaren können tierische Produkte enthalten. Die Aminosäure L-Cystein unterstützt die Konsistenz des Teigs, damit sich dieser leichter kneten lässt. Der Zusatzstoff wird aber auch Schweineborsten und Vogelfedern gewonnen. Erkennbar ist die Verwendung an der Kennzeichnung E920 - allerdings höchstens bei verpackten Backwaren.
Weil die Borsten, ähnlich wie die Gelatine bei Wein und Saft, nur ein technisches Hilfsmittel sind, muss deren Verwendung nicht eigens gekennzeichnet werden. Viele Bäckereien, informiert speisekarte.de, böten mittlerweile ein immer größer werdendes Sortiment an veganen Broten und Broten an. Um ganz sicherzugehen, empfiehlt Gerlitz: Nachfragen.
Kurzum: Es lohnt sich also, die Zutatenliste der industriell hergestellten Produkte zu studieren. Denn auch wenn viele tierische Inhaltsstoffe einem bestimmten Zweck in der Produktion dienen, gibt es mittlerweile doch ausreichend synthetische oder pflanzliche Alternativen.